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WM-Start: Fünf Erkenntnisse zur Schweizer Nati

Younes

Drei Spiele, acht Punkte: Der Start in die IIHF-WM 2024 ist der Schweizer Eishockeynationalmannschaft resultatmässig geglückt. Dennoch ist (erwartungsgemäss) noch nicht alles Gold, was glänzt. Unsere fünf Beobachtungen zum Turnierauftakt.

Balance-Akt
Balance-Akt auf WM-Eis: Bislang konnte die Schweiz die knappen Spiele für sich entscheiden © Keystone / SDA

Die NHL-Cracks machen den Unterschied

Was wir bereits vermuteten, hat sich bislang in Prag bestätigt: Für den offensiven Unterschied sorgen im Schweizer Team (fast) immer die Legionäre aus der besten Eishockeyliga der Welt. Beim Comeback-Erfolg gegen Nachbar Österreich waren Roman Josi (bislang 6 Skorerpunkte) und Nico Hischier (bislang 5 Skorerpunkte) matchentscheidend und auch am Montag beim hart erkämpften 2:1 n.P. gegen Tschechien, setzten Kevin Fiala, Hischier und Josi die entscheidenden Akzente. Den Game-Winner erzielte im Shootout schliesslich «Blachhawk» Philipp Kurashev. Mit Andres Ambühl und Romain Loeffel (beide je 4 Skorerpunkte) mögen zwei NL-Cracks in der internen Schweizer Skorerliste aktuell noch weit vorne stehen, in den entscheidenden Duellen der Gruppen- und K.o.-Phase dürfte die Schweiz aber auch in diesem Jahr wieder vom offensiven Output ihrer NHL-Profis abhängig sein.

 

Die besten Kräfte werden forciert

Schon früh in diesem Turnier zeichnet sich ab: Die besten Schweizer Kräfte werden je nach Bedarf forciert. Im Spiel gegen Österreich, um den unerwarteten Zweitore-Rückstand noch zu drehen. Im Duell mit Tschechien, um dem Spiel in den entscheidenden Phasen den eigenen Stempel aufdrücken zu können. Zählte Head Coach Patrick Fischer dafür gegen die Auswahl des ÖEHV in erster Linie auf Josi (über 20 Minuten Eiszeit in Drittel zwei und drei) und Hischier, verteilte er die Hauptlast gegen die Gastgeber zusätzlich auf die Schultern von Kevin Fiala, Jonas Siegenthaler, Dean Kukan, Andrea Glauser und Nino Niederreiter, die allesamt 18 Minuten oder mehr auf dem Eis standen. Handkehrum erhielten gestern Abend nicht weniger als sieben Schweizer Spieler (Ambühl, Fora, Herzog, Jung, Marti, Senteler, Simion) 13 oder weniger Minuten Eiszeit. Immerhin: Gerade Cracks wie Josi, Hischier oder Siegenthaler sind es sich aus dem Alltag in der NHL gewohnt, regelmässig gegen 20 Minuten und mehr auf dem Eis zu stehen.

 

Unsere Keeper können’s besser (hoffentlich)

Zugegeben: Eine Sample Size von maximal zwei Spielen ist nicht wirklich viel. Und dennoch muss man nach den ersten drei Turnierspielen konstatieren, dass die Performance der Schweizer Torhüter bis jetzt nicht über alle Zweifel erhaben ist. Selbst Leonardo Genoni, statistisch gesehen der bislang sechstbeste Keeper des Turniers (Fangquote von 92,31%), konnte bislang zwar überwiegend, aber eben nicht restlos überzeugen. Sein Fehlpass im Schlussdrittel hätte die Schweiz das Spiel gegen die Tschechen kosten können. Reto Berra, der gegen Österreich keine gute Figur abgab, muss sich definitiv steigern und auch ein Tor, wie es Akira Schmid in seinem Kurzeinsatz gegen AUT kassierte, darf eigentlich nicht passieren, wenn eine Mannschaft am Schluss um die Medaillen- und Titelvergabe mitspielen möchte. Spätestens in den K.o.-Spielen wird die Schweiz einen Keeper benötigen, der sich keine unerzwungenen Fehler erlaubt, sondern idealerweise noch den einen oder Big Save auspackt.

 

Nicht immer Stilsicher_die Schweizer Torhüter an WM
Die Schweizer Torhüter agierten bislang nicht in jeder Aktion stilsicher

Schwachstelle PK

Keine Frage: Die bislang grösste Schwachstelle der Schweiz ist das Spiel in Unterzahl. Neunmal stand unsere Nati in Prag bislang mit einem Mann weniger auf dem Eis, viermal kachelte es im Schweizer Tor. Das ergibt eine PK-Erfolgsquote von 55,56% - der bislang zweitschwächste Wert im gesamten Turnier. Besser wird die Statistik auch nicht, wenn man dabei berücksichtigt, dass die Gegner bislang Norwegen, Österreich und Tschechien hiessen. Insbesondere die beiden Erstgenannten gehören nicht zur erweiterten Weltspitze. Immerhin zeigen die Schweizer im Powerplay, wo sie das Feld derzeit mit einer fast schon surrealen Erfolgsquote von 53,85% anführen, dass sie «Special Teams» können. Allerdings ist diese Statistik mit Vorsicht zu geniessen: Fünf Überzahltore wie gegen Österreich wird das Team von Head Coach Patrick Fischer wohl nicht noch einmal schiessen.

 

Das Beste kommt zum Schluss: Es gibt noch Luft nach oben

Rang zwei in der Vorrundengruppe A und noch ungeschlagen. Keine Frage, der Start in die Eishockey-WM 2024 ist der Schweiz zweifelsohne geglückt. Und mit Blick auf die kommenden Spiele ist es durchaus realistisch, möglicherweise sogar noch etwas mehr zu erwarten. Denn: Die Schweiz hat durchaus noch nicht ihr gesamtes Potential ausgeschöpft. Da sind zum einen das erwähnt schwache PK und die durchzogenen Torhüterleistungen, zum anderen aber auch ein Nino Niederreiter (3 Skorerpunkte), ein Calvin Thürkauf (0 Skorerpunkte) oder ein Sven Andrighetto (2 Skorerpunkte), die für zusätzliche offensive Akzente sorgen zu können. Hinzu kommt, dass der Spirit im Team intakt ist und die Mannschaft im Spiel gegen Tschechien gezeigt hat, dass sie sich gegen einen stärkeren Gegner auch zu steigern vermag. Im Viertelfinale wird und muss sich zeigen, ob sie dazu auch in einem K.o.-Spiel in der Lage ist

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