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YB: Mit Optimismus ins nächste Millionen-Spiel

Andy

Ein Sieg heute Abend daheim gegen Roter Stern Belgrad – dann überwintern die Young Boys europäisch und können sich über weitere Millionen freuen. Doch ein Selbstläufer wird das definitiv nicht.

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Nicht nur für YB als Klub, sondern auch für Coach Raphael Wicky persönlich steht gegen Roter Stern Belgrad viel auf dem Spiel. © IMAGO / justpictures.ch

Die Ausgangslage vor diesem fünften Spiel in der Champions League-Gruppenphase ist klar. YB und Roter Stern liegen punktgleich auf dem letzten Platz und machen nun noch Rang 3 aus, dank dem die europäische Reise im kommenden Jahr weitergehen wird. Und für diesen Kampf sind vor dem Direktduell keine grossen mathematischen Kenntnisse nötig. Bereits jetzt steht fest: Wer heute Abend gewinnt, steht schon vor der letzten Runde als Gruppendritter fest, weil bei Punktgleichheit zuerst die Direktbegegnungen zählen; auch da herrscht nach dem 2:2 im ersten Aufeinandertreffen Anfang Oktober aktuell Gleichstand. Sollten die beiden Teams heute Abend wieder die Punkte teilen, läge der Vorteil bei den Serben, weil dann die Tordifferenz entscheiden würde, bei der Roter Stern um zwei Tore besser dasteht. Die Berner müssten diesen Rückstand am 13. Dezember im Fernduell aufholen, wenn sie auswärts auf Leipzig treffen, während Belgrad Manchester City empfängt.

«Mit diesem Wissen, dass wir etwas Grossartiges schaffen können, gehen wir in dieses Spiel.»

Es sind Gedankenspielereien. Am einfachsten ist, wenn Raphael Wicky und sein Team mit einem Sieg für klare Verhältnisse sorgen. Und dabei machen die Erinnerungen ans Hinspiel durchaus Mut. Belgrad legte vor, YB glich durch Ugrinic aus und ging nach einem Itten-Penalty nach einer Stunde in Führung, ehe Bukari in der 88. Minute für den Ausgleich sorgte. Heute sagt YB-Coach Wicky, dass er an dieses Tor keinen Gedanken mehr verliere und stattdessen das Positive aus dem ersten Duell mitnehme: «Wir haben damals gesehen, dass wir auf Augenhöhe mit diesem Team spielen. Und mit diesem Mindset, mit diesem Wissen, dass wir etwas Grossartiges schaffen können, gehen wir in dieses Spiel.»

Der Vertrag des Wallisers läuft Ende Saison aus und da stellt sich natürlich auch die Frage, ob und wann dieser verlängert wird. Wicky hat die Berner zum Double-Gewinn und in die Champions League geführt. Nun hat er die Chance, mit dem Klub eine Premiere zu feiern. Bei den ersten beiden Teilnahmen in der Königsklasse erreichte YB unter Gerardo Seoane respektive David Wagner im Herbst 2018 und 2021 nur Rang 4 und schied aus dem europäischen Business aus. Ein Weiterkommen würde nun in Wickys Karten spielen, auch wenn Sportchef Steve von Bergen in diesen Tagen gegenüber dem «Tages Anzeiger» sagte, dass man sich im neuen Jahr mit dem Coach über die Zukunft unterhalten werde, das sei so besprochen: «Wir haben keinen Stress in dieser Frage und sind gemeinsam zum Schluss gekommen, dass wir die volle Konzentration auf die letzten Spiele des Jahres legen wollen und dann das weitere Vorgehen festlegen.»

Neben Ruhm und Ehre steht heute Abend aber auch viel Geld auf dem Spiel. Die Young Boys gehen davon aus, dass die Qualifikation für die Gruppenphase der Königsklasse für Einnahmen von über 30 Millionen Franken gesorgt haben. Ein Sieg gegen Roter Stern Belgrad heute wäre weitere 2,8 Millionen wert, dazu kämen rund 500'000 Franken für den Einzug in die Zwischenrunde der Europa League. Es sind Summen, die jeder Klub gerne auf sein Bankkonto fliessen sieht…

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Osman Bukari (hier gegen Cheikh Niasse) ist aktuell Roter Sterns torgefährlichster Spieler.

Doch bis dahin ist es noch ein hartes Stück Arbeit. Denn Roter Stern Belgrad befindet sich in bester Verfassung, hat letztmals – von der Champions League abgesehen – Mitte September ein Spiel verloren. Am vergangenen Samstag gab es einen 2:1-Sieg auswärts gegen den Tabellenvierten Vojvodina, wobei genau jener Osman Bukari die beiden Tore erzielte, der schon gegen YB für den Ausgleich gesorgt und beim ersten Treffer den Pass gegeben hatte. Der 24-jährige Ghanaer ist aktuell gemeinsam mit dem von der Elfenbeinküste stammenden Mittelstürmer Jean-Philippe Krasso mit wettbewerbsübergreifenden sieben Treffern der beste Torschütze im Team.

Dennoch sind die Berner zuversichtlich. So sagt Filip Ugrinic, Mittelfeldspieler mit serbischen Wurzeln und im ersten Duell Torschütze des ersten YB-Treffers: «Es ist ein sehr wichtiges Spiel. Ein Direktduell, das wir unbedingt für uns entscheiden wollen. Das wird ein anderes Spiel als noch im Hinspiel. Auf dem Kunstrasen und mit den Fans im Rücken tritt kein Gegner gerne gegen uns an. Das hat sich auch in den bisherigen Spielen dieser Champions League-Kampagne gezeigt. Wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen, bin ich überzeugt, dass wir gewinnen.» Ähnlich sieht es Verteidiger Loris Benito, der auch auf die Unterstützung der Fans im Wankdorf zählt: «Es liegt eine grosse Kraft in Bern, wenn die Fans voll mitmachen.»

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