Dafür glaubt Becker nach wie vor an einen Grand-Slam-Titel für Zverev.
Für Boris Becker ist Alexander Zverev ein Spieler von Weltklasseniveau. Diese Meinung betonte der 57-Jährige nach den ATP Finals erneut. Doch der dreifache Wimbledon-Sieger möchte, allen Schlagzeilen zum Trotz, dennoch "Manöverkritik" am Weltranglistendritten äussern. In der Live-Ausgabe des Podcasts Becker Petkovic ging es ihm am Sonntagabend exklusiv bei Sky Sport vor allem um die Saisonplanung der deutschen Nummer eins.
Becker fühlt mit Zverev mit
"Ich bin nicht immer glücklich mit seinem Terminplan", erklärte Becker nach dem ATP-Finals-Triumph von Jannik Sinner über Carlos Alcaraz. Nach den Australian Open mit Sao Paulo und Buenos Aires gleich "die brutalsten" zwei Turniere in Südamerika zu spielen, sei zu viel gewesen. "Da hat er sich lange nicht erholt". Eine ernüchternde Saison mit etlichen Enttäuschungen und Problemen folgte.
Die Niederlage gegen Arthur Rinderknech in Wimbledon und die darauffolgenden Aussagen Zverevs waren für Becker ein klares Signal. "Das war für mich ein Aufschrei, dass man ihm helfen muss", erklärte er, "da fühle ich einfach mit ihm mit". Mehrmals habe er mit Zverev danach gesprochen, wollte allerdings keine Details zu diesem Austausch verraten. Zverev hatte nach dem Aus in der ersten Runde gegen den Franzosen von einem Burnout gesprochen, der ihn schon über Monate geplagt hätte.
Trainer-Experiment weiter Thema
Auch zur Trainer-Debatte äusserte sich Becker: "Ich fand's gut, dass er bei Toni Nadal war und mal einen anderen Blickwinkel gesehen hat", befand der sechsmalige Grand-Slam-Sieger. Bisher ergab sich aus dem Besuch Zverevs beim Star-Trainer und Onkel des 22-fachen Grand-Slam-Siegers Rafael Nadal jedoch keine feste Zusammenarbeit. "Ich glaube, die Diskussionen laufen auch noch", fügte Becker hinzu. Darauf hätte Zverev gute Masters-Turniere gespielt. "Im Herbst gab es auch wieder Ausrufezeichen: Finale Wien, Halbfinale in Paris. Deswegen dachte ich, er wäre hier einer der Favoriten". Bei den ATP Finals scheiterte Zverev bereits in der Vorrunde. Zu den Kommentaren von Becker äusserte er sich nach dem Match mit viel Unmut.
Becker wollte klarmachen, dass es ihm nicht darum gehe, neue Fronten gegenüber Zverev aufzubauen. Ganz im Gegenteil, seine Aussagen seien "keine destruktive Kritik, sondern Manöverkritik". Zverev ist für Becker "mit Abstand der beste deutsche Tennisspieler".
"Ich will, dass Sascha gewinnt, dass Sascha Grand Slams gewinnt, dass er vielleicht sogar die Nummer eins der Welt wird".
"Was die Zverevs mit beiden Brüdern geschaffen haben, ist absolut Weltklasse und -spitze, Punkt", adelte Becker weiter. Sollte Bruder Alexander "ein oder zwei Sachen verändern", so zeigte sich Becker überzeugt, "dass er noch einen Grand Slam gewinnt". Mit seiner Prognose wolle er erneut unterstreichen, dass er den Erfolg des 28-Jährigen genauso will wie Zverev selbst.
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