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Zweites EM-Gruppenspiel: Können die Schweizer auch die Schotten rocken?

Patrick

Ungarn ist Geschichte, schon morgen Mittwoch steht die Nati in Köln vor ihrer nächsten Aufgabe. Es winkt der vorzeitige Einzug ins Achtelfinale gegen einen Gegner, der zuletzt nicht zu überzeugen wusste. Aber macht genau das Schottland gefährlich?

Frust statt Freude_Schottlands Fans beim 1 zu 5 gegen Deutsschland
Frust statt Freude: Schottlands Fans beim 1:5 im Eröffnungsspiel gegen Deutschland © Keystone / SDA

Desaster vor 100'000 Fans

Wie viele es schlussendlich genau waren? Schwierig zu sagen, Schätzungen gehen von gegen 100'000 schottischen Supportern aus, die ihr Team vergangen Freitag vor Ort in München unterstützten. Und dann das: Gleich mit 1:5 ging das Team von Trainer Steve Clarke gegen Gastgeber Deutschland unter und war dabei nicht nur absolut chancenlos, sondern mit dem Resultat auch noch gut bedient. Dabei blickten die Schotten vor dem Anpfiff noch mit viel Optimismus auf das EM-Eröffnungsspiel und blendeten dabei die Tatsache aus, dass die «Bravehearts» nach einem starken ersten Halbjahr 2023 zuletzt arg ins Schlingern gekommen waren. Aus den letzten zehn Spielen resultierte nämlich noch genau ein Sieg (2:0 gegen Gibraltar), währenddessen man gegen England (1:3), Frankreich (1:4), Nordirland (0:1) und die Niederlande (0:4) z.T. empfindliche Niederlagen einstecken musste. Aber was genau läuft im schottischen Spiel derzeit schief?

 

Zu viele Gegentore und noch mehr Verletzte

Nun, diese Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Denn grundsätzlich mangelt es dem aktuellen Kader dank Spielern wie Captain Andrew Robertson (Liverpool), Manu-Ass Scott McTominay (sieben Tore in der Qualifikation) oder auch Bologna-Legionär Lewis Ferguson (24) nicht an Qualität. Problematisch ist jedoch, dass mit Ferguson sowie den beiden Verteidigern Nathan Patterson (22, Everton) und Aaron Hickey (22, Brentford) gleich drei hoffnungsvolle, junge Spieler plus Stürmer Lydon Dykes (QPR) verletzungsbedingt ausfallen. Hinzu kommt, dass die Schotten im Tor nicht auf eine bewährte Nr. 1 vertrauen können. Schon während der Qualifikation sprach Steve Clarke anfänglich dem am Freitag nicht überzeugenden Angus Gunn (Norwich City) das Vertrauen aus, ehe er ihn zum Abschluss der Kampagne durch Zander Clark (Hearts of Midlothian) ersetzte. Gemeinsam verfügen die beide Schlussmänner über die Erfahrung von erst 15 Länderspielen, was mit ein Grund für die schwankenden Leistungen sein dürfte. Ein erneuter Wechsel würde deshalb nicht überraschen – wenn denn nicht die Gefahr bestünde, die Abwehr dadurch noch mehr zu destabilisieren. Denn diese kassierte in der jüngsten Misserfolgsserie nicht weniger als 2,6 Tore pro Spiel, was für jede Mannschaft dieser Welt eine beinahe unüberwindbare Hürde darstellen würde. Gegen die Schweiz kann es für die Schotten deshalb erst einmal nur darum gehen, die Schleusen zu schliessen und sich danach darüber Gedanken zu machen, wie es auch offensiv klappen könnte.

 

Kubi II
1996 gewann die Schweiz weder das Spiel noch diesen Zweikampf: Kubilay Türkyilmaz im Duell mit einem schottischen Verteidiger beim 0:1 in Birmingham (Keystone / SDA)

Neuer Tag, andere Ausgangslage

Immerhin: Auf den Rängen dürfte Schottland abermals auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung zählen können – trotz dem zweiten Schweizer Gastspiel in der Domstadt innert nur vier Tagen.  Und diesen Support wird Schottland noch so gerne in Anspruch nehmen beim Versuch, die Schweiz auch beim zweiten Direktduell an einer EM (1:0 1996 in Birmingham) zu bezwingen. Denn trotz dem Debakel von München ist auch für die Schotten noch nichts verloren. Mit vier Punkten aus den beiden verbleibenden Gruppenspielen wären es nämlich plötzlich sie, die aller Voraussicht nach ins Achtelfinale einziehen würden. Auch deshalb sollte sich die Schweiz davor hüten, die «Bravehearts» zu unterschätzen. Zwar ist die Ausgangslage verlockend, aber unsere Nati muss punkten, wenn sich nicht im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland noch auf ein positives Ergebnis angewiesen sein möchte. Kommt hinzu, dass die Situation am Mittwoch eine andere sein wird als noch am Samstag, als man sich tagelang auf die Partie vorbereiten und tief in die taktische Trickkiste greifen konnte, um die Magyaren um Trainer Marco Rossi komplett zu überrumpeln. Dies dürfte gegen Steve Clarke’s Team kaum noch einmal so gelingen, wobei die Schweiz durchaus mit breiter Brust in ihr zweites Gruppenspiel steigen darf. Ruft sich noch einmal eine so kämpferisch-solidarische Teamleistung wie am Samstag ab, stehen die Chancen sehr gut, auch gegen Schottland Zählbares mitzunehmen.

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