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Akanji und Rieder wechseln auf den letzten Drücker

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Der eine geht von England nach Italien, der andere von Frankreich nach Deutschland. Die Nationalspieler Manuel Akanji und Fabian Rieder sprechen über ihren chaotischen Start in die Woche.

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Manuel Akanji spricht über seinen Wechsel von Manchester City zu Inter Mailand © KEYSTONE/JULIEN GRINDAT

Das erste Fussballtrikot ist eines, das man nie vergisst. Bei Manuel Akanji war es das schwarz-blau-gestreifte Shirt von Inter Mailand mit der Rückennummer 32 von Christian Vieri. Mit seinem Wechsel hat sich für den Schweizer Innenverteidiger also ein Kreis geschlossen. "Inter war immer meine Lieblingsmannschaft in Italien", sagt Akanji auf der Pressekonferenz in Horben, wo das Nationalteam während der kurzen Vorbereitung auf die ersten WM-Qualifikationsspiele weilt. "Mein primäres Ziel war es, weiterhin auf höchstem europäischen Level zu spielen."

Das hat Akanji in den letzten sieben Jahren bei Borussia Dortmund und dann bei Manchester City gemacht. Er ist zu einem der besten Abwehrspieler überhaupt gereift. Kein Geringerer als Trainer Pep Guardiola zählte fest auf die Dienste des ehemaligen Winterthur-Juniors. Bis er es eben nicht mehr tat. Vor dieser Saison erklärte er Akanji, dass er mit sechs Innenverteidigern ein Überangebot habe und Akanji in der Hierarchie nicht mehr oben stehe. So musste sich der Schweizer umsehen. Angebot um Angebot hat Akanji vorgelegt erhalten, doch er hat auf das eine gewartet, das ihn wirklich überzeugt. "Mein Berater ist schon etwas nervös geworden."

Der Leih-Deal mit Inter kam erst am letzten Tag des internationalen Transferfensters zustande. Ob in einem Jahr auch die Kaufoption gezogen wird, ist offen. Vorerst gilt für Akanji einzig: "Ich freue mich auf die neue Herausforderung." Dass er sich auch dort erst einen Platz erkämpfen muss, ist dem 30-Jährigen bewusst. Sein Vorteil: Bei den Nerazzurri wird meist mit drei Innenverteidigern gespielt. Sie bilden die Kette vor Goalie Yann Sommer, womit die beiden erstmals auch auf Klubebene zusammenspielen werden. In Basel hatte es knapp keine Überschneidung gegeben.

Im Gegensatz zu Akanji hatte Fabian Rieder nicht denselben Druck, ein neues Team zu finden. Der 23-jährige Berner stand in den ersten beiden Ligaspielen von Rennes in der Startelf und hatte gute Aussichten, eine wichtigere Rolle zu übernehmen. Nach der Leihe an Stuttgart in der letzten Saison wollte er jedoch unbedingt nach Deutschland zurück. Die Mentalität der Leute und auch die Art des Fussballs würden dort einfach besser zu ihm passen, erklärt Rieder. "Ich habe die Bundesliga von klein auf verfolgt, für mich ist sie einfach das Grösste."

Mit dem Wechsel zum FC Augsburg ist am "Deadline Day" auch sein Wunsch in Erfüllung gegangen. Wie sehr er sich darüber freut, ist dem Mittelfeldspieler ins Gesicht geschrieben. Allerdings steht er zwei Jahre nach seinem Abgang bei YB nun unter Leistungsdruck. Viele hatten erwartet, dass er im Ausland zum Topspieler reifen würde. Doch in Rennes wurde er unter anderem durch eine Verletzung gebremst und in Stuttgart setzte man nach einem ansprechenden Beginn in der zweiten Saisonhälfte kaum noch auf ihn.

Die Vielseitigkeit, die Rieder auszeichnet, ist manchmal auch ein Fluch. Er kann auf der Seite oder im Zentrum eingesetzt werden, in defensiveren wie auch in offensiveren Rollen. Damit ist er auch als Einwechselspieler wertvoll. Das soll in Augsburg aber nicht passieren. Trainer Sandro Wagner habe ihm in vielen Gesprächen aufgezeigt, was er mit ihm vorhabe, sagt Rieder. "Dazu hat er im Verein viel Druck gemacht, mich zu verpflichten. Das sind für mich wirklich gute Perspektiven."

Aufgrund der Transferverhandlungen ist Rieder etwas später zur Nationalmannschaft gestossen. Akanji war kurz beim Team, reiste dann für die finale Unterschrift nach Mailand weiter und kehrte am zweiten Tag zurück. Für die beiden Spieler wie auch für Breel Embolo, der ebenfalls am Montag von Monaco zu Rennes gewechselt ist, war der Beginn des so wichtigen Zusammenzugs also etwas chaotisch, endete aber für alle erfreulich - zumindest vorläufig.

Nationaltrainer Murat Yakin hat im Vorfeld bereits angemerkt, dass es ungünstig sei, dass der internationale Transferschluss mit der Länderspiel-Phase zusammenfällt. Die Spieler widersprechen jedoch, wenn sie gefragt werden, ob der Fokus durch ihre Last-Minute-Transfers gestört sei. "Wir wissen, dass wir in dieser Qualifikation von der ersten Minute an bereit sein müssen", sagt Akanji. "Bei nur sechs Spielen darf man sich keine Ausrutscher erlauben." Auch Rieder sagt, es sei jedem bewusst, dass die Kampagne alles andere als ein Selbstläufer werde.

Von Manchester und Rennes über Basel und Horben nach Mailand und Augsburg: Mit den neuen Chancen, die sich auf Klubebene ergeben haben, können Akanji und Rieder jedenfalls befreit aufspielen.

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