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Alles im Griff - "Der Weg zu meinem Traum"

Yann

Goalie Yann Sommer bestreitet mit der EM in Deutschland seine fünfte Endrunde als Nummer 1 im Schweizer Nationalteam. In seiner Kolumne beschreibt der Sky-Botschafter seinen Weg zum Profi und zum Schweizer Rekord-Torhüter (89 Länderspiele).

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Angefangen hat es mit vier Jahren beim FC Herrliberg in der Nähe von Zürich, als ich das erste Mal in einem richtigen Fussballklub angemeldet wurde. Die Gefühle damals? Sehr unbekümmert! Mit vier Jahren macht man sich keine Gedanken, man hat einfach Freude und sehr viel Spass am Fussball spielen. Diese Trainings in Herrliberg waren die ersten Erfahrungen in einer Mannschaft, auch verbunden mit ein wenig Nervosität, weil da plötzlich auch andere Spieler waren. Alle trugen das gleiche Trikot, wir bestritten erste kleine Turniere, und da kamen wie erwähnt auch Nervosität und Anspannung auf, aber alles mit sehr viel Spass. Wir kickten, jeder spielte mehr oder weniger auf allen Positionen – ausser ich, ich wollte immer ins Tor. Das war meine Position, und für mich war klar: Ich will Torhüter sein.

Später folgten die nächsten Schritte. Ich ging zu Concordia Basel und dann weiter zum FC Basel. Es kam immer mehr Professionalität ins Spiel, die Anzahl Trainings pro Woche stieg, das Training wurde spezifischer. Und auch die Erwartungen von Eltern einzelner Spieler wurden grösser. Ich erlebte damals viele Kollegen, die von ihren Eltern sehr stark gepusht wurden. Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mich einfach Fussball spielen liessen, mich nicht pushten, sondern ich meine Freude leben konnte. Ich hatte Lust, besser zu werden, aber alles sehr unbekümmert und mit viel Spass, gemeinsam mit meinen Freunden. Bei Concordia hatten wir beispielsweise viele gute Spieler in der Mannschaft, waren in der U12, U13, U14 erfolgreich, das war eine tolle Zeit.

Dann erfolgte der Wechsel zum FC Basel und dann ging es richtig los. Sie hatten bereits einen Torwart und ich kam neu dazu. Dann fing es langsam an mit dem Konkurrenzkampf. Es gab auch andere Themen, beispielsweise: Wie gehe ich mit dem Druck um, dass ich gut spielen muss, um im Tor zu bleiben? Die Anspannung und Nervosität waren immer mehr ein Faktor. Es wurde viel professioneller und häufiger trainiert, wir hatten mehr Zuschauer. Da merkte ich erstmals, dass sich einige Spieler auch gegen den Fussball entschieden haben, weil sie den Fokus auf die Schule legten oder den Spass am Fussball verloren.

Der Weg ging weiter in die U18 und die U21. Und je mehr ich aufstieg, desto professioneller wurde alles. Immer weniger Spieler schafften es weiter. Plötzlich veränderten sich auch der Druck und das Spiel. Es war nicht mehr dieses unbekümmerte Kicken, sondern Fussball mit Struktur, und Professionalität. Man musste gut sein, man musste liefern. Für uns Jungs war das eine wichtige Erfahrung, wobei ich da auch merkte, dass viele, auch Freunde von mir, damit nicht so gut klarkommen. Andere wiederum entwickelten sich stetig weiter.

Zum Glück ging es bei mir relativ schnell, bis jeweils der nächste Schritt folgte. Ich war immer einer der Jüngsten und wurde zwischen 15 und 17 Jahren ehrgeiziger. Ich wollte besser werden, war in den Trainings sehr konzentriert. Und ich hatte das Glück, mit sehr guten Coaches zusammenarbeiten zu dürfen, was sehr wichtig ist. Denn auf diesem Weg braucht man Förderer, versierte Trainer, die einem helfen, diesen Weg zu gehen und täglich besser zu werden. Dies aber alles im richtigen Mass. 

So geht man durch die Akademien, die Klub- und Juniorennationalteams. Während diesen Etappen macht man sich selber nicht allzu viele Gedanken. Später dachte ich dann schon, dass ich ab und zu zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Aber in jungen Jahren wollte ich schlicht und einfach Fussball spielen. Ich verfolgte den Traum, Profi zu werden und für den grossen FC Basel im St. Jakob-Park im Tor zu stehen. In dem Stadion, an dem wir für die Trainings vorbeiliefen und in dem ich am Wochenende die FCB-Spiele verfolgte. Da schnupperten wir diese Luft und hofften, später auch mal dazu zu gehören.. Und natürlich träumten wir auch davon, eines Tages für die Nationalmannschaft zu spielen.

Mein Weg zum Profi war aber nicht immer problemlos, es gab auch mal schwierigere Phasen. Aber im Grossen und Ganzen, verlief meine Karriere bis jetzt sehr reibungslos und ich konnte mich stetig steigern. Dafür bin ich sehr dankbar.

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