Aufgefallen: Die Achtelfinals im Schweizer Cup
Die Fussball-Schweiz kann aufatmen: Einen erneuten Cupfinalisten aus dem Amateurlager wird es in diesem Jahr nicht geben. Dafür noch dabei: Titelverteidiger Basel, Rekordcupsieger GC und der Fleisch gewordene Cupmythos aus dem Wallis. Unsere Rückblick auf die Ereignisse in der Runde der letzten 16.
Revanche-Tour
Bitter war er, der Abstieg des FC Yverdon-Sport im vergangenen Mai. Nach 38 Spielen entschied einzig die schlechtere Tordifferenz gegen die Waadtländer, die sich nach zwei Jahren wieder aus der Super League verabschieden mussten. Nun duellieren sie sich mit dem FC Vaduz und dem FC Aarau in der Challenge League um den Aufstieg und stellen gleichzeitig sicher, dass zumindest die regionalen SL-Grössen nicht vergessen, wie unangenehm es jeweils war, im Municipal zu spielen. Denn nach Servette in Runde 3 (0:1), zog am Mittwochabend auch der FC Lausanne-Sport am Neuenburgersee den Kürzeren (1:2 n.V. dank Toren von Dejan Sorgic und Robin Golliard). Apropos: Zum Viertelfinale könnten die Grün-Weissen theoretisch mit dem Schiff reisen. Gegner im Februar ist Lokal- und Liga-Rivale Xamax Neuchâtel.
Mit traumwandlerischer Sicherheit
Es war ein gespenstische Szenerie, die sich dem TV-Publikum am Dienstagabend im Stadion Eizmoos präsentierte. Da spielten zwei Teams (Cham und GC) um den Einzug in den Cup-Viertelfinal, doch wirklich viel bekam man aufgrund des ultradichten Nebels nicht davon mit. Immerhin zeichnete sich der älteste Zuger durch gekonntes Timing aus, legte er sich doch erst nach ca. 25 Minuten so richtig dick auf das Chamer Kleinstadion. Früh genug, um die über weite Strecken maue Darbietung „zu entschuldigen“, spät genug, um gute Sicht auf die beiden frühen Zürcher Traumtore zu gewähren. Max Ullmann und Dirk Abels sorgten nämlich bis zur 21. Minute für die entscheidende Differenz, ehe der Promotionligist kurz vor Schluss immerhin noch zum verdienten Anschlusstreffer kam. Mehr liessen die Hoppers und der Nebel allerdings nicht zu.
Ein gutes Pferd
Das beste Pferd im St. Galler Fussball-Stall? Der FC St. Gallen, der seit Jahren die grün-weisse Fahne im Schweizer Spitzenfussball hochhält. In der Meisterschaft und zumindest in dieser Spielzeit auch im Cup, in dem die Ostschweizer nach zwei Derby-Erfolgen gegen den FC Wil (Runde 3) und den FC Rapperswil-Jona (Achtelfinale) in der Runde der letzten Acht stehen. Dabei beanspruchte der FCSG durchaus auch etwas Glück und Ersatzkeeper Lukas Watkowiak, um sich nach Wil auch gegen den zweiten unterklassigen Kantonsrivalen im Elfmeterschiessen durchzusetzen. Kein Ruhmesblatt, aber wie sagt man doch so schön: Ein gutes Pferd springt immer nur so hoch, wie es muss.
Überrascht?
Die grösste Überraschung dieser Cup-Woche? Vielleicht, dass sie ganz einfach ausblieb. Zumindest im Falle der meistgenannten Kandidaten aus Zug, Cham, Grand-Saconnex und Aarau, die sich in ihren Duellen mit den nicht immer sattelfesten Superligisten von Luzern, GC, Basel und Sion zwar wacker schlugen, einem Coup aber trotzdem nie wirklich nahe kamen. Sensationshungrige Fans konnten sich immerhin mit den Heimsiegen der Unterklassigen Stade Lausannen-Ouchy und Yverdon-Sport etwas trösten, auch wenn die Triumphe der beiden letzten Super-League-Absteiger gegen Winterthur und Lausanne nicht gänzlich unerwartet kamen. Immerhin: Mit dem Sieger des Derbys am Neuenburgersee wird auch im Halbfinale mindestens noch ein Underdog im Rennen um den Cupsieg 2026 mitmischen.
Die Hoffnung lebt
Three down, three more to go: So einfach präsentiert sich die Rechnung der acht noch im Wettbewerb verbliebene Teams auf dem Weg zum Cupsieg. Wer auch nach den Viertelfinals vom 3. bis 5. Februar 2026 noch träumen darf, entscheidet sich in diesen Duellen:
FC St. Gallen – FC Basel
Grasshopper Club Zürich – FC Sion
FC Neuchâtel Xamax – FC Yverdon Sport
FC Stade Lausanne-Ouchy – FC Luzern