Basel unter Druck
Es war eine schallende Ohrfeige, die der FC Basel und vor allem Trainer Ludovic Magnin am Sonntag hinnehmen mussten. Im Sommer hatte der 46-Jährige die Waadtländer verlassen, um mit dem FCB um Titel zu kämpfen. Nun musste er bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte seinem Gegenüber Peter Zeidler zu einem klaren Sieg gratulieren.
Die Mannschaft schwäche sich derzeit durch "gravierende individuelle Fehler" selbst, sagte Magnin auch mit Blick auf das 0:2 gegen Lyon am vergangenen Donnerstag. Besonders gestört habe den Trainer jedoch etwas anderes: "Wenn man zur Pause 0:3 zurückliegt, ist die zweite Halbzeit eine Charakterfrage. Ich hätte mir eine Reaktion gewünscht - und die ist weitgehend ausgeblieben. Jetzt will ich sie am Mittwoch sehen", sagte Magnin gegenüber der Basler Zeitung.
Im zehnten Ligaspiel kassierte Basel bereits die vierte Niederlage - eine Bilanz, die den Ansprüchen in der Stadt des Double-Gewinners nicht genügt. Der Mannschaft fehlt die Konstanz, auch weil nicht alle Spieler die zusätzliche Europacup-Belastung gleich gut verkraften. Deshalb kam Magnin zum Schluss, dass es nicht nur auf taktischer und technischer Ebene eine eingehende Analyse brauche, sondern vor allem auch auf mentaler.
Mit dem FC Zürich ist am Mittwoch ein Team im St. Jakob-Park zu Gast, das noch turbulentere Tage hinter sich hat. In der vergangenen Woche stellte sich eine Delegation der Mannschaft gegen Trainer Mitchell van der Gaag, der daraufhin entlassen wurde. Unter Interimstrainer Denis Hediger zeigten die Zürcher am Wochenende eine ansprechende Leistung, blieben beim 2:3 gegen die Young Boys jedoch erneut ohne Punkte.
Es kommt somit zu einem Duell zweier angeschlagener Teams, die eine weitere Niederlage unbedingt vermeiden wollen. Zumal am Wochenende mit Lausanne (für Zürich) und YB (für Basel) bereits die nächsten starken Gegner warten.
Neben dem Klassiker in Basel steht am Mittwoch auch das Léman-Derby auf dem Programm. Die Lausanner, die wettbewerbsübergreifend seit acht Spielen ungeschlagen sind, empfangen Servette. Dabei wollen die Waadtländer an ihre jüngsten Leistungen anknüpfen, bei denen sie sich vor allem im heimischen Stadion dominant gezeigt haben: In den letzten drei Heimspielen - zwei in der Liga, eines im Europacup - erzielte die Mannschaft von Peter Zeidler dreizehn Tore.
Die Genfer reisen aber mit wiedergewonnenem Selbstvertrauen ins Stade de la Tuilière. Am Sonntag feierte die Mannschaft von Trainer Jocelyn Gourvennec beim 2:1 gegen Lugano den dritten Saisonsieg.