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Beide Finalisten wollen verkorkste Saison retten

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In der Liga spielten beide eine katastrophale Saison. Im Final der Europa League wollen Tottenham Hotspur und Manchester United Wiedergutmachung betreiben.

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Tottenham-Trainer Ange Postecoglou hofft, mit dem Triumph in der Europa League seinen Job zu retten © KEYSTONE/EPA/DAVID CLIFF

Als die Europa League noch UEFA-Cup hiess, verspottete Franz Beckenbauer den Wettbewerb einst als "Cup der Verlierer". Schaut man sich die Finalpaarung in diesem Jahr an, dann passt die Bezeichnung ziemlich gut. Tottenham Hotspur trifft auf Manchester United, der Tabellen-17. der Premier League auf den Tabellen-16. Für beide Klubs ist das Endspiel in Bilbao die letzte Chance, eine völlig verkorkste Saison versöhnlich abzuschliessen.

Zumal der Europa-League-Titel auch gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Champions League ist. "Es ist sehr wichtig für uns, ein Riesending, und wir wollen unseren Fans unbedingt den Titel schenken", sagte ManU-Trainer Ruben Amorim auf der Vereinswebsite des Europa-League-Gewinners von 2017. "Ich habe gemischte Gefühle. Ich freue mich sehr, aber gleichzeitig bin ich mir meiner Verantwortung als Trainer bewusst."

Für den Portugiesen, der im November 2024 Trainer bei United wurde, verlief die erste Saison in Manchester nämlich desaströs. Amorim hatte den schlechtesten Start eines United-Trainers seit über 100 Jahren zu verantworten. Teile der Fans verloren die Geduld mit ihm. "Der Frust über die Saison ist immer noch da", gab Amorim zu. "Deshalb will ich umso mehr mit dem Team den Final gewinnen."

Während man Amorim bei Manchester United noch zugutehalten kann, dass er die Mannschaft erst ein paar Monate nach Saisonbeginn übernommen hat, ist der Kredit von Trainer Ange Postecoglou bei den Tottenham-Fans nach fast zwei Jahren aufgebraucht. Der Australier, der gern betont, bei seinen bisherigen Klubs in der zweiten Saison immer etwas gewonnen zu haben, könnte seinen Job vermutlich nur noch damit retten.

Allerdings scheiterten schon Trophäensammler wie José Mourinho oder Antonio Conte daran, mit den Spurs zu triumphieren. Der Verein wird auf der Insel als chronisch titellos belächelt. Den letzten grossen Erfolg gab es 1991 im FA-Cup. Selbst der Gewinn des unbedeutenden Ligacups ist 17 Jahre her. Einen Triumph in der Europa League würde man in Tottenham wie die Meisterschaft feiern.

Neben der Aufbesserung von Image und Selbstbewusstsein bringt der Gewinn der Europa League ein Preisgeld in zweistelliger Millionenhöhe und - das ist noch wichtiger - einen Startplatz in der viel lukrativeren Champions League in der nächsten Saison. Die Qualifikation für die Königsklasse über die Liga haben Manchester United und Tottenham meilenweit verfehlt.

Manchester United wird im San-Mamés-Stadion von Bilbao wegen der eigenen Historie leicht favorisiert. Die Bilanz in der laufenden Saison spricht hingegen eher für Tottenham. Die Londoner gewannen beide Premier-League-Duelle (1:0, 3:0) und schmissen United aus dem Ligapokal (4:3). Alles scheint möglich.

Übrigens: Franz Beckenbauer gewann den UEFA-Cup 1996 als Interimscoach mit dem FC Bayern. Seine Meinung über den Wettbewerb änderte er allerdings nicht. In Manchester und London dürfte der "Verlierer-Cup" dieser Tage einen deutlich höheren Stellwert geniessen als seinerzeit in München.

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