Bencic im Wimbledon-Halbfinal klar unterlegen
Belinda Bencic muss weiter auf ihren erstmaligen Finaleinzug an einem Grand-Slam-Turnier warten. Die Schweizerin verliert den Wimbledon-Halbfinal gegen Iga Swiatek 2:6, 0:6.
Bencic konnte sich an diesem Donnerstagabend in London wenig vorwerfen: Ihre Gegnerin, die ehemalige Weltnummer 1 aus Polen, spielte nahe an der Perfektion. Am Ende standen bei Swiatek 26 Winner den nur 13 unerzwungenen Fehlern gegenüber (Bencic: 11/8). Die einzigen beiden Breakchancen, die Bencic hatte, wurden eindrücklich abgewehrt. Nach gut 70 Minuten stand dann das klare Verdikt fest.
"Ich habe meine Bewegungsabläufe verbessert und schlage sehr gut auf", sagte Swiatek auf die Frage, wie sie es geschafft habe, auch auf Rasen so stark zu werden. Trotzdem habe sie vor dem Turnier nicht damit gerechnet, in den Final vorzustossen. "Ich bin stolz, dass ich mich selbst immer noch überraschen kann."
Für die 28-jährige Bencic war es im fünften Aufeinandertreffen mit der vier Jahre jüngeren Swiatek die vierte Niederlage. Bereits das letzte Duell hatten die beiden in Wimbledon bestritten: 2023 unterlag Bencic im Achtelfinal, nachdem sie zwei Matchbälle vergeben hatte. Die angestrebte Revanche gelang nicht. Die Ostschweizerin, die vor 15 Monaten erstmals Mutter wurde, darf trotz des klaren Ausscheidens im Halbfinal stolz auf ihre Leistung sein.
Der zweite Halbfinal-Vorstoss an einem Grand-Slam-Turnier nach 2019 (US Open) überraschte, hatte sich Bencic doch erst kurz vor dem Wettkampf von einer Verletzung erholt. Davon war beim Rasen-Klassiker aber nichts zu sehen. Im Achtelfinal schlug sie Jekaterina Alexandrowa, gegen die Bencic beim Comeback zwei Wochen zuvor noch klar verloren hatte, und doppelte danach im Viertelfinal gegen die Weltnummer 7 Mirra Andrejewa nach. In der Weltrangliste wird sie damit 15 Plätze gut machen und wieder in den Top 20 klassiert sein.
Swiatek zieht derweil erstmals in ihrer Karriere in den Final von Wimbledon. Ihr winkt der sechste Grand-Slam-Titel nach ihren vier Siegen am French Open (2020, 2022, 2023, 2024) und dem einen am US Open (2022). Gegnerin ist Amanda Anisimova (WTA 12), ebenfalls Jahrgang 2001, die nach ihrem Sieg gegen die topgesetzte Aryna Sabalenka erstmals überhaupt in einem Grand-Slam-Final steht.