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Deutschland rechnet und zweifelt

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Deutschland hat sich den WM-Titel 2026 als hohes Ziel gesteckt. Nach der Auftaktniederlage in der kurzen Qualifikationsphase und vor den beiden bevorstehenden Pflichtaufgaben wird nun aber gerechnet.

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Der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann steht mit Deutschland vor zwei Pflichtaufgaben © KEYSTONE/DPA/MARIUS BECKER

In 106 WM-Qualifikationsspielen hat Deutschland nur viermal verloren. Das 0:2 in Bratislava gegen die Slowakei vor einem guten Monat war die erste Auswärtspleite überhaupt in der Ausscheidung für eine Weltmeisterschaft. Sie hat aber nach dem Aufwärtstrend an der Heim-EM für neue (kleine) Selbstzweifel gesorgt.

In der deutschen Vierergruppe ist der Raum für Korrekturen beschränkt, zumal mit Luxemburg und Nordirland die weitere Konkurrenz nicht zwangsläufig für die Slowakei zum Stolperstein werden muss. Es ist wahrscheinlich, dass der Kampf um den Gruppensieg zum Abschluss der Kampagne am Montag, 17. November, entschieden wird, und nicht auszuschliessen, dass Deutschland dann unter Zugzwang steht, um sich den WM-Platz auf direktem Weg zu sichern.

Bis zum vermuteten Showdown in Leipzig warten auf die Deutschen (und auf die Slowaken) drei Pflichtaufgaben. Vom Team von Julian Nagelsmann wird für die Matches am Freitag in Sinsheim gegen Luxemburg und am Montag in Belfast gegen Nordirland nicht nur die volle Punktzahl erwartet, sondern auch eine ganze Menge Treffer. Bei Punktgleichheit entscheidet das Torverhältnis noch vor der direkten Begegnung.

Das Heimspiel gegen das vom früheren Bundesliga-Spieler Jeff Strasser trainierte Luxemburg wird von den deutschen Beobachtern als ideale Gelegenheit angesehen, um die Tordifferenz aufzubessern, die derzeit für die Slowakei spricht (3:0 gegenüber 3:3). "Alle erwarten von uns, dass wir jeden Gegner 5:0, 6:0 besiegen. Aber das geht nicht mehr. Für uns ist einfach wichtig zu gewinnen. Wir brauchen Sieg nach Sieg", dämpfte der Mainzer Nadiem Amiri, Torschütze beim 3:1 letzten Monat gegen Nordirland, die Erwartungen an einen Kantersieg.

Wie Amiri stehen im aktuellen deutschen Kader weitere fünf Spieler bei einem Länderspiel-Tor. Nur vier (Florian Wirtz, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry) haben mehrfach für den vierfachen Weltmeister getroffen. Die drei aufgebotenen Stürmer (Maximilian Beier, Nick Woltemade und Jonathan Burkard) sind noch ohne Treffer. Es sind keine Werte, die Kantersiege ankündigen, und erst recht nicht grosse Titel.

Einige Ausfälle, von denen zu diesem Zeitpunkt fast jedes Nationalteam betroffen ist, verfälschen etwas das Bild. Neben Jamal Musiala fehlen auch Kai Havertz, Deniz Undav und Tim Kleindienst verletzt. Trotzdem ist offensichtlich, dass Deutschland die sicheren Werte fehlen. Noch immer ist Bundestrainer Julian Nagelsmann auf der Suche nach der Zusammenstellung seines Kaders. In seinen bisherigen 25 Länderspielen hat er 52 Spieler eingesetzt, unter ihnen 19 Debütanten.

Die Zeit der Experimente müsse "endlich vorbei sein", fordert der deutsche Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus in seiner "Sport Bild"-Kolumne und kritisiert damit wie einige andere Experten die Personalpolitik des eigenwilligen Nagelmann. Bei allen Zweifeln geht noch niemand von einer verpassten WM-Qualifikation aus. Im schlimmsten Fall hätte Deutschland als Nations-League-Finalist auf jeden Fall noch die Chance, sich über die Playoffs zu qualifizieren.

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