"Die Denkweisen der Klubs sind oft noch veraltet"
Urs Fischer ist Fan des Frauenfussballs. Nun setzt sich der 59-jährige Trainer für grössere Anerkennung der Fussballerinnen ein.
"Die Denkweisen der Klubs sind oft noch veraltet. Sie müssten versuchen, mehr Gelder in die Hand zu nehmen, um Frauen zu fördern. Jede Fussballerin sollte ihren Lebensunterhalt vom Sport bezahlen können", sagte der Schweizer dem deutschen "Tagesspiegel".
Fischer weiss, wovon er spricht. Seine Tochter Riana spielte jahrelang beim FC Zürich, wurde achtmal Schweizer Meisterin. "In dieser Zeit habe ich gesehen, was die Frauen auf sich nehmen – und wie wenig Anerkennung es dafür gibt. Das grösste Problem ist die Infrastruktur", sagte Fischer. Im Rahmen der derzeit laufenden Frauen-EM ist der 59-Jährige Botschafter der Organisation "Fussball kann mehr".
Fischer bemerkt allerdings eine positive Entwicklung. "Gerade erst gab es einen Millionentransfer. Es kommt also Bewegung in den Frauenfussball", stellte der frühere Bundesliga-Trainer fest. Olivia Smith steht Berichten zufolge kurz vor einem Wechsel für eine Rekord-Ablösesumme im Frauenfussball. Für die 20-jährige Nationalspielerin Kanadas will Champions-League-Gewinner Arsenal rund 1,16 Millionen Euro an Liverpool bezahlen
Fischer trainierte zuletzt die Männermannschaft von Union Berlin. Irgendwann mal ein Frauenteam zu coachen, schliesst er aber nicht aus. "Ich hatte immer wieder mal Kontakt zu Frauenteams und ich würde es mal so formulieren: Sag niemals nie. Es ist vieles möglich", sagte Fischer. Die Fussballerinnen von Union Berlin spielen kommende Saison erstmals in der Bundesliga.