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"Die Sonne geht auch nach einem verlorenen Final auf"

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Die Nummer 1 Aryna Sabalenka gegen die Nummer 2 Coco Gauff - eine der beiden wird am Samstag ihr erstes French Open gewinnen. Sabalenka ist die Favoritin, doch Gauff gibt sich entspannt.

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Glücklich und entspannt: Coco Gauff fühlt sich auf ihren zweiten Final am French Open in Paris deutlich besser vorbereitet als beim ersten Mal © KEYSTONE/AP/Aurelien Morissard

Im Final stehen die beiden aktuell besten Spielerinnen der Welt - und doch sprachen vor dem Halbfinal zwischen Aryna Sabalenka und Iga Swiatek viele von einem vorweggenommenen Final. Nicht ganz ohne Grund, hatte doch Swiatek beim French Open seit vier Jahren nicht mehr verloren. Doch die Einschätzung tut Coco Gauff unrecht. Sie ist im Final vom Samstag nur leichte Aussenseiterin.

Im Gegensatz zu Sabalenka kann die 21-Jährige aus dem US-Bundesstaat Georgia in Paris bereits Finalerfahrung vorweisen. Vor drei Jahren blieb sie gegen Swiatek chancenlos und gewann nur vier Games. Daraus hat sie einiges gelernt. "Ich ging am nächsten Tag spazieren, und keiner wusste, dass ich verloren hatte oder keinen kümmerte es", erinnert sich die Amerikanerin. "Ich war damals super nervös. Aber ich habe realisiert, dass, egal wie wichtig einem ein solcher Final vorkommt, am Ende ist es winzig. In der heutigen Zeit müssen alle Menschen mit grösseren Herausforderungen umgehen als mit einem verlorenen Final."

Gauff weiss trotz ihrer jungen Jahre durchaus, wovon sie spricht. Schon früh als Riesentalent gehypt, musste sie lernen, mit den immensen Erwartungen und dem Medienrummel umzugehen. Spätestens mit dem Triumph am US Open vor knapp zwei Jahren hat sie aber eine innere Ruhe gefunden, die ihr nun im zweiten French-Open-Final helfen dürfte. "Der Unterschied zum letzten Mal? Ich habe natürlich mehr Selbstvertrauen, weil ich hier schon einmal einen Final erlebt und in einem anderen sehr gut gespielt habe", sagt sie. Sie weiss sogar, wie sich ein Finalsieg in Roland Garros anfühlt. Vor zwölf Monaten gewann sie an der Seite der Tschechin Katerina Siniakova das Doppelturnier, im Einzel scheiterte sie im Halbfinal an Swiatek.

So dürfte Gauff nicht unglücklich sein, dass ihr Aryna Sabalenka die polnische Sand-Dominatorin der letzten Jahre aus dem Weg geräumt hat. Die sechs Jahre ältere Belarussin, Siegerin von drei Grand-Slam-Turnieren auf Hartplätzen, verlor gegen Swiatek ihren ersten Satz im Turnier, reagierte aber mit einem 6:0 im entscheidenden Durchgang eindrücklich. Auch Gauff gab auf dem Weg in den Final nur einen Satz ab, im Viertelfinal gegen Australian-Open-Champion Madison Keys.

Sabalenka geht den Final ganz anders an als ihre Kontrahentin. "Ein Sieg hier würde mir alles bedeuten", versichert die Minskerin, die als erste Spielerin aus Belarus das French Open gewinnen könnte. "Fast mein ganzes Leben haben mir alle gesagt, ich könne nicht auf Sand spielen." Deshalb habe es ihr auch am nötigen Vertrauen gefehlt. "Über die letzten Jahre habe ich mein Spiel entwickelt und fühle mich nun wohl hier. Diesen Pokal zu holen, würde mir die Welt bedeuten."

Tatsächlich hat Sabalenka ihre schon immer brachialen Grundschläge verfeinert. Der gewaltige Druck ist noch immer da, doch sie kann nun auch besser variieren, mit einem früher kaum gesehenen Rückhand-Slice und Stoppbällen. Damit hat sie im Halbfinal Iga Swiatek entzaubert, deshalb ist sie auch gegen Gauff die Favoritin.

Die Amerikanerinnen warten in Paris im Übrigen seit Serena Williams' drittem Triumph 2015 (nach klarem Rückstand im Halbfinal gegen Timea Bacsinszky) auf einen Sieg. Bei anderen Grand Slams haben in der Zwischenzeit fünf verschiedene US-Frauen insgesamt sieben Titel geholt.

Auch davon wird sich Coco Gauff aber kaum nervös machen lassen. "Ich gebe mein Bestes, um so entspannt wie möglich zu bleiben", verspricht sie. "Egal, ob ich gewinne oder verliere, am nächsten Tag geht die Sonne so oder so wieder auf."

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