Die wichtigsten Fragen und Antworten zur 50. Athletissima
Am Mittwoch geht in Lausanne die 50. Athletissima über die Bühne. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wer steht in Lausanne aus Schweizer Sicht im Mittelpunkt?
Audrey Werro. Die 21-Jährige wird womöglich ihren Schweizer Rekord über 800 m erneut senken. Die Freiburgerin stellte vergangenen Samstag mit einem starken Lauf über 400 m (51,03) ihre Grundschnelligkeit unter Beweis. Die Bestmarke von 1:57,25 könnte fallen, zumal die Jahresschnellste Keely Hodgkinson aus Grossbritannien aufs Tempo drücken dürfte.
Was für Highlights kündigen sich sonst noch an?
Auch der 800-m-Lauf der Männer, angeführt von Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi, verspricht Spektakel. Die Wetterprognose ist nicht allzu gut. Dies stört die Mittelstreckenläufer nicht, im Gegenteil. Wanyonyi lancierte im vergangenen Jahr einen Angriff auf den Weltrekord von David Rudisha (1:40,91) und verfehlte dessen Marke nur um zwei Zehntel.
Im Hürdensprint der Frauen sind die Augen nicht nur auf Ditaji Kambundji, sondern auch auf Masai Russell gerichtet. Die Olympiasiegerin aus den USA kam am vergangenen Samstag in Polen in 12,19 Sekunden bis auf sieben Hundertstel an den Weltrekord heran.
Noah Lyles ist einer der schillerndsten Stars der aktuellen Leichtathletik-Szene. Der US-Olympiasieger über 100 m wird mit Show-Einlagen unterhalten. Aus sportlicher Sicht entfällt das Duell gegen den Olympia-Zweiten Kishane Thompson. Die beiden hatten sich vergangenen Samstag duelliert, nun schont sich der Jamaikaner.
Wieviel Weltrekorde gab es schon bei der Athletissima?
Letztmals strich im Jahr 2006 der Hürdensprinter Liu Xiang aus China für 12,88 Sekunden über 110 m Hürden eine Prämie ein. Aber auch schon die Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa aus Russland (4,93/2005) oder der 100-m-Läufer Leroy Burrell (9,85/1994) setzten neue Bestmarken.
Ist die Schweizer Elite komplett vertreten?
Ein Ja mit drei Ausnahmen: Dominic Lobalu ist angeschlagen und pausiert, der Weitsprung der Frauen mit Annik Kälin steht nicht im Programm und Mujinga Kambundji blickt Mutterfreuden entgegen. Neben Audrey Werro und Ditaji Kambundji vertreten von den EM-Medaillengewinnern von Rom auch Angelica Moser (Stab), Simon Ehammer (Weit), Jason Joseph (110 m Hürden) und Timothé Mumenthaler (100 m) die Schweizer Farben. Die Frauen stellen zudem eine Sprint-Staffel. Oder womöglich überrascht Ivan Pelizza, der aufstrebende 800-m-Läufer aus der Schweiz.
Weshalb jubiliert die Athletissima nach 48 Jahren?
Seit 1977 hat Athletissima Generationen geprägt und sich von einem einfachen lokalen Meeting zu einem unverzichtbaren Event der internationalen Leichtathletik entwickelt. Die Athletissima ist teil der Diamond League. Heuer findet bereits die 50. Ausgabe statt, obwohl erst 48 Jahre vergangen sind. Der Grund: 1977 gingen gleich zwei Meetings über die Bühne. Gründer und weiterhin treibende Kraft ist Jacky Delapierre.
Was ist die Diamond League?
Die Diamond League ist die Prestige-Serie der internationalen Leichtathletik und umfasst inzwischen 15 Veranstalter. Die Finals mit je 16 Disziplinen bei den Frauen und Männern finden kommende Woche an zwei Tagen in Zürich statt. Die Sieger der Finals erhalten eine Wildcard für die WM Mitte September in Tokio. Insbesondere Athleten und Athletinnen, die an den nationalen Trials gescheitert sind, wollen diese Chance packen. Ein prominentes Beispiel ist der US-Kugelstösser Joe Kovacs.
Wie viele Siege durch Schweizerinnen und Schweizer gab es bereits in der Diamond League, die im Jahr 2010 lanciert wurde?
Elf Siege, zuletzt in diesem Jahr durch Jason Joseph Anfang Juni in Rom. Die Premiere gelang 2017 der Stabhochspringerin Nicole Büchler in Stockholm. Die elf Siege verteilen sich auf drei Männer und sechs Frauen. Simon Ehammer und Ajla Del Ponte waren je zweimal erfolgreich.