Drei Schweizer Diamond-League-Podeste im Regen von Lausanne
An der verregneten Athletissima baut Swiss Athletics seine gute Bilanz aus: Audrey Werro, Ditaji Kambundji und Simon Ehammer holen die Podestplätze acht bis zehn in dieser Diamond-League-Saison.
Audrey Werro gelang ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere. Erstmals lief die 21-jährige Freiburgerin im Rahmen der Diamond League aufs Podest. Auf der Zielgeraden drehte sie mit ihrem raumgreifenden Schritt mächtig auf. Einzig die Olympiasiegerin Keely Hodgkinson (1:55,69) lag ausser Reichweite.
In 1:57,34 Minuten verfehlte die Schweizerin den nationalen Rekord bloss um neun Hundertstel. Bei Weltklasse Zürich oder an der WM in Tokio fällt bei besseren Bedingungen womöglich noch die Marke von 1:57 Minuten, sofern nicht zu taktisch gelaufen wird.
Bei Ditaji Kambundji öffnete Petrus die Schleusen wieder. Die Bernerin, mit starken 12,43 Sekunden in dieser Saison bloss die Nummer 8 im Feld, liess sich nicht beirren und kam als Dritte mit einem Wert von 12,54 ins Ziel - nur einen Hundertstel hinter der Olympiasiegerin Masai Russell.
"Cool, dass ich auch unter diesen Bedingungen liefern kann", betonte die durchnässte Schweizerin. "Ich bin extrem zufrieden mit dem Saisonverlauf. Die Konstanz stimmt. Die Top-Zeiten fehlen zwar noch, aber ich habe jetzt ja noch ein paar Rennen, um den Schweizer Rekord zu senken."
Die angesprochenen 12,40 Sekunden lagen in Lausanne nicht drin und werden auch nicht am Wochenende an den Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld fallen. Aufgrund des dichten Wettkampfprogramms und nach der Erfahrung im letzten Jahr, als sie gesundheitlich angeschlagen nicht mehr zum SM-Final antreten konnte, verzichtet die Hallen-Europameisterin auf drei zusätzliche Hürdenrennen.
"Ich kann in Lausanne und Zürich noch holen, was ich brauche", sagte sie. "Die Athletissima gibt mir viel Zuversicht. Ich habe mehrere Top-Athletinnen bezwungen."
Den Vergleich mit den Weltbesten trat auch Angelica Moser an, konnte ihn aber nicht beenden. Der Stabhochsprung der Frauen wurde wie auch der Hochsprung der Frauen aus Sicherheitsgründen abgebrochen.
Simon Ehammer wäre wohl auch lieber in der Kabine verschwunden, obwohl ihm als Zweiter ein weiterer Podestplatz gelang. "Ich kann bei allen Verhältnissen springen", zog der Appenzeller, der unter diesen Bedingungen sogar die 7,72 m lobte, Fazit.
Nicht auf Touren kam der Hürdensprinter Jason Joseph, der heuer schon den Schweizer Rekord von 13,07 Sekunden egalisiert hat. Der Baselbieter musste mit Platz 6 und 13,28 Sekunden vorliebnehmen.