Englische Selbstverteidigung und spanische Idylle
Vor dem Final der Frauen-EM zwischen Spanien und England muss sich Keira Walsh für den Spielstil ihres Teams rechtfertigen. Bei den Spanierinnen herrscht komplette Eintracht.
Keine erkennbare Spielphilosophie, zweimal beinahe ausgeschieden, nur mit Glück im Final: Trotz des Finaleinzugs sahen sich Englands Frauen vor dem Duell mit Spanien (Sonntag, 18.00 Uhr, in Basel) Kritik ausgesetzt. Voten, denen Keira Walsh am Rande des Camps der Titelverteidigerinnen im zürcherischen Opfikon entschieden widersprach.
"Es mag chaotisch aussehen, aber für uns fühlt es sich nicht so an", sagte die 28-jährige Mittelfeldspielerin aus dem Team von Coach Sarina Wiegman. Momente der Ausgleich in der 96. Minute im Halbfinal gegen Italien? Die schaffe man selbst, "durch Glauben, Entschlossenheit und Selbstvertrauen". Sie denke nicht, dass Michelle Agyemang nur durch Glück im Strafraum stehe und Tore schiesse, so Walsh. "Es ist kein Glück, dass die Spielerinnen Flanken in den Strafraum schlagen. Das ist gut durchdacht und zielgerichtet."
Störfeuer wie diese kennen die auch am Sonntag favorisierten Spanierinnen nicht. Getragen von viel Zuspruch auch aus der Heimat konnten sich die Weltmeisterinnen in ihrem Camp in Lausanne in aller Ruhe auf die finale Partie vorbereiten. "Wir erreichen diesen Final in einer perfekten mentalen Verfassung. Natürlich stärken die positiven Nachrichten unseren Spirit. Und natürlich hilft es, dass wir so eine tolle Gruppe sind. Wir haben eine gute Zeit und geniessen jeden Tag", sagte etwa Esther Gonzalez, die mit vier Treffern die Torschützenliste anführt.
England - Spanien
Sonntag, 18.00 Uhr. - Basel. - SR Frappart (FRA).
England: Hampton; Bronze, Carter, Williamson, Greenwood; Toone, Walsh, Stanway; Mead, Russo, Hemp.
Spanien: Coll; Batlle, Paredes, Mendez, Carmona; Bonmati, Guijarro, Putellas; Caldentey, Gonzalez, Pina.