Erneut treffen England und Schweden aufeinander
Vor drei Jahren liessen die Engländerinnen den Schwedinnen auf dem Weg zum Titel an der Heim-EM keine Chance. Nun haben sich die Vorzeichen jedoch geändert.
Es war ein brutales Verdikt an jenem Dienstagabend in Sheffield: Vor heimischem Publikum spielten sich die "Lionesses" in einen Rausch und gewannen den Halbfinal gegen Schweden 4:0. Fünf Tage später setzten sich die Engländerinnen auch gegen Deutschland durch und schrieben mit dem erstmaligen Europameistertitel Geschichte. Das war im Juli 2022.
Mit Blick auf die Aufstellung des damaligen Halbfinals lässt sich festhalten: Viele der damaligen Leistungsträgerinnen sind auch beim Turnier in der Schweiz dabei. Auch an der Seitenlinie stehen mit Sarina Wiegman und Peter Gerhardsson die gleichen Coaches wie damals. Dieses Mal würde ein klarer Sieg der Engländerinnen jedoch überraschen.
Nicht, weil Englands Qualität stark nachgelassen hätte, sondern, weil die Schwedinnen derzeit enorm selbstbewusst auftreten. Das eindrückliche 4:1 gegen Mitfavorit Deutschland beendete die Gruppenphase, welche die "Damlandslaget" mit dem Punktemaximum und nur einem Gegentor abschloss. Die Schwedinnen sind seit 15 Spielen ungeschlagen. Die letzte Niederlage war ein 1:2 gegen Frankreich - mit demselben Resultat verloren die Engländerinnen zum EM-Auftakt gegen die Französinnen.
England-Trainerin Wiegman erwartet daher ein schwieriges Spiel. "Die Schwedinnen sind stark, sie haben über 90 Minuten eine hohe Geschwindigkeit, aber sie machen den Fussball nicht zu kompliziert." Derweil sie ihr Team nach dem missglückten Auftakt und der starken Reaktion gegen die Niederlande (4:0) und Wales (6:1) enger zusammengerückt. Es darf beim Aufeinandertreffen im Zürcher Letzigrund also ein Duell auf Augenhöhe erwartet werden.
Übrigens hat auch Schweden gute Erinnerungen an England: 1984, bei der allerersten Frauen-EM, gewannen die Schwedinnen den in Hin- und Rückspiel ausgetragenen Final gegen England 4:3 im Penaltyschiessen. Den entscheidenden Treffer zum bisher einzigen Titelgewinn erzielte eine gewisse Pia Sundhage, heute Nationaltrainerin der Schweizerinnen.