"Es waren nicht Fehler, es war die Laune der Hockeygötter"
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft erhält für ihre Silbermedaille an der WM in den Medien erneut viel Anerkennung - auch wenn der Schmerz über die verpasste Goldmedaille überwiegt.
Für "Tamedia" war die Niederlage gegen die USA ein harter Schlag nach einem bis dahin dominanten Turnierverlauf. Acht Siege aus zehn Spielen, 47:10 Tore - die Schweiz sei "auf einer Mission" gewesen. Die Leere nach dieser erneuten Finalniederlage sei "greifbar". Dennoch sei Silber für die Schweiz "nach wie vor keine Selbstverständlichkeit". Die Redaktion erinnert an das Viertelfinal-Aus im Mai 2023 und würdigt die Konsequenz von Nationaltrainer Patrick Fischer und Direktor Lars Weibel. Das Resultat sei ein Team, das "dem Land so viel Freude bereitet" und Hoffnung für die Heim-WM 2026 mache.
"Blick" schrieb, es sei "wie verhext" gewesen - und dennoch eine "gigantische WM". Die Zeitung feiert das Team um den abtretenden Andres Ambühl sowie Nino Niederreiter, der mit vier Silbermedaillen zum erfolgreichsten Schweizer Spieler avancierte.
"CH Media" bezeichnete das Spiel als eines der grossen Dramen der Schweizer Sportgeschichte. Die Schweiz habe alles richtig gemacht - am Ende habe der Faktor X entschieden: das Glück. "Es waren nicht Fehler, es war die Laune der Hockeygötter", hiess es. "Das Jahr 2025 ist auch mit WM-Silber das beste Jahr unserer Hockeygeschichte." Mit der Erfahrung aus nunmehr vier WM-Finals würden die Schweizer das nächste nicht mehr verlieren.
Die "NZZ" verwies darauf, dass die Zeit für die prägende Generation langsam knapp werde, und stellte die Frage, was dem Team noch fehle, um den Bann zu brechen. Der grösste Anteil am aktuellen Erfolg gebühre Trainer Patrick Fischer, schrieb die Zeitung. Er sei der "Architekt an der Bande" und habe "ein völlig neues Denken in der Nationalmannschaft implementiert".