FCB will auch europäisch zurück in die Spur
Nach zwei Siegen in Cup und Meisterschaft will der FC Basel auch europäisch wieder in die Spur finden. Mit Aston Villa gastiert allerdings ein englisches Schwergewicht im St. Jakob-Park.
Ludovic Magnin bewegt sich in seinem Arbeitsalltag in einem Umfeld, das gerade im Boulevard gerne als "Haifischbecken" bezeichnet wird. Die Stimmen, dass sich der Trainer des FC Basel mit seinem Team weder in den Cup-Achtelfinals gegen Grand-Saconnex noch im Auswärtsspiel in der Super League gegen Winterthur einen Ausrutscher würde erlauben können, ohne ernsthaft um seine Zukunft am Rheinknie fürchten zu müssen, wurden in den letzten Wochen lauter.
Doch der Lausanner Coach schwimmt noch und ist vom Hai der immensen Erwartungshaltung auf allen Ebenen im FCB noch nicht in den Abgrund gezogen worden. 3:1 setzten sich die Basler gegen den Genfer Klub aus der Promotion League durch, und dank Keigo Tsunemotos Treffer in der Nachspielzeit auf der Winterthurer Schützenwiese zum 2:1 schafften es die Basler in extremis, den Tabellenletzten doch noch ohne Punkte dastehen zu lassen.
Alles gut also und Magnin plötzlich wieder fest im Sattel? Kaum. Es war nicht mehr als die Erfüllung zweier Pflichtaufgaben, was dem FCB in seinen letzten zwei Spielen gelungen ist. Die exorbitante Ineffizienz vor dem gegnerischen Tor, welche das Team in den letzten Wochen begleitet hat, gepaart mit leichtfertigen Fehlern in der Defensive - es sind Eigenschaften dieses FCB, die mit zwei Siegen gegen krasse Aussenseiter nicht einfach wie weggeblasen sind.
Dass Xherdan Shaqiri gegen Winterthur in der Sturmspitze neben Bénie Traoré auflief, ist nicht nur Beleg dafür, dass die Stürmer im Kader um Albian Ajeti und Moritz Broschinski momentan nicht über das grösste Selbstvertrauen verfügen, wenn sie ihre Fussballschuhe schnüren. Es zeigt auch, dass selbst Trainer Magnin aktuell nicht daran glaubt, dass seine Stürmer diejenigen sein können, die dem FCB wieder zu mehr Konstanz und Erfolg verhelfen.
Gegen Winterthur ging die taktische Spielerei auf. Am Donnerstag (21 Uhr) wartet aber ein ungleich stärkerer Gegner auf die Basler. Mit Aston Villa reist ein Team in den St. Jakob-Park, das als Dritter wohl aktuell das formstärkste ist in der englischen Premier League. Am Wochenende gewann die Mannschaft von Unai Emery 2:1 gegen den Leader Arsenal und liegt nur noch drei Punkte hinter der Spitze.
Die Qualität, die das Team aus Birmingham auf den Platz bringen kann, ist unbestritten. Und doch fehlte den Young Boys vor zwei Wochen nur ein Quäntchen Glück, und sie hätten nach einer ansprechenden zweiten Halbzeit doch einen Punkt aus dem Villa Park entführt.
Zwar belegen die Basler aktuell als 24. den letzten Rang, der zum Einzug in die K.o-Phase (Sechzehntelfinals) berechtigt. Um ihre Stellung zu halten und ihre Ausgangslage zu verbessern, wären Punkte im letzten europäischen Auftritt des Jahres jedoch Gold wert.
Mit nur zwei Siegen in zehn Spielen durchlebt Lausanne-Sport seit Anfang November eine schwierige Phase, und zwar in allen Wettbewerben. Nach dem Ausscheiden gegen Yverdon im Schweizer Cup mussten sich die Spieler von Peter Zeidler zu Hause gegen Nikosia mit einem 1:1-Unentschieden begnügen und anschliessend in Posen eine 0:2-Niederlage verkraften.
In Tampere treffen die Waadtländer jedoch auf einen Gegner, der europäisch noch nicht ins Rollen gekommen ist. Kuopio, der finnische Titelverteidiger und Tabellenführer der nationalen Meisterschaft, hat in der Conference League nur ein Spiel gegen Bratislava gewonnen und zwei Niederlagen und zwei Unentschieden hinnehmen müssen.