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Finnland ist länger mehr als nur eine Eishockey-Nation

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Wie der Schweiz bietet sich auch Finnland in der Gruppe A die Chance, die EM-Viertelfinals zu erreichen. Die Finninnen wollen ein Land begeistern, in dem längst nicht mehr nur Eishockey Trumpf ist.

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Finnland-Fans unterstützen ihr Team an der Fussball-EM in der Schweiz © KEYSTONE/EPA/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Finnland stand im Fussball immer im Schatten seiner nordischen Nachbarn. Es hat nicht die Erfolge von Schweden, das 1958 (Männer) und 2003 (Frauen) im WM-Final stand sowie bei den Frauen zweimal Olympia-Silber gewann. Auch Dänemark, das 1992 Europameister wurde (Männer) und 2017 im Final stand (Frauen), hat weitaus grössere Spuren hinterlassen. Finnland hat auch nicht die Stars von Norwegen, das durch Caroline Graham Hansen, Ada Hegerberg, Erling Haaland oder Martin Ödegaard in den grössten europäischen Ligen vertreten ist. Selbst Island, ein Land mit 14-mal weniger Einwohnern, scheint in den letzten zehn Jahren an Finnland vorbeigezogen zu sein.

Einen grösseren Namen hat sich "Suomi" im Eishockey gemacht. In der Schweiz werden finnische Namen viel häufiger mit der Wintersportart als mit Fussball in Verbindung gebracht. Doch der Fussball ist im 5,6 Millionen Einwohner zählenden Land, das kulturell nicht zu Skandinavien zählt, auf dem Vormarsch. So stieg die Zahl der Lizenzierten zwischen 2015 und 2023 von 125'000 auf über 160'000, was einem Anstieg von fast 30 Prozent entspricht.

Das grosse Debüt der Männermannschaft - der "Huuhkajat" (Uhus) - bei einer EM-Endrunde im Jahr 2021 erklärt diesen Popularitätsanstieg zum Teil. "Es hat die Sicht des Landes auf die Nationalmannschaft verändert", sagt Mittelfeldspielerin Olga Ahtinen gegenüber Keystone-SDA bei einem Pressetermin in Genf.

"Fussball ist meiner Meinung nach die Sportart Nummer 1 in Finnland und wird immer grösser. Für mich persönlich war es die einfachste Art, einen Mannschaftssport zu betreiben. Ich habe mich nie wirklich für Eishockey interessiert", fährt die Spielerin von Tottenham Hotspur fort.

Die Frauenauswahl - die "Helmarit" (Schneeeulen) - erlebt in der Schweiz bereits ihre fünfte Europameisterschaft. Nachdem sie bei den ersten beiden Teilnahmen die Gruppenphase überstanden hatte (Halbfinal 2005, Viertelfinal an der Heim-EM 2009), fiel sie in den letzten Jahren in der europäischen Rangliste zurück.

Dies hat jedoch nicht verhindert, dass der Frauenfussball im Land einen gewissen Aufschwung erlebt. "Die Betreuung der Mädchen in den Vereinen hat sich in die richtige Richtung entwickelt", meint Liisa-Maija Rautio, die Assistenztrainerin des Nationalteams. "Dadurch konnten wir die Spielerinnen an uns binden, sodass sie nicht mehr abwandern, um einen anderen Sport zu betreiben oder einfach aufzuhören."

Auf dem Papier galten die Finninnen in dieser nordisch geprägten Gruppe A als der schwächste Gegner, doch ihr Auftaktsieg gegen Island (1:0) und die Dominanz, die sie trotz einer unglücklichen Niederlage (1:2) gegen Norwegen zeigten, lassen die Hoffnung auf eine Qualifikation für die Viertelfinals wieder aufleben.

Um dies zu erreichen und gleichzeitig den Traum der Schweiz zu zerstören, müssen die Finninnen am Donnerstag in Genf gewinnen. "Alles wäre einfacher gewesen, wenn wir gegen Norwegen ein Unentschieden gehalten hätten", ärgert sich Olga Ahtinen über den späten Gegentreffer, "aber diese beiden Auftritte haben uns trotzdem viel Energie und Selbstvertrauen gegeben."

Gegen die Schweiz, laut Liisa-Maija Rautio "eine tolle Mannschaft", übernimmt Finnland gerne die Rolle des Aussenseiters. "Der Druck liegt auf ihren Schultern, sie spielen zu Hause und wollen zum ersten Mal die Gruppenphase überstehen", meint Ahtinen. "Nur wenige haben uns unter den ersten zwei gesehen, daher ist die Situation für uns günstig. Wir können für eine Überraschung sorgen." Die Schweizerinnen dürften gewarnt sein.

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