Für die Königsklasse braucht Basel einen Auswärtsexploit
Ein Spiel trennt den FC Basel von der Champions League. In Kopenhagen braucht der Schweizer Meister den ersten Auswärtssieg der Saison.
"Hesch au schomol dä Draum gha?" Mit diesem Satz betitelte der FC Basel das in den sozialen Medien veröffentlichte Video, das die Spieler auf der Reise in die dänische Hauptstadt zeigt. Der "Draum" um den es am Mittwochabend im legendären Parken-Stadion geht, ist klar: Erstmals seit acht Jahren will sich der FCB wieder für die Champions League qualifizieren. Dafür braucht es einen Sieg nach regulärer Spielzeit, Verlängerung oder Penaltyschiessen.
Zur Penalty-Entscheidung ist es beim letzten Aufeinandertreffen mit einem Team aus Dänemark gekommen. Vor drei Jahren behielten die Basler in der Qualifikation für die Conference League gegen Bröndby das bessere Ende für sich. Sie setzten sich mit 3:1 im Penaltyschiessen durch – damals schon mit dabei war Goalie Marwin Hitz. Es folgte ein weiterer Sieg im Playoff und schliesslich eine überragende Kampagne, die erst im Halbfinal endete.
"Wir wissen, was morgen auf dem Spiel steht. Wie viel es der Region Basel und allen Fans bedeuten würde", sagte Dominik Schmid an der Pressekonferenz vor dem Spiel. Der Verteidiger erklärte, er spüre eine "gesunde Nervosität", sei aber auch zuversichtlich. "Wir sind gut vorbereitet und haben einen Plan."
Neben den erhofften Rendez-vous mit den besten Teams aus Europa geht es für den Klub auch um wertvolle Einnahmen. Allein das Antrittsgeld beträgt 18,62 Millionen Euro. In der Europa League, wo der FCB bei einer Niederlage landen würde, sind es noch 4,31 Millionen Euro.
Der FCB hatte gehofft, mit einem Polster nach Kopenhagen reisen zu können. Im Hinspiel begannen die Basler gut, liessen nach gut einer halben Stunde aber nach. Am Ende mussten sie sogar froh sein, dass sie das 1:1 über die Zeit retten konnten. Aufgefallen sind vor allem die Unsicherheiten in der Abwehr. So überrascht es denn auch nicht, dass Basel in den bisher sechs Pflichtspielen dieser Saison nie ohne Gegentor geblieben ist.
Nach der Gelb-Roten Karte gegen Jonas Adjetey dürfte Trainer Ludovic Magnin am Mittwoch auf das Duo Adrian Barisic/Nicolas Vouilloz in der Innenverteidigung setzen. In der Offensive fällt wie bereits im Hinspiel Bénie Traoré aus, der die Reise nach Kopenhagen nicht mitgemacht hat. Ob stattdessen erneut der 20-jährige Marin Soticek oder sogar der ein Jahr jüngere Junior Zé in der Startelf stehen wird, verriet Magnin nicht.
Die Personalsituation beunruhige ihn nicht, sagte Magnin. "Ich habe eine sehr gute Mannschaft im Kopf, die auf dem Platz stehen wird." Sie werde bereit sein, gegen "11 plus 1" zu bestehen, führte der Trainer mit Ausblick auf das ausverkaufte Stadion aus. Klar ist: Der FC Basel muss sich nochmals steigern, um die abgeklärte Mannschaft aus Kopenhagen zu besiegen. Denn während bei den Baslern die internationale Erfahrung weitgehend fehlt, wäre es für die Dänen die dritte Champions-League-Teilnahme in den letzten vier Jahren.