GC verliert das Derby, Winterthur siegt weiter
Winterthur ist zum ersten Mal seit Dezember nicht mehr Schlusslicht der Super League. Der FCW überholt durch das 4:1 in St. Gallen die Grasshoppers - die grossen Verlierer der 35. Runde.
Nein, so wird das nichts mit dem Ligaerhalt für die Grasshoppers! Nach den empfindlichen Niederlagen gegen Winterthur liess GC auch im Prestigeduell mit dem FC Zürich zu vieles vermissen, das es im Kampf um den Ligaerhalt bräuchte. Das leise Aufbäumen nach zwei Halbzeit-Wechseln war zu wenig, um den solide verteidigenden FCZ noch zu bedrängen. Das Endergebnis war ein 0:3 gegen den Stadtrivalen, an dem es nichts zu diskutieren gab.
Derweil setzte Winterthur seinen Lauf mit einem 4:1-Erfolg in St. Gallen fort und holte Yverdon mit einem 1:1 gegen Sion einen weiteren Punkt. Die Grasshoppers rutschten dadurch zum ersten Mal seit dem 17. Spieltag wieder ans Tabellenende ab. Es droht der zweite direkte Abstieg in sechs Jahren.
Der FC Winterthur, der unter Uli Forte aus den letzten sechs Spielen sagenhafte 16 Punkte holte, kletterte vom letzten auf den 10. Platz steht zum ersten Mal seit der 4. Runde wieder ausserhalb der Gefahrenzone. Drei Runden vor Schluss liegt GCs kleiner Nachbar drei Punkte vor dem Rekordmeister und einen Punkt vor Yverdon.
Ein Doppelschlag durch Cheveyo Tsawa und Jahnoah Markelo brachte die Hoppers im Letzigrund bereits nach 20 Minuten vorentscheidend ins Hintertreffen. In der Schlussphase nutzte Damienus Reverson einen Corner zum Schlussresultat.
Die Intention von Alain Sutter, der vor der Partie gegenüber "blue" zum ersten Mal als Sportchef der Grasshoppers sprach, verpuffte. Er habe versucht, eine gewisse Gelassenheit in die Mannschaft zu bringen, hatte der ehemalige GC-Meisterspieler und Ex-St. Gallen-Sportchef erklärt. "Wir sind in einer kritischen Situation, viel Druck ist da. Die Mannschaft will vielleicht zu viel und verkrampft unter dem Druck", befand Suter.
Trainer Tomas Oral, dessen Stuhl arg wackelt, verfolgte die Partie wegen einer Gelbsperre wie Sutter von der Tribüne aus - und musste mitansehen, wie der eigene Anhang sein Team auspfiff und Fan-Utensilien abbrannte.
Der FC Zürich, bei dem es seit dem Fall in die Abstiegsrunde intern brodelt, hatte über weite Strecken leichtes Spiel und nutzte die Gelegenheit, um sich selbst zu fangen. Nach zuvor drei Niederlagen fand die Mannschaft von Trainer Ricardo Moniz zum Siegen zurück - und liess keine Zweifel über die Hierarchie in der Stadt offen. Das 3:0 war der achte Sieg aus den letzten 10 Stadtderbys.
Fast zeitgleich mit den Grasshoppers geriet Winterthur in St. Gallen durch ein Tor von Lukas Daschner ins Hintertreffen. Doch im Gegensatz zu GC liess sich die Mannschaft von Uli Forte davon nicht verunsichern. Mit einem Doppelschlag drehten der an drei Toren beteiligte Josias Lukembila und Matteo Di Giusto das Spiel noch vor der Pause innert fünf Minuten (30./35.). Just als St. Gallen in der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich drängte, leitete ein Pfostenschuss von Felix Mambimbi in der 53. Minute den wegweisenden Winterthurer Konter zum 3:1 ein. Nishan Burkart vollendete mit einem feinen Lupfer, ehe Labinot Bajrami in der Schlussviertelstunde mit dem vierten Treffer alles klar machte.
In Yverdon führte das Heimteam dank Varol Tasar von der 14. bis zur 78. Minute. Dann sicherte Théo Bouchlarhem den Gästen aus dem Wallis mit einem artistischen Scherenschlag den Punkt, mit dem Sion sein 5-Punkte-Polster auf Yverdon bewahrte.
St. Gallen - Winterthur 1:4 (1:2)
19'153 Zuschauer. - SR Horisberger. - Tore: 21. Daschner (Konietzke) 1:0. 30. Lukembila (Burkart) 1:1. 35. Di Giusto (Lukembila) 1:2. 53. Burkart (Lukembila) 1:3. 78. Bajrami (Buess) 1:4.
St. Gallen: Zigi; Ambrosius, Stanic (43. Vandermersch), May; Csoboth, Görtler (22. Mambimbi), Daschner, Okoroji (46. Faber); Witzig (66. Akolo), Geubbels, Konietzke (66. Stevanovic).
Winterthur: Kapino; Ulrich, Arnold, Lüthi, Sidler; Jankewitz, Zuffi (59. Cueni); Lukembila (76. Bajrami), Di Giusto (70. Frei), Burkart (76. Buess); Gomis (70. Mühl).
Bemerkungen: Verwarnungen: 4. Stanic, 28. Arnold, 45. Witzig, 48. Sidler, 68. Jankewitz.
Yverdon - Sion 1:1 (1:0)
3150 Zuschauer. - SR Gianforte. - Tore: 14. Tasar (Legowski) 1:0. 78. Bouchlarhem (Marquinhos Cipriano) 1:1.
Yverdon: Bernardoni; Sauthier, Christian Marques, Tijani, Kongsro; Sylla (75. Le Pogam), Legowski, Baradji; Tasar (46. Mauro Rodrigues), Marchesano (70. Komano), Aké.
Sion: Fayulu; Lavanchy, Sow, Ziegler (46. Diouf), Barba; Berdayes (61. Bouchlarhem), Baltazar Costa, Kabacalman (76. Kasami), Miranchuk (46. Marquinhos Cipriano); Chouaref, Sorgic (61. Bouriga).
Bemerkungen: Verwarnungen: 24. Baradji, 40. Barba, 51. Kabacalman, 90. Kasami.
Zürich - Grasshoppers 3:0 (2:0)
SR Schärer. - Tore: 18. Tsawa (Zuber) 1:0. 22. Markelo (Tsawa) 2:0. 85. Reverson (Gómez) 3:0.
Zürich: Brecher; Kamberi, Gómez, Gbamin, Ligue (83. Volken); Krasniqi (80. Reverson), Reichmuth, Tsawa; Markelo (64. Emmanuel), Zuber, Chouiar (83. Oko-Flex).
Grasshoppers: Hammel; Bettkober, Decarli, Seko, Schmitz (86. Turhan); Abrashi, Hassane; Morandi (46. Verón Lupi), Meyer (46. Bojang), Schürpf (38. Abels); Irankunda (61. Muci).
Bemerkungen: Verwarnungen: 33. Meyer, 60. Markelo, 74. Bettkober, 82. Verón Lupi.
Relegation Group: 1. Zürich 35/50 (48:50). 2. St. Gallen 35/48 (48:48). 3. Sion 35/40 (44:53). 4. Winterthur 35/36 (38:62). 5. Yverdon 35/35 (35:59). 6. Grasshoppers 35/33 (35:51).