Hischier Captain eines Schweizer Team mit vielen Leadern
Das Nationalteam startet an der Eishockey-WM in Dänemark gleich von Null auf Hundert. Coach Patrick Fischer und Captain Nico Hischier zeigen sich vor dem Auftakt gegen Tschechien zuversichtlich.
Einen ersten Entscheid gibt Patrick Fischer am Donnerstag bekannt, um andere macht er noch ein Geheimnis. Die Schweiz wird am Freitag gegen Tschechien (16.20 Uhr) neben den drei Goalies sieben Verteidiger und dreizehn Stürmer melden.
Zwei Plätze bleiben noch frei, drei Spieler müssen zumindest vorerst auf der Tribüne Platz nehmen. Welche dies sind, hat Fischer bestimmt. Er gibt sie allerdings erst am Freitagnachmittag bekannt. Keine Neuigkeiten gibt es bezüglich Kevin Fiala, der am Donnerstag noch immer in Kalifornien weilte und dessen Teilnahme offen bleibt.
Bekannt ist hingegen, dass Nico Hischier die Schweizer als Captain ins Turnier führen wird und der WM-Rekordspieler Andres Ambühl einer seiner Assistenten ist. "Das ist eine grosse Ehre und eine coole Sache", freut sich Hischier, der die gleiche Rolle auch bei den New Jersey Devils in der NHL bekleidet. Doch der 26-jährige Oberwalliser betont nach dem Abschlusstraining am Donnerstag in der Jyske Bank Boxen Arena von Herning auch: "Wir haben so viele Leader in diesem Team und keine Hierarchie. Jeder sagt, was er will, das finde ich cool."
Dass es gleich gegen Tschechien losgeht, nachdem die Schweiz an den letzten WM-Turnieren meist gegen Aussenseiter startete, findet Hischier gut. "Es gibt sowieso keine einfachen Startmatches." Gegen die Tschechen ist nach der 0:2-Finalniederlage vor einem Jahr in Prag auf neutralem Terrain Revanche angesagt. "Sie sind sicher ein sehr gutes Team, es wird intensiv werden", ist Hischier überzeugt. "Aber wenn wir unsere Leistung bringen, haben wir eine Chance."
Das zeigten die Schweizer, damals noch ohne Hischier und die weiteren Verstärkungen aus der NHL, am Sonntag zum Abschluss der Euro Hockey Tour in Brünn mit einem 5:3-Sieg. "Das hat eigentlich schon keinen Wert mehr", gibt Patrick Fischer zu. "Es hat uns einfach ein paar Sachen aufgezeigt, den Tschechen aber sicher auch."
Der Titelverteidiger ist mit dreizehn aktuellen Weltmeistern nach Dänemark gereist. Zum vorläufigen Kader gehören auch die drei "Schweizer" Filip Zadina, Matej Stransky (beide Davos) und Daniel Vozenilek (Zug), vor allem aber der letztjährige Siegtorschütze und Star der Boston Bruins, David Pastrnak. "Ihre Stärke ist aktuell ihre Geradlinigkeit und die Zweikampfstärke", weiss Fischer. "Letztes Jahr an der WM gehörten die Tschechen und wir sicher zu den beiden Mannschaften, die um die Scheibe herum am aggressivsten gespielt haben."
Dennoch zeigt sich auch der Coach zuversichtlich. "Wir freuen uns, dass es endlich losgeht", sagt er. "Die Stimmung ist gut, konzentriert. Heute haben wir auch im Training unseren Rhythmus gefunden." Ein guter Start ins Turnier ist immer wertvoll. Doch geht es in diesem ersten von sieben Gruppenspielen um deutlich weniger als vor einem Jahr in Prag.