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HSV: Der Dino hat sich verlaufen - (wann) findet er den Weg zurück?

Patrick

Einst war er der Bundesliga-Dino, unabsteigbar und als einziges Gründungsmitglied immer Teil der 1. Bundesliga: Der Hamburger SV. Mittlerweile bestreiten die Hanseaten ihre sechste Spielzeit in Liga 2 und kommen nicht vom Fleck. Im Sommer könnte es zu grossen Veränderungen kommen – oder schafft der HSV doch noch die Wende?

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Konsternation bei Miro Muheim (l.) und dem HSV - es droht die siebte Zweitliga-Saison in Folge © IMAGO / MIS

Vom Leuchtturm zur Lachnummer

Mit «Stern des Südens» besangen die Fans in der Münchner Allianz Arena auch diesen Dienstag wieder ihren Klub. Doch was die Bayern im Süden oder mittlerweile in ganz Fussball-Deutschland darstellen, galt einst auch für den Hamburger SV, den stolzen «Leuchtturm des Nordens». In den späten 70er und 80er Jahren gehörten die Rothosen zu den führen Klubs Europas, quetschten drei deutsche Meisterschaften (78/79/, 81/82, 82/83) zwischen den Sieg im Europapokal der Pokalsieger (76/77) und den Triumph im damaligen Meistercup (82/83). Noch heute schwärmt eine ganze Fan-Generation von Namen wie Felix Magath, Horst Hrubesch oder Manni Kaltz, alle trainiert vom legendären Ernst Happel. Doch mit dem Ende der Ära Happel endete auch die grosse Zeit des HSV. Im Frühsommer 1987 folge mit dem DFB-Pokal der letzte Titel, im Anschluss verlor der Verein, für den in jener Zeit mit Stéphane Henchoz (95-97), Raphael Wicky ( 02-07) und Mladen Petric (2008-2012) auch drei Schweizer aufliefen,  Schritt für Schritt den Anschluss. In Petric’ letzter Saison drohte dem Klub dann ein erstes Mal sogar der Abstieg (Rang 15), dem der Klub in den Folgejahren oft nur noch in Extremis verhindern konnte. Im Mai 2018 war es dann aber soweit: Nach einer von drei Trainerwechseln (M. Gisdol, B. Hollerbach, C. Titz) geprägten Spielzeit stürzte der sechsfache Deutsche Meister nach 54 Jahren erste Liga in die 2. Bundesliga ab.

 

Wird ausgerechnet der Stadtrivale zum nächsten Sargnagel?

Mittlerweile bestreitet der HSV seine sechste Saison in der zweithöchsten Spielklasse. Anstatt des möglicherweise befreienden, kurzzeitigen Ausflugs nach unten droht die 2. Liga immer mehr zur neuen, dauerhaften Heimat der Hanseaten zu werden. Und nach dem die Hamburger den Aufstieg in den vergangene fünf Spielzeiten schon auf alle möglichen Arten verdaddelten, dabei stets in der Rückrunde einbrachen und selbst Wintermeistertitel sowie einen Auswärtssieg im Relegationshinspiel (0:1 bei Hertha BSC in der Saison 2021/2022) nicht über die Runden brachten, droht dieses Frühjahr durch den unmittelbar bevorstehenden Aufstieg des Lokalrivalen St. Pauli (31/63) der nächste Nackenschlag. Schlimmer noch: Mit einem Derby-Sieg im Volksparkstadion könnten die Paulianer heute Abend den Aufstieg quasi klarmachen und dabei gleichzeitig den HSV seiner letzten Chance auf eine Teilnahme an der Relegation berauben. Aktuell trennen die Rothosen (31/52) drei Spieltage vor dem Saisonende nämlich vier Punkte und zwölf Tore von Fortuna Düsseldorf (31/56) auf Rang drei. Der andere» kleine» nördliche Nachbar aus Kiel ist mit neun Punkten Vorsprung (31/61) eigentlich ebenfalls bereits ausser Reichweite.

 

Einer reicher Schweizer und Magath sollen es richten

Natürlich: Theoretisch hat der HSV auch noch die Chance,  sich mit einem starken Endspurt und entsprechender Schützenhilfe der Konkurrenz noch in die Relegation und von dort zurück in die Bundesliga zu spielen. Nur: Der Glaube daran fehlt, insbesondere, nachdem auch die letzte Korrekturmassnahme mit dem Trainerwechsel von Tim Walter zum ex-Kölner Steffen Baumgart wirkungslos zu verpuffen droth. Der bekennende HSV-Fan Baumgart kam Ende Februar für den auf den Relegationsplatz abgerutschten Walter mit dem Resultat, dass sich die Hanseaten heute auf Rang 4 wiederfinden. Da ist es wahrscheinlicher, dass die Hamburger ab August den nächsten Anlauf zur Rückkehr in die Beletage nehmen, den bereits Siebten. Der würde aller Voraussicht nach dann ohne den seit 2019 tätigen Sportdirektor Jonas Boldt in Angriff genommen werden, der einer spektakulären Lösung weichen soll. Gemäss «Bild» soll Felix Magath an die Elbe zurückkehren, mit dem legendären Ràoul als Trainer im Schlepptau und unterstützt vom langjährigen, schwerreichen Mäzen Klaus-Michael Kühne. Ein Neustart mit grossen Namen aus der Vergangenheit, um genau dorthin endlich wieder zurückzukehren.  

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