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"Ich habe sehr gerne etwas Druck"

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Die Stabhochspringerin Angelica Moser liefert oft dann, wenn es zählt. Für die WM in Tokio scheint sie gerüstet zu sein, zuerst aber möchte sie am Mittwoch bei Weltklasse Zürich brillieren.

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Angelica Moser setzte an der SM in Frauenfeld eine Ausrufezeichen © KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Angelica Mosers Trainer Adrian Rothenbühler sagte am Sonntag an den Schweizer Meisterschaften vor dem ersten Sprung seines Schützlings gegenüber Keystone-SDA, dass sie auf dem richtigen Weg seien, wenn es Richtung 4,80 m gehe. Diese Höhe übersprang Moser im zweiten Versuch, nachdem sie zuvor über 4,40, 4,50, 4,60 und 4,70 m fehlerlos geblieben war. Ihre Saisonbestleistung im Freien verbesserte die Europameisterin um vier Zentimeter.

Mit ihrem Auftritt in Frauenfeld erfüllte Moser auch einen weiteren Wunsch von Rothenbühler, nämlich dass sie tiefere Höhen sicher überquert. "Das ging in der ersten Saisonhälfte verloren", sagt der Schweizer Trainer des Jahres 2019.

Dass dem so war, kam nicht von ungefähr. Zwar gewann Moser am 22. März an den Hallen-Weltmeisterschaften in Nanjing Bronze, nachdem sie zwei Wochen zuvor in Apeldoorn zum zweiten Mal Indoor-Europameisterin geworden war. Allerdings zog sich die 27-jährige Zürcherin zwei Tage vor dem Wettkampf in China eine Partialruptur an zwei der drei Aussenbänder im linken Fuss zu, weshalb sie nach einer Woche Ferien während "vier Wochen oder so" alternativ trainieren musste.

Ihren ersten Wettkampf im Freien in diesem Jahr bestritt Moser Ende Mai. Danach folgten bis Mitte Juli acht weitere. Rothenbühler hätte lieber gehabt, wenn sie in der ersten Saisonphase weniger Wettkämpfe bestritten hätte, da wegen der Verletzung kein sauberer Aufbau möglich war. Er konnte Angelica Moser aber verstehen. Überhaupt pflegen die beiden eine offene Kommunikation.

Umso wichtiger war der dreiwöchige Trainingsblock nach dem Diamond-League-Meeting in London am 19. Juli. Mit diesem ist Rothenbühler sehr zufrieden. Er liess Moser ein sehr grosses Laufvolumen absolvieren. Mittlerweile ist sie, was die Schnelligkeit betrifft, wieder auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr, in dem sie an den Olympischen Spielen in Paris den 4. Rang belegt hat. Das hilft ihr, wieder härtere Stäbe zu nehmen, die höhere Sprünge ermöglichen.

Moser trainierte nicht nur gut, Rothenbühler findet zudem, dass sie die Einstellung geändert habe. Für ihn war es zuvor eine typisches nach-olympisches Jahr. Moser sagt dazu gegenüber Keystone-SDA: "Ich bin ein mega Wettkampftyp. Es motiviert mich umso mehr, wenn die grossen Events näherkommen. Von daher war die erste Saisonhälfte für mich noch nicht so wichtig, weil die WM (beginnt am 13. September und findet in Tokio statt) so weit weg war. Ich habe sehr gerne etwas Druck."

Die ersten zwei Wettkämpfe nach dem Trainingsblock waren geprägt von Regen, an der Athletissima in Lausanne war gar nur ein Sprung möglich. Da auch die Prognosen für den Donnerstag bei Weltklasse Zürich, der WM-Hauptprobe, schlecht sind, findet das Stabhochspringen der Frauen nun wie jenes der Männer am Mittwoch auf dem Sechseläutenplatz statt.

Die starke Leistung in Frauenfeld gibt Moser zusätzlichen Auftrieb. Für die drei Versuche auf der nationalen Rekordhöhe von 4,89 m - ihr Schweizer Rekord beträgt 4,88 m - wählte sie eine Stabhärte, die sie schon lange nicht mehr gesprungen war. "Das war sicher gut", so Moser. "Der Wettkampf gibt Zuversicht. Etwas schade war nur, dass wir ziemlich viel Gegenwind hatten. Aber in Tokio werden die Bedingungen wahrscheinlich auch nicht perfekt sein."

Zur Ausgangslage an der WM sagt Moser: "Die Breite ist im Moment sehr gross, von daher kommt es darauf an, wer am Tag X die beste Leistung zeigt." Es wäre für die Europameisterin die erste WM-Medaille im Freien. Zuerst aber möchte sie in Zürich weiteres Selbstvertrauen holen. Vor heimischem Publikum die Diamond Trophy zu gewinnen, wäre ein weiterer Meilenstein in ihrer schon jetzt beeindruckenden Karriere.

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