In seiner Kolumne "Mein Topspiel" befasst sich Sky Kommentator Wolff Fuss dieses Mal mit Bayer Leverkusen, das auch im 46. Spiel in Serie ungeschlagen bleibt.
Liebe Fussball-Freunde,
das war doch mal ein Topspiel, das seinen Namen verdient hat. Die beiden aufregendsten Mannschaften in dieser Saison im direkten Vergleich. Zum dritten Mal war der VfB Stuttgart ganz nah dran, Bayer Leverkusen zu schlagen - und zum dritten Mal hat es nicht geklappt. Leverkusen bleibt somit das 46. Spiel in Folge ungeschlagen. 29 Tore ab der 81. Minute. Das alles ist kein Zufall.
Trotzdem bin ich gestern nach dem Spiel durch die Katakomben der BayArena gelaufen und habe mit vielen Leverkusener gesprochen, die ungläubig den Kopf geschüttelt haben. Der 2:2-Ausgleichstreffer war zumindest mal diskutabel, strittig und nach schwäbischer Lesart sogar irregulär. Und doch ist es Bayer Leverkusen mal wieder gelungen, in letzter Sekunde die Niederlage zu verhindern. Erfolg ist kein Glück! Von Zufall zu sprechen wäre unzutreffend.
Leverkusen will das Besondere
Auch als Reporter im Stadion hat man das Gefühl in der Schlussphase des Spiels, Leverkusen will das Besondere, will das Aussergewöhnliche, weiss, dass es dazu in der Lage ist.
Ich weiss nicht, ob es das schon einmal gegeben hat. Ich kann mich als einzige Vergleichsgrösse an Manchester United erinnern, wo du eigentlich wusstest, das Spiel ist erst dann vorbei, wenn Man United das entscheidende Tor zum Sieg erzielt hat oder eben noch zum Unentschieden.
Xabi Alonso hat nie unter Sir Alex Ferguson trainiert - und doch hat er den Glauben, den einst Sir Alex vermitteln konnte, offensichtlich in seine Mannschaft implementiert. Es ist erst dann Schluss, wenn Leverkusen das Ergebnis hat, das es braucht.
