In 70 Sekunden zum Sieg
Der US-Amerikaner Ben Shelton steht am Freitag nur etwas mehr als eine Minute im Einsatz. Das sind die Fakten des 5. Turniertages in London.
Das nennt man dann Kürzestauftritt. Der als Nummer 10 gesetzte Ben Shelton benötigte in der am Donnerstagabend wegen Dunkelheit abgebrochenen Zweit-Runden-Partie gegen den Australier Rinky Hijikata (ATP 87) lediglich 70 Sekunden, um unter anderem dank drei Assen das letzte Game zu gewinnen und den 6:2, 7:5, 6:4-Sieg perfekt zu machen. Auf den Entscheid zum Abbruch hatte der Amerikaner mit einer Schimpftirade Richtung Schiedsrichter und weitere Offizielle reagiert. Am Freitag fand Shelton das Lachen wieder. "Es tut mir leid, dass ihr heute nicht wirklich viel Tennis von mir zu sehen bekommen hat", sagte er in Richtung Publikum. Nächster Gegner von Shelton ist der Ungar Marton Fucsovics (ATP 105).
Laura Siegemund (WTA 104) hat in Wimbledon die nächste grosse Überraschung geschafft und erstmals in ihrer Karriere die Achtelfinals beim Rasen-Klassiker erreicht. Die 37-jährige Doppelspezialistin bezwang die Australian-Open-Siegerin Madison Keys (WTA 8) aus den USA in der dritten Runde durch eine taktische Meisterleistung mit 6:3, 6:3. Siegemund entnervte die favorisierte 30-Jährige mit ihrem variablen Spiel und zahlreichen Stoppbällen. In der Runde der besten 16 darf sich die Deutsche auch gegen Solana Sierra (WTA 101) gute Chancen ausrechnen. Die Argentinierin war eigentlich bereits in der Qualifikation gescheitert, rückte aber als "Lucky Loser" ins Hauptfeld.