Infantino findet die hohen Ticketpreise gerechtfertigt
Gianni Infantino und die FIFA stehen für ihre Preispolitik für WM-Tickets in der Kritik. Der Präsident verteidigt sich in Dubai mit der hohen Nachfrage.
Gianni Infantino verteidigte am Montag die als exorbitant geltenden Preise für Tickets für die Weltmeisterschaft 2026. Der FIFA-Präsident erklärte, dass die Organisatoren in den letzten zwei Wochen eine Rekordzahl von 150 Millionen Anfragen erhalten hätten.
"In den letzten Tagen haben Sie wahrscheinlich gesehen, dass es viele Diskussionen über den Ticketverkauf und die Ticketpreise gibt", sagte Gianni Infantino auf dem World Sports Summit in Dubai bei seiner ersten Stellungnahme seit Beginn dieser Kontroverse Anfang des Monats.
"Wir haben sechs, sieben Millionen Tickets im Verkauf und haben vor zwei Wochen damit begonnen. Ich kann Ihnen sagen, dass wir in zwei Wochen, also 15 Tagen, 150 Millionen Ticketanfragen erhalten haben. Das zeigt, wie mächtig die Weltmeisterschaft ist", freute er sich und präzisierte, dass die meisten Anfragen aus den Vereinigten Staaten, Deutschland und Grossbritannien kamen.
"Das ist absolut verrückt", fügte der Chef des Fussballverbandes hinzu.
Fanklubs bezeichneten die Preise für die WM, die im Juni in den USA, Kanada und Mexiko beginnt, als "exorbitant" und "astronomisch". Zudem äusserten Fanorganisationen harsche Kritik daran, dass erstmals in der Geschichte einer Fussball-Weltmeisterschaft Fans mit Behinderung für Tickets einer Begleitperson den regulären Preis ohne jegliche Vergünstigungen bezahlen sollen. Je nach Kategorie werden für den Final pro Ticket über 8000 Dollar (rund 6300 CHF) fällig. Dass durch diese Politik eine Vielzahl von Menschen von diesem Event ausgeschlossen werden - dazu äusserte sich Infantino nicht.
Die FIFA reagierte auf die Kritik einzig mit der Ankündigung einer Reihe von Tickets zum Preis von 60 Dollar (47 CHF). Laut ihrer Website gilt dieser Preis für Gruppenspiele. Im Final gehen die günstigsten Tickets für 6730 Dollar (5310 CHF) in den Verkauf, wobei diese Preise auf von der FIFA tolerierten Wiederverkaufsplattformen um ein Vielfaches ansteigen.