Kobel mit dem BVB zum Auftakt in Turin
Nach dem erfolgreichen Auftakt in die Bundesliga blickt Borussia Dortmund dem ersten Spiel in der Champions League entgegen. Das Duell gegen Juventus Turin weckt bei den Deutschen schöne Erinnerungen.
Es war Ende Mai des Jahres 1997, als Borussia Dortmund den grössten Erfolg der Klubgeschichte feierte. Ausgerechnet in München schoss sich das Team mit dem Schweizer Stürmer Stéphane Chapuisat zum 3:1-Sieg gegen Juventus Turin und damit zum Titel in der Champions League. Dortmund war das erste deutsche Team, das den 1992 reformierten Wettbewerb gewann, und Chapuisat war der erste der inzwischen vier Schweizer, die den Pokal hochheben durfte.
Seitdem standen sich die beiden Teams nur noch zweimal in einem Pflichtspiel gegenüber. Im März 2015 revanchierte sich Juventus mit zwei Siegen und dem Einzug in den Viertelfinal der Champions League.
Nun kommt es zum neuerlichen Wiedersehen mit dem italienischen Rekordmeister. Beide Klubs können dem Duell nach guten Starts in die Saison optimistisch entgegenblicken. Juve steht nach drei Runden mit der vollen Punktzahl da, wobei das Team von Trainer Igor Tudor am Samstag einen spektakulären 4:3-Sieg im "Derby d'Italia" gegen Inter Mailand feierte.
Der BVB reagierte auf das bittere 3:3 gegen St. Pauli zum Auftakt der Meisterschaft mit zwei souveränen Siegen gegen Union Berlin und Heidenheim. Der Schweizer Nationalgoalie Gregor Kobel liess sich beide Male nicht bezwingen. Es war aber nicht er, sondern ein Teamkollege aus dem Sturm, der am Samstag besonders euphorisch wurde. "Wir wollen Meister werden", hielt Maximilian Beier selbstbewusst fest.
Eine Aussage, die Niko Kovac nicht passte. "Das werde ich ihm schon austreiben", sagte Dortmunds Trainer mit einem Schmunzeln. Es entspricht nicht dem Naturell des 53-Jährigen, zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison allzu forsche Ansagen zu machen. Kovac, ein Malocher durch und durch, weiss um die jüngere Vergangenheit des Klubs. In dieser taten sich die Schwarz-Gelben mitunter schwer, den richtigen Weg zu finden zwischen Ambitionen auf der einen und Demut auf der anderen Seite.
Neben dem deutsch-italienischen Duell in Turin kommt es am Dienstag in zwei weiteren Partien zum Aufeinandertreffen zwischen Teams aus der englischen Premier League und der spanischen La Liga. Athletic Bilbao empfängt Arsenal, während Europa-League-Sieger Tottenham vor heimischem Publikum gegen Villarreal spielt.
Auch Real Madrid, das Team der Champions League schlechthin, steht in der über drei Tage verteilten ersten Runde der Ligaphase am Dienstag im Einsatz. Der spanische Rekordmeister trifft auf Olympique Marseille. Die Mannschaft aus Südfrankreich tritt dabei ohne den nicht für die Champions League gemeldeten Schweizer Ulisses Garcia an.