Kym scheidet nach hartem Kampf aus
Mit Jérôme Kym (ATP 154) scheidet der letzte Schweizer am Swiss Open in Gstaad im Viertelfinal aus. Der 22-jährige Aargauer unterliegt dem Franzosen Arthur Cazaux (ATP 116) 6:7 (3:7), 6:3, 5:7.
Kym geriet im entscheidenden dritten Satz 0:3 in Rückstand, nachdem er vor dem 0:2 beim ersten Breakball gegen sich in dieser Partie eine Vorhand kann neben die Linie gespielt hatte. Getragen vom Publikum kämpfte er sich allerdings zurück. Er wehrte beim Stand von 1:4 einen Breakball ab und nahm seinem Gegner zum 3:4 den Aufschlag ab.
Dennoch musste er sich am Ende geschlagen geben, da Cazaux insgesamt der solidere Spieler war und Kym zum 7:5 ein zweites Mal breakte. Der Franzose verwertete nach 2:19 Stunden den ersten Matchball. Zwar erlief der Einheimische einen Stoppball, jedoch hatte Cazaux in der Folge keine Mühe, den Punkt zu erzielen.
Der 1,98 m grosse Kym nahm mehr Risiko als sein gleichaltriger Kontrahent, was sich im zweiten Durchgang auszahlte. Er überforderte ihn Mal für Mal mit seiner wuchtigen Vorhand. Im ersten Satz war er im Tie-Break chancenlos. Cazaux gab im ersten Durchgang bei eigenem Service bloss vier Punkte ab.
Kym verlor auch das dritte Duell auf Profi-Stufe gegen den Franzosen, den er bestens kennt und der zum ersten Mal an einem ATP-Turnier im Halbfinal steht. Zwar profitierte der Fricktaler nicht nur von einer Wildcard, sondern auch von einer günstigen Konstellation. In den ersten beiden Runden eliminierte er mit dem Franzosen Calvin Hemery (ATP 171) sowie dem Italiener Francesco Passaro (ATP 131) zwei Qualifikanten. Dennoch kann er mit einem guten Gefühl aus Gstaad abreisen, war er doch zuvor auf der ATP Tour sieglos, was nicht auf mangelndes Talent, sondern auf viele Verletzungen zurückzuführen ist. 2023 musste er sich aufgrund einer chronisch entzündeten Patellasehne einer Knie-Operation unterziehen. In der Weltrangliste wird er zehn Plätze nach vorne rücken.
"Es war sicher eine positive Woche", sagte Kym. "Hätte mir jemand gesagt, dass ich im Viertelfinal stehe, hätte ich es wahrscheinlich unterschrieben. Es war wieder ein gutes Spiel von mir, jedoch wäre heute mehr drin gelegen. Es ist eine bittere Niederlage."