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Matej Stransky und der HCD – eine erfolgreiche Liebesbeziehung

Andy

28 Spiele, 17 Treffer, 16 Assists, damit der beste Torschütze und Topskorer der National League und mit dem HC Davos klarer Leader: Der Tscheche Matej Stransky war in dieser Saison bislang der überragende Spieler auf Schweizer Eis.

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Jubelnder Matej Stransky – ein gewohntes Bild. © KEYSTONE/Jürgen Staiger

Im Sommer 2021 kam der Stürmer aus seiner Heimat ins Bündnerland. Es war auch eine Art Rückkehr. Denn 2019 hatte er den Spengler Cup mit Ocelari Trinec bestritten, mit seinem Arbeitgeber den Final erreicht (0:4-Niederlage gegen Team Canada) und mit Treffern gegen Salavat Yulaev Ufa und den HC Ambrì-Piotta eine starke Visitenkarte abgegeben. Vor allem der damalige HCD-Trainer Christian Wohlwend wollte ihn danach unbedingt nach Davos holen, doch Sportchef Raeto Raffainer schätzte Stransky in jenem Moment für die Schweizer Liga als zu langsam ein. Als Raffainer schliesslich nach Bern weiterzog, bekam Wohlwend seinen Wunschstürmer doch noch, nachdem er bei der Klubführung erneut Werbung für den Tschechen gemacht hatte. «Ich habe meine Beharrlichkeit nie bereut, Matej ist ein sensationeller Spieler und daneben auch ein hervorragender Mensch», erklärte Wohlwend später gegenüber dem Blick. Stransky selber musste nicht lange überlegen, um in die Schweiz zu wechseln, wie er erklärte: «Ich habe mich damals am Spengler Cup in Davos verliebt und war überglücklich, als ich den Vertrag unterschreiben konnte.»

Mit dem Transfer begann auch eine Liebesbeziehung zwischen dem Spieler und dem Klub. In seiner ersten Saison war Stransky mit 26 Treffern der erfolgreichste Torschütze in der National League, seither war er jedes Jahr der erfolgreichste Skorer der Bündner. Mit dem HCD gewann er 2023 den Spengler Cup, ein paar Monate später wurde er mit Tschechien Weltmeister – dank dem 2:0-Finalsieg gegen die Schweiz. Es war der bislang letzte Titel für den 32-jährigen Stürmer, der 2014 mit den Texas Stars den Calder-Cup und 2021 mit Trinec den tschechischen Meistertitel gewonnen hatte.

Nachfolger von Andres Ambühl

Und nun darf er auch mit dem HC Davos von meisterlichen Meriten träumen. Stransky und sein Team führen die Meisterschaft klar an, überzeugen mit starken Leistungen. Ihr Leader ist dabei Topskorer Stransky, der auf diese Saison hin das Captainamt von der zurückgetretenen Klublegende Andres Ambühl übernommen hat. Er versuche, das Team zu führen und sich in der Garderobe lautstark zu äussern, erklärte er kürzlich, «ich hoffe, dass ich ein guter Leader bin». Er möchte als Captain so gut sein wie sein Vorgänger, von dem er gelernt habe, «den richtigen Moment zu wählen, in der Garderobe etwas zu sagen oder eben nicht», so Stransky, der sich als etwas lauter einschätzt als Ambühl, was von seinem Teamkollegen Valentin Nussbaumer bestätigt wird: «Er hat keine Angst, etwas zu sagen, auch in der Garderobe. Ich finde das gut, auch weil jeder ihn ernst nimmt.»

Matej Stransky ist der erste ausländische HCD-Captain seit dem Finnen Petteri Nummelin, der den HCD von 1997 bis 1999 auf dem Eis anführte. Stransky ist ein Leader auf und neben dem Eis und überzeugt alleine schon durch seine Präsenz. «Dafür muss er nicht laut sein, man nimmt ihn in der Garderobe immer wahr», begründete HCD-Coach Josh Holden gegenüber dem Blick unter anderem die Wahl. «Abseits des Eises tut er viel, was dem Team hilft. Er ist hingestanden, als die Zeiten schwierig waren. Er hat hohe Erwartungen an sich und seine Teamkollegen, auf der Captain-Checkliste konnten wir bei ihm viele Häkchen setzen.»

Fürs Toreschiessen bezahlt

Entscheidend sind aber im Endeffekt die Leistungen von Matej Stransky, und da performt der Stürmer seit Jahren, überzeugt mit seiner Treffsicherheit. Er selber bleibt diesbezüglich aber bescheiden und erklärte unlängst: «Ich schiesse seit Jahren Tore, dafür werde ich bezahlt. Ich versuche, meinen Job zu machen, manchmal ist auch etwas Glück mit dabei.» Auch seine Teamkollegen schwärmen vom Tschechen. «In den entscheidenden Momenten weisst du, dass du auf ihn zählen kannst, es ist unglaublich, ihm zuzuschauen», sagt Kessler, während Valentin Nussbaumer ergänzt: «Er bringt jeden Abend viel Energie rein, ist geliebt in der Garderobe und es macht extrem viel Spass, mit ihm zusammenzuspielen.»

Noch mehr Spass würde es natürlich machen, wenn die Bündner in dieser Saison die «Mission 32» erfolgreich beenden und den 32. Meistertitel in ihrer Klubgeschichte gewinnen würden. Auch Torminator Stransky ist überzeugt, dass dies in dieser Saison möglich ist, wie er gegenüber dem Blick erklärte: «Jeder von uns ist gereift und hat sich in seiner Rolle nochmals weiterentwickelt. Stück für Stück sind wir jährlich besser geworden und haben Anpassungen dort vorgenommen, wo sie nötig waren.» Gleichzeitig weist er darauf hin, dass man Schritt für Schritt vorwärts gehen muss: «Nicht zu hoch fliegen, nicht zu tief fallen, demütig bleiben.» Denn abgerechnet wird wie immer nicht im November oder Dezember, sondern erst in den Playoffs im kommenden Frühling.

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