Mit Geduld, Disziplin und einem grossen Ziel vor Augen
3 Monate nach seinem Kreuzbandriss arbeitet sich Alvyn Sanches Stück für Stück an sein Comeback heran. Bei einem Besuch des "Sonntagsblick" blickt der 22-jährige Lausanne-Star nach vorne und zurück.
Nach der schweren Verletzung, die er sich im März beim Länderspieldebüt gegen Nordirland zuzog, ist Alvyn Sanches auf dem Weg zurück im Fahrplan. Die Reha läuft vielversprechend, der Lausanner Offensivspieler ist motiviert: "Es geht mir den Umständen entsprechend sehr gut. Es darf so weitergehen", wie er gegenüber dem "Sonntagsblick" verrät.
Derzeit liegt der Fokus auf dem Muskelaufbau: "Ich habe jetzt mit Kraftübungen für mein Knie begonnen. Dazu arbeite ich an der Stabilität. Die Fortschritte stellen mich zufrieden." Ein Meilenstein ist erreicht, doch der Weg ist noch lang. "Ich bin bei der Hälfte meines Wegs zurück angelangt", so Sanches. "Es geht jetzt darum, noch kräftiger zu werden, um dann beschwerdefrei auf den Rasen zurückkehren zu können."
Die letzten Wochen und Monate waren für den Offensivspieler, dessen Marktwert auf 13 Millionen Franken geschätzt wird, emotional fordernd. Im Moment der Verletzung schöpfte Sanches noch Hoffnung: "Im ersten Moment hoffte ich einfach nur, dass nichts Schlimmes passiert ist. Etwas anderes ging mir nicht durch den Kopf." Doch schnell wurde klar: Das Knie ist schwer beschädigt, es steht eine monatelange Pause bevor. "Ich war nur noch traurig."
Der Rückschlag traf ihn mitten im Höhenflug, doch Familie, Mitspieler und das Nationalteam fingen ihn auf: "Der Zuspruch von allen hat mir geholfen, aber ich brauchte schon drei, vier Tage, um das Ganze schlucken zu können. Es war schwierig, diesen Rückschlag zu akzeptieren."
Trotzdem lässt sich Sanches nicht unterkriegen - im Gegenteil. Im September startet die Schweiz mit den Heimspielen gegen Kosovo und Slowenien in die WM-Qualifikation: "Es wird sehr knapp, das ist klar. Stressen lasse ich mich deswegen nicht. Es ist kein Wettlauf gegen die Uhr. Ich brauche Geduld und werde sehen, wie weit ich im Herbst bin." Die WM 2026 hat er fest im Blick: "Davon träume ich, dieses Ziel treibt mich jeden Tag an. Es ist der grösste vorstellbare Wettbewerb. Da will ich dabei sein!"