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Nati: Die Zukunft sieht rosig aus

Younes

Noch gezeichnet von der Enttäuschung, einem sensationellen Erfolg gegen England so nahe gewesen zu sein, was bleibt uns von dieser EM in Erinnerung? Jetzt ist es an der Zeit, in die Zukunft zu blicken, die voller Träume und Hoffnungen ist.

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Ein (neues) Team wurde während dieser Euro geboren. © KEYSTONE / Peter Klaunzer

Samstag um 20:35 Uhr, als Trent Alexander-Arnold den Ball ausser Reichweite von Yann Sommer ins Netz beförderte und die Schweizer Mannschaft damit in den Urlaub schickte, war es schwer, Gründe zum Lächeln zu finden. Die Schweizer Mannschaft war zum dritten Mal in Folge auf die schlimmste Weise (im Elfmeterschiessen) aus der EM ausgeschieden. Doch diese Niederlage unterscheidet sich von den vorherigen. In diesem Jahr trat die Schweiz gegen die besten Teams der Welt (die beiden Finalisten der vorherigen Ausgabe) auf Augenhöhe an. Zum ersten Mal sahen wir die Schweiz, die gleichwertig mit einer Nation dieses Kalibers spielte. Gegen England war das Spiel hart umkämpft, der Ballbesitz ausgeglichen und die grossen Chancen waren zugunsten der Schweizer (wie die Expected Goals zeigen: 1,41 vs. 1,89).

Ein Bewusstseinswandel

Während dieser EM spürte man, dass die Schweizer, von den Spielern bis zu den Fans, nach oben schauten. Schluss mit den Komplexen, die Schweiz spielte wie eine grosse Nation mit dem Ziel, am 14. Juli nächsten Jahres nach Berlin zurückzukehren, was hier nicht unbedeutend ist. Nichts wird jemals wieder so sein wie vorher; nunmehr wird der Beginn eines Turniers mit der Hoffnung, es zu gewinnen, nicht mehr als Wahnsinn betrachtet. Dieser Bewusstseinswandel zeigte sich auch in den respektvollen Aussagen der englischen Spieler gegenüber den Schweizern sowie in ihrer Haltung auf dem Spielfeld. Diese Mannschaft der Nati besteht aus Spielern, die in den besten Clubs und Ligen Europas spielen und daher keinen Grund haben, den Blick zu senken.

Eine „neue“ Generation von Führungsspielern mit bereits viel Erfahrung

Wenn Murat Yakin während dieser EM eines gelungen ist, dann ist es, neues Blut intelligent und schrittweise einzuführen. Dan Ndoye (24 Jahre), Fabian Rieder (22 Jahre), Ruben Vargas (25 Jahre), Michel Aebischer (27 Jahre), Zeki Amdouni (24 Jahre), Kwadwo Duah (27 Jahre), Leonidas Stergiou (22 Jahre): Viele junge Spieler haben während dieser EM einen erheblichen Beitrag geleistet. Diese Spieler, alle unter 27 Jahre alt, etablieren sich bereits als Führungskräfte für die kommenden Herausforderungen. Mit Ausnahme von Vargas war keiner von ihnen bei der EM 2021 auf dem Platz, noch im Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2022. Sie haben in einem Monat eine beträchtliche Erfahrung gesammelt und müssen nun das Team über das Viertelfinale hinausführen, eine bisherige gläserne Decke.

Um diesen Weg fortzusetzen, müssen unsere Schweizer Spieler in ihren Vereinen Fortschritte machen. Ndoye und Stergiou sollten diese Saison die Champions League entdecken, während Aebischer und Rieder nach mehreren Jahren Abwesenheit zurückkehren. Der nächste Verein von Zeki Amdouni wird von den Fans der Nati besonders genau beobachtet. Trotz einer bedeutenden Spielzeit in der Premier League in der vergangenen Saison hatte diese Erfahrung nicht den erhofften Einfluss. Ruben Vargas, dessen Vertrag in einem Jahr endet, wird sich wahrscheinlich nicht lange beim FC Augsburg aufhalten. Der bayerische Club wird einen Spieler von diesem Marktwert kaum ablösefrei ziehen lassen, vor allem nach seiner bemerkenswerten EM. Die Wahl seines nächsten Ziels wird entscheidend sein, um seine positive Entwicklung nicht zu gefährden.

Schliesslich muss Noah Okafor die verlorene Zeit aufholen. Als zukünftiger Anführer des Angriffs der Nati angekündigt, hat er nun seine zweite grosse internationale Meisterschaft auf der Bank verbracht. Diese Saison in Mailand könnte entscheidend für ihn sein, da Rafael Leão von mehreren grossen Vereinen umworben wird und Olivier Giroud in die MLS wechselt. Doch er muss sich einer tiefgreifenden Selbstreflexion unterziehen, denn weder bei den Rossoneri noch in der Nati wird ihm ein Platz auf dem Silbertablett serviert.

Diese neue Generation kann weiterhin auf die „alten“ Spieler wie Freuler, Xhaka, Akanji zählen, die noch immer auf höchstem Niveau in ihren Vereinen spielen und wichtige Rollen einnehmen. Sie sollten daher in der Lage sein, ihre Form noch einige Jahre zu halten. Die Zukunft der Nati sieht rosig aus, und wir sollten ein generationelles Loch wie zwischen 1996 und 2004 oder zwischen 2006 und 2014 vermeiden. Das ist der Hauptgrund zur Freude nach dieser grossartigen EM.

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