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NL-Preview: Biel auf der Suche nach dem Turnaround

Patrick

Olympia sei dank: So früh wie zuletzt nie, startet die National League am 9. September in die neue Saison. Auch in diesem Jahr scheint zwischen A (wie Ajoie) und Z (wie ZSC) fast alles möglich. Das gilt auch für den EHC Biel, der sich nach zwei schwierigen Jahren eigentlich wieder nach oben orientieren will. Aber haben die Seeländer auch das Personal dazu?

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Den Puck stehts fest im Blick: Harri Säteri, Bieler Lebensversicherung zwischen den Pfosten © Keystone / Marcel Bieri

So lief’s zuletzt

Kurz zusammengefasst: Schlecht. Noch vor zweieinhalb Jahren stand der EHC Biel nur einen Sieg vom vierten Meistertitel der Klubgeschichte (dem ersten seit 1983) entfernt, den letzten, entscheidenden Schritt konnten die Seeländer aber nie vollziehen. Im Gegenteil: Die vergangenen beiden Spielzeiten verliefen für die Bieler enttäuschend. Auf sportlicher Ebene, wo zweimal die Playoffs verpasst wurden, aber auch personell, wo das Fast-Meisterteam der Saison 22/23 Stück für Stück zum Opfer von Transfers, Verletzungen und «Father Time» wurde. Im zweiten Jahr unter Trainer Martin Filander soll der Turnaround nun mit einer neuen, jüngeren Mannschaft eingeleitet werden.

 

Personelles

Damien Brunner, Luca Cunti, Beat Forster (jetzt Assistenztrainer), Gaëtan Haas, Luca Hischier, Mike Künzle, Yanick Rathgeb und Joren van Pottelberghe – die Liste an Spielern, welche den EHCB in den vergangenen beiden Jahren verliessen oder ihm zumindest über einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung standen ist lang und illuster. Fast noch schlimmer für GM Martin Steinegger und die Bieler Fans: Kaum einer dieser Spieler konnte gleichwertig ersetzt werden. Nun hofft man im Land der Seen auf die ersehnte (aber unsichere) Rückkehr von Captain Gaëtan Haas nach zehnmonatiger Verletzungspause (Gehirnerschütterung) und auf einen erfolgreichen Crashkurs bei der Integration der jungen Eigengewächse Jonah Neuenschwander (16), Jamie Villard (19) Guillaume Kaser (20), Jami Nolan Cattin (19), Livio Christen (19), Niklas Blessing (19) und Nordamerika-Rückkehrer Léo Braillard (20). Zudem noch da: Keeper Harri Säteri, Topskorer Toni Rajala und der österreichische Scharfschütze Fabio Hofer.

 

Die Ausländer

Das hatten wir doch schon an anderer Stelle. Mit das grösste Problem der Bieler Ausgabe 2024/2025 war die fast schon notorische Impotenz im gegnerischen Drittel. Es gab wenig Abschlüsse (Nr. 12), es mangelte an Effizienz (Nr. 11) und als Folge dessen resultiert der zweitschwächste Output der gesamten Liga (130 Tore). Immerhin: Mit Rajala (36 Punkte), Lias Andersson (33 Punkte) und Jere Sallinen (23 Punkte) kehren die drei torgefährlichsten Imports nach Biel zurück und dürfen ihrerseits auf mehr Support ihrer neuen ausländischen Teamkollegen hoffen. Da wären der schwedische Offensivverteidiger Linus Hultström (letzte Saison mit 42 Punkten in der SHL), der spielstarke schwedische Meister Oskari Laaksonen sowie der schnelle und physisch starke Flügel Marcus Sulvegard, der in seiner kurzen Zeit bei den Växjo Lakers in zwölf Spielen zwölf Skorerpunkte sammelte. Gelingt es den drei ihre Produktivität mit in die Schweiz zu nehmen, dürfte dies das Offensivspiel der Seeländer spürbar beleben. Ergänzt wird dieses Sextett durch Keeper Harri Säteri im Tor und Verteidiger Viktor Lööv, der aber ähnlich wie Haas mit den Folgen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen hat und dessen Rückkehr aktuell nicht absehbar ist.

 

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Nachdenklicher Blick: Wann und in welcher Verfasstung kehrt Captain Gaëtan Haas nach seiner Hirnerschütterung in den Wettkampf zurück?

Das spricht für Biel                 

War die Rede nicht grad von ihm? Harri Säteri ist und bleibt so etwas wie die Lebensversicherung der Bieler. Ohne den 35-jährigen Finnen und seine Paraden (mit 92,44% die drittbeste Fangquote der Liga) hätten die Seeländer im vergangenen Jahr kaum bis zur buchstäblich letzten Minuten auf eine Qualifikation für die Play-Ins hoffen können. Auch in dieser Spielzeit dürfte wieder so einiges auf den Olympiasieger von 2022 zukommen, der im Verbund mit seinen skandinavischen Import-Kollegen jedoch Biels beste Hoffnung auf den angestrebten Turnaround repräsentiert. Schaffen es Säteri, Rajala & Co. nicht, für die Differenz zu sorgen, ist das Gros an einheimischen Spielern zu schwach, jung oder unerfahren, um ernsthaft einen Platz in den Playoffs anzustreben.

 

Prognose

Gerupft, geteert und gefedert – so in etwa muss sich der EHC Biel beim Blick auf den aktuelle Kader vorkommen. Nach dem Highlight mit der Finalteilnahme in der Saison 2022/2023, wurden die Bieler in den vergangenen beiden Spielzeiten schmerzhaft an das Schicksal eines jeden aufmüpfigen NL-Aussenseiters erinnert, dessen Höhenflug in den Jahren darauf durch die kaufkräftigere Konkurrenz abrupt beendet wird. Nun versuchen sich die Seeländer abermals am Aufbau einer neuen, schlagkräftigen Mannschaft, die in der anstehenden Spielzeit aber noch nicht über genügend Firepower verfügen wird, um ernsthaft um die Playoffs mitreden zu können. Stattdessen wird sich der EHCB erneut im Kampf um die Play-Ins wiederfinden - und am Ende abermals einen Platz zwischen 9 und 12 belegen.

 

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