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NL-Preview: Die Lakers vor wegweisender Saison

Patrick

Olympia sei dank: So früh wie zuletzt nie, startet die National League am 9. September in die neue Saison. Auch in diesem Jahr scheint zwischen A (wie Ajoie) und Z (wie ZSC) fast alles möglich. Das gilt auch für die Rapperswil-Jona Lakers, die nach zwei schwierigen Jahren vor einer möglicherweise noch herausfordernden Spielzeit stehen. Unser Blick an den Obersee.

Keystone_Gian Ehrenzeller_ Hofft auch in diesem Jahr auf möglichst viele Tage_Keeper MN
Wie oft kann er sich in diesem Winter an Siegen erfreuen? Rappi und Keeper Melvin Nyffeler (1. v. l.) stehen vor einer schwierigen Saison © Keystone / Gian Ehrenzeller

So lief’s zuletzt

Oberflächlich betrachtet könnten die Rapperswil-Jona Lakers mit der letzten Spielzeit einigermassen zufrieden sein. Immerhin erreichten sie als Qualifikations-9. ihr Saison-Mindestziel und scheiterten in den Play-Ins ziemlich unglücklich und knapp am HC Ambri-Piotta. Aber da waren eben auch eine katastrophale Auswärtsbilanz (zwei Siege), eine Trainerentlassung (Stefan Hedlund musste zur Saisonhalbzeit gehen) und eine Playoffqualifikation in buchstäblich letzter Minute. Ein Jahr nach dem Absturz von Rang 3 auf Rang 12, war das nicht die erhoffte Reaktion der St. Galler, die nur dank einer ausserordentlich starken zweiten Saisonhälfte nicht in Abstiegsgefahr gerieten.

 

Personelles

Folgerichtig kam es am Obersee noch vor dem Ablauf der Vorsaison zum grossen Stühlerücken in der Chefetage. Cheftrainer Stefan Hedlund musste sich nach der siebten Niederlage in Folge im Dezember nach dreieinhalb Jahren verabschieden und auch sein Förderer Janick Steinmann ist nach sechs Jahren nicht mehr Lakers-Sportchef. Stattdessen führt der gebürtige Zuger diese Tätigkeit nun bei Lugano aus und hat als eine seiner ersten Amtshandlungen seinen alten schwedischen Wegbegleiter ins Tessin gelotst. Dort assistiert Hedlund nun dem neuen Trainer Tomas Mitell.

In Rapperswil geht derweil Johan Lundskog in seine erste volle Saison an der Lakers-Bande und kann dort beweisen, dass sein guter Run in der zweiten Saisonhälfte (23 Spiele / 40 Punkte) kein Zufall gewesen ist. Über ihm steht in der Hierarchie neu Neo-Sportchef Claudio Cadonau (37), der erst im Frühling seine Spielerkarriere bei den SCL Tigers beendete und beim SCRJ direkt ins kalte Wasser geworfen wird. Obwohl der aktuelle Kader noch nahezu komplett von Vorgänger Steinmann zusammengestellt wurde, stehen dem gebürtigen Züricher direkt drei grosse Herausforderungen ins Haus: Es gilt die auslaufenden Verträge mit den Top-Scorern Tyler Moy und Malte Strömwall zu verlängern und Eigengewächs Jonas Taibel mittelfristig an den Klub zu binden. Immerhin: Mit Klubikone Melvin Nyffeler konnte Cadonau das Arbeitspapier jüngst um zwei weitere Jahre verlängern. Verlassen hat den Verein Verteidiger Inaki Baragano (zu Lausanne), der sich in Rapperswil in den Kreis der Nationalmannschaft gespielt hat.

 

Die Ausländer

Bei den Imports steigen die Lakers mit fünf von sechs Spielern in die neue Saison, die allesamt schon im letzten Jahr das Trikot der Rosenstädter trugen. Hervorzuheben gilt es dabei natürlich Topscorer Malte Strömwall, der in der vergangenen Spielzeit ziemlich genau einen Punkt pro Partie buchte und als einer der wenigen St. Galler dazu in der Lage ist, einem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Ihm zur Seite stehen der torgefährliche, aber inkonstante Däne Niklas Jensen (16 Tore), der eher defensive Center Victor Rask (SWE) sowie der spielerisch starke Tanner Fritz (letzte Saison 13 Punkte in 19 Spielen). Gespannt sein darf man auf die beiden Imports in der Defensive. Neuzugang Julius Honka (von Davos) sowie Jacob Larsson, der nahezu die gesamte Vorsaison verletzt verpasste. Insgesamt ein solides Ausländer-Sextett mit dem Potential für mehr, dass gleichzeitig aber auch in der Pflicht steht, das Spiel der Lakers gemeinsam mit Tyler Moy und Keeper Nyffeler zu tragen.

 

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Rapperswiler Schlüsselspieler in der Offensive: Der letztjährige Topscorer Malte Strömwall (Keystone / Christian Merz)

Das spricht für die Lakers

Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet der nach seinen missglückten Engagements in Bern und Mannheim gescholtene Johan Lundskog führte das im vergangenen Dezember klinisch tote Rappi nach Stefan Hedlunds Abgang doch noch in die Play-Ins. Ein Strohfeuer, dem spätestens im November/Dezember die Energie ausgehen wird oder doch mehr? Fakt ist, dass die Lakers-Bilanz der 23 Regular-Season-Spiele unter dem Schweden (40 Punkte) über eine ganze Saison sogar mit der direkten Playoff-Qualifikation belohnt worden wäre. Hat der Schwede möglicherweise den Schlüssel zum Lakers-Rätsel der vergangenen beiden Spielzeiten gefunden? Nur falls diese Frage in den kommenden Monaten mit Ja beantwortet wird, hat der SCRJ eine Chance, die Saison auch in diesem Jahr unter den Top 10 zu beenden.

 

Prognose

Können Malte Strömwall und Tyler Moy noch etwas dominanter auftreten? Kann Melvin Nyffeler noch einmal zu grosser Form auflaufen und kann das Duo Larsson / Honka die Abgänge eines gesunden Emil Djuse und von Inaki Baragano auffangen? Theoretisch ja, nur fehlt mir der Glaube daran. Die Lakers sind auf dem Papier nach den nächsten gewichtigen Abgängen (Baragano und Djuse folgen auf Roman Cervenka, Nathan Vouardoux und David Aebischer im Vorjahr) zumindest nicht besser geworden und setzen ihr Hoffnungen auf Klublegende Nyffeler, WM-Topscorer Moy, sechs hoffentlich starke (und gesunde) Ausländer sowie eine ganze Reihe junger Entwicklungsspieler. Das birgt Risiken, wie sich bislang auch in der Vorbereitung zeigt, in der weder Swiss-League-Vertreter Winterthur noch NL-Schlusslicht Ajoie (nach 60 Minuten) bezwungen werden konnten. Natürlich muss das alles noch nichts heissen, deutet aber darauf hin, dass die Playoff-Trauben am Obersee in diesem Jahr zu hoch hängen könnten. Unser Tipp: Die Lakers duellieren sich im Frühling mit Ajoie im Playout.

 

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