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Norris, Piastri und Verstappen im WM-Dreikampf

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Der Titelkampf in der Formel-1-WM spitzt sich weiter zu. Was spricht für den Titelverteidiger, was für Oscar Piastri und was für den neuen WM-Leader Lando Norris?

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Wer verspritzt am Ende den Champagner? Lando Norris (li.) freut sich in Mexico City über den Sieg und die WM-Führung, doch der Titelverteidiger Max Verstappen ist in den letzten zwei Monaten immer näher gekommen © KEYSTONE/AP/Eduardo Verdugo

Verstappens faszinierende Aufholjagd erlitt am Sonntag mit Platz 3 in Mexiko einen leichten Dämpfer. Dennoch kam der Dominator der letzten Jahre der Spitze erneut vier Punkte näher.

Seit seinem Heimrennen in den Niederlanden machte er in knapp zwei Monaten an sechs Rennwochenenden 68 Punkte wett. Nur 36 Punkte trennen ihn noch von Platz 1. Vier Grands Prix und zwei Sprintrennen stehen noch aus, insgesamt sind maximal 116 Punkte zu vergeben.

Auch wenn Lando Norris am Sonntag mit seinem sechsten Saisonsieg ein starkes Zeichen setzte: McLaren spürt den Gegenwind. São Paulo, Las Vegas, Katar und Abu Dhabi bilden die Bühne für den grossen Endspurt. Spätestens am 7. Dezember wird sich zeigen, ob Norris seine Selbstzweifel im Griff behält, Piastri seine Formkrise beendet und das Ruder nochmals herumreisst, oder ob Verstappen tatsächlich 104 Punkte aufgeholt und sich zum fünften Mal in Serie zum Weltmeister gekrönt hat.

Viele hatten Lando Norris im Titelkampf schon abgeschrieben: nicht schnell genug, nicht konstant genug, zu fehleranfällig - so lautete das Urteil. Doch nun ist er zurück - und wie! Am Sonntag löste er mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg in Mexico City Piastri nach 189 Tagen an der Spitze der WM-Wertung ab.

Der Engländer hat seinem zwei Jahre jüngeren Teamkollegen im Titelkampf vor allem eines voraus: Erfahrung im direkten Duell mit Verstappen. Bereits im vergangenen Jahr versuchte Norris, den Niederländer zu stoppen. Mehrmals krachte es, auch verbal. Die Freundschaft stand auf der Kippe, am Ende setzte sich Verstappen klar durch.

Wie Verstappen machte auch Norris zuletzt Punkte auf Piastri gut. Er nutzt die Freiheit, die ihm McLaren gewährt: Freie Fahrt für beide, eine klare Nummer eins gibt es nicht. Seit seinem Ausfall durch einen Motorschaden bei Piastris Sieg in Zandvoort wirkt Norris befreiter. Von Selbstzweifeln, die er sonst offen anspricht, ist derzeit nichts zu spüren. Im teaminternen Duell spricht derzeit mehr für Norris als für Piastri - und das nicht nur, weil der Brite für ein britisches Traditionsteam fährt.

Piastri ist der Jüngste im Titelkampf. Der 24-Jährige fährt erst seine dritte Formel-1-Saison. Ausgebildet bei Renault, startete er schliesslich mit McLaren in die Königsklasse. Höchstpersönlich dementierte er damals, mit erst 21 Jahren, via soziale Netzwerke eine Mitteilung der Franzosen über ein angebliches Engagement - ein Vorgeschmack auf seine Entschlossenheit.

Mit sieben Siegen hat Piastri aktuell die meisten Grands Prix des Titelkampf-Trios gewonnen. Doch seit Monza, jenem Rennen, in dem er auf Anweisung seines Kommandostands Norris überholen durfte, läuft es nicht mehr rund. Kein Sieg, kein Podestplatz in den letzten vier Rennen. Er macht Fehler, kombiniert mit seiner Schwäche im Qualifying spricht momentan wenig für den Australier. Auch in Mexiko präsentierte er sich nicht weltmeisterlich.

Die Fakten: 28 Jahre alt, elfte Formel-1-Saison, Weltmeister 2021, 2022, 2023 und 2024, 68-maliger Grand-Prix-Gewinner. Verstappen war es auch, der in einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale 2021 Lewis Hamiltons Titel-Ära mit Mercedes beendete - wenn auch durch einen umstrittenen Entscheid des damaligen Rennleiters begünstigt.

Vom Heisssporn früherer Jahre ist heute wenig zu sehen. Lange schien der Traum vom fünften Titel in Serie geplatzt, doch Verstappen hat sich zurückgekämpft. Das Engagement von Laurent Mekies - ein Ingenieur mit Blick fürs Wesentliche - anstelle des mächtigen Teamchefs Christian Horner veränderte das Klima bei Red Bull spürbar. Sechs Podestplätze in den letzten sechs Rennen, darunter vier Siege, sprechen für Verstappen.

Noch aber kann der Titelverteidiger nicht aus eigener Kraft wieder Weltmeister werden. Er ist auf Schützenhilfe von Mercedes oder Ferrari angewiesen, oder darauf, dass sich die McLaren-Fahrer gegenseitig Punkte wegnehmen. Das Sprint-Wochenende übernächste Woche in São Paulo dürfte die nächste Richtmarke im Titelkampf setzen.

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