Nur Rang 5 für Moser - Wieland mit Schweizer Rekord
Die Stabhochspringerin Angelica Moser verpasst in Tokio eine WM-Medaille. Sie muss sich mit Platz 5 begnügen.
Wie Ditaji Kambundji besitzt auch Angelica Moser die Fähigkeit, dann abzuliefern, wenn es zählt. Das hat die 27-jährige Zürcherin schon mehrmals bewiesen. An der Hallen-WM im März in Nanjing holte sie Bronze, obwohl sie sich zwei Tage vor dem Wettkampf in China eine Partialruptur an zwei der drei Aussenbänder im linken Fuss zugezogen hatte. Zudem gewann sie dreimal EM-Gold - einmal draussen und zweimal in der Halle.
In Tokio allerdings kam Moser nicht wie gewünscht auf Touren. Nachdem sie 4,45 und 4,65 m im ersten Versuch überquert hatte, scheiterte sie dreimal auf 4,75 m, obwohl sie dreimal die Höhe hatte. Somit blieb sie deutlich unter ihrer Saisonbestleistung von 4,80 m, die sie für Bronze benötigt hätte und welche die Slowenin Tina Sutej holte. Das packende Duell um Gold zwischen den Amerikanerinnen Katie Moon und Sandi Morris entschied Erstere zu ihren Gunsten. Die 34-jährige Moon überquerte bei letzter Gelegenheit 4,90 m und fing ihre Landsfrau (4,85 m) noch ab.
Moser war die Enttäuschung beim Interview mit dem Schweizer Fernsehen ins Gesicht geschrieben: "Es ist frustrierend, vor allem weil ich weiss, dass die Form stimmt. Ich fühlte mich sehr, sehr gut. Der Sport ist hart, heute war einfach nicht mein Tag. Ich hatte hohe Sprünge, kam jedoch nicht nach hinten, konnte zu wenig Energie in den Stab geben."
Während Moser unter ihren Möglichkeiten blieb, schöpfte Speerwerfer Simon Wieland sein Potenzial mehr als aus. Der 24-jährige Berner, der erstmals an einer WM teilnimmt, kam in der Qualifikation im ersten Versuch auf 82,26 m, womit er den Schweizer Rekord von Stefan Müller aus dem Jahr 2006 um 19 Zentimeter verbesserte. Dennoch reichte es als 14. nicht für Final der Top 12.