Paris Saint-Germain im Final gegen Chelsea klarer Favorit
Nach vier Turnierwochen wird im 63. Spiel der Klub-Weltmeister gekürt. Alles spricht für Paris Saint-Germain im Final gegen Chelsea. Und dafür, dass es ein typisch amerikanischer Show-Act wird.
Bis kurz vor dem grossen Finale ist die mit 24 Karat Gold beschichtete Siegertrophäe für den ersten Klub-Weltmeister im neuen Mega-Format noch für jedermann im Herzen von New York ausgestellt. Aber natürlich nicht irgendwo in Manhattan, sondern im Trump Tower. Es ist quasi das finale Zeichen der engen Verbindung zwischen FIFA-Präsident Gianni Infantino (55) und US-Präsident Donald Trump (79).
Donald Trump wird am Sonntag (21.00 Uhr Schweizer Zeit) auch der prominenteste Zuschauer im nahen und fast 80'000 Menschen fassenden MetLife Stadium in East Rutherford sein, wenn der Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain seinen Supersommer gegen Chelsea wie allseits erwartet mit dem Gewinn der ersten Klub-WM in der XXL-Ausführung krönen kann.
"Wir sind im Final. Und das bedeutet uns viel. Wir sind einen Schritt davon entfernt, etwas Geschichtsträchtiges zu schaffen für Paris", sagte Luis Enrique. Der Trainer ist der Baumeister eines neuen, mitreissenden PSG-Ensembles. Einer Mannschaft, die lustvoll und als Einheit auf dem Fussballplatz harmoniert.
PSG hat auf den letzten zwei Etappen seines Weges in den USA erst Bayern München eliminiert (2:0) und danach Real Madrid überrollt (4:0). Und Enrique will weiter "Silberware gewinnen", sprich Trophäen. Obwohl es noch ein weiteres Gut gibt, das den Spanier extrem antreibt. "Wir wollen den Fans mit unserem Fussball eine gute Show bieten", sagte er.
Teil der Final-Show, zu der wird auch der mächtigste Mann der Welt sein. "Ich werde zum Spiel hingehen", hatte Trump in dieser Woche angekündigt. Das Erscheinen des US-Präsidenten verleiht Infantinos neuem Lieblingsprojekt, der auf 32 Teilnehmer und 63 Spiele aufgeblasenen WM, bei der ein Preisgeld von einer Milliarde US-Dollar ausgeschüttet wird, das vom FIFA-Boss erhoffte Upgrade. Wie bei allen grossen Sportevents in den USA gibt es auch eine pompöse Halbzeit-Show mit Musik-Stars.
Gianni Infantino umgarnt den US-Präsidenten, wo er nur kann. Die engen Bande, die er knüpft, sollen dem Weltverband dienlich für die erste Weltmeisterschaft mit 48 Nationalteams sein, die in einem Jahr in Kanada, Mexiko und hauptsächlich in den USA stattfinden wird. Auch dann findet das Endspiel am 19. Juli 2026 im Stadion der New York Giants und New York Jets in New Jersey statt.
Trumps Reisebeschränkungen für gewisse Länder stellen ein gravierendes Problem dar für die "richtige" WM mit viel mehr internationalen Fans. Da gilt es, Deals zu ermöglichen mit dem oft unberechenbaren, selbsternannten Dealmaker Trump.
"Wir haben Fans aus der ganzen Welt, sprich 168 Ländern hierher gebracht", sagte Infantino. 2,5 Millionen Zuschauer kamen bei der Klub-WM in die Stadien. US-Vizepräsident JD Vance war bei der Partie von Borussia Dortmund gegen Ulsan HD in Cincinnati. In der Gruppenphase verloren sich bisweilen aber auch mal nur ein paar Besucher auf die Tribünen. Hitze, frühe Anstosszeiten vor Ort für die TV-Primetime in Europa, dazu Teams ohne grosse Anziehungskraft und anfangs auch völlig überteuerte Tickets sorgten für einen schleppenden Turnierstart.
Die engen Bande zwischen Infantino und Trump zeigen sich schliesslich auch darin, dass nicht nur die WM-Trophäe im Trump Tower präsentiert wurde. Die FIFA hat dort jetzt auch ein Büro. "Die FIFA ist eine globale Organisation. Und um global zu sein, musst du auch lokal sein. Du musst überall sein. Und wir müssen darum in New York präsent sein", erklärte Infantino. Präsent als Mieter bei Trump.