Philipsen nach Wind-Chaos und Stürzen erster Mann in Gelb
Jasper Philipsen heisst der grosse Gewinner zum Auftakt der 112. Tour de France. Der Belgier lässt sich in Lille als Sprintsieger der hektischen 1. Etappe ins gelbe Leadertrikot einkleiden.
Starker Wind sorgte im rauen Norden Frankreichs wie befürchtet für viel Hektik und auch einige Stürze, die für den Thurgauer Stefan Küng und den Italiener Filippo Ganna sogar das Ende der Rundfahrt bedeuteten.
Letztlich setzte sich nach vorwiegend flachen 184,9 km mit Jasper Philipsen einer der favorisierten Sprinter durch. Der 27-jährige Belgier aus dem Team Alpecin-Deceuninck verwies im Kräftemessen eines stark dezimierten Feldes den Eritreer Biniam Girmay und den Norweger Sören Waerenskjold auf die weiteren Plätze.
Mit seinem bereits zehnten Etappensieg an der Frankreich-Rundfahrt belohnte sich Philipsen mit dem Maillot jaune des Führenden in der Gesamtwertung. "Man träumt davon", sagte der Belgier im Interview mit Eurosport. "Der zehnte Sieg ist einer, den ich nicht vergessen werde."
Mit Philipsen konnte sich auch dessen Schweizer Teamkollege Silvan Dillier freuen, der zu Beginn der hektisch verlaufenen Startetappe viel Tempoarbeit an der Spitze des Feldes verrichtete und damit sorgte, dass die Ausreissergruppe des Tages schon früh wieder eingeholt wurde.
Während sich Philipsen als grosser Gewinner feiern liess, brachte die 1. Etappe auch zahlreiche Verlierer hervor. Mit Remco Evenepoel und Primoz Roglic büssten zwei Anwärter auf ein Topergebnis im Gesamtklassement wertvolle Sekunden ein, nachdem sich das Feld auf der Windkante rund 16 km vor dem Ziel geteilt hatte. Den Anschluss verloren dabei auch die hoch gehandelten Sprinter Tim Merlier und Jonathan Milan.
Topfavorit Tadej Pogacar, der nach seinem vierten Gesamtsieg strebt, wie auch sein erster Herausforderer Jonas Vingegaard hingegen hielten sich schadlos.
Die 2. Etappe vom Sonntag, mit 209,1 km von Lauwin-Planque nach Boulogne-sur-Mer die längste dieser Tour, scheint auf den ersten Blick aufgrund des lange Zeit flachen Geländes harmlos zu sein, aber das Finale mit einigen besonders steilen, kurzen Anstiegen hat es in sich. Ein ideales Terrain also für starke Puncher wie Mathieu van der Poel - und eine echte Herausforderung für so manchen Sprinter.