Pogacars neuerliche Triumphfahrt zu WM-Gold
Tadej Pogacar gewinnt im WM-Strassenrennen in Ruanda erneut das Regenbogentrikot. Wie schon bei seiner Titelpremiere vor einem Jahr in Zürich siegt der Slowene nach einer eindrücklichen Solofahrt.
Pogacar verteidigte seinen WM-Titel in den Hügeln rund um Ruandas Hauptstadt Kigali nach einem Angriff 104 km vor dem Ziel auf eindrückliche Weise. Der vierfache Tour-de-France-Sieger, der sich 66 km vor dem Ziel allein an der Spitze wiederfand, wiederholte seinen Sieg vom letzten Jahr in Zürich, wo er seine Offensive 101 km vor dem Ziel gestartet hatte.
Nach 267,5 km mit fast 5500 Höhenmetern überquerte Pogacar die Ziellinie nach über sechs Stunden Fahrzeit mit 1:28 Minuten Vorsprung auf Remco Evenepoel. Der Doppel-Olympiasieger aus Belgien, der zweimal das Velo wechseln musste, sicherte sich nach Gold im Zeitfahren mit Silber seine zweite Medaillen an den ersten Strassenrad-Weltmeisterschaften in Afrika. Der Ire Ben Healy gewann mit 2:16 Minuten Rückstand Bronze.
Vom jungen Schweizer Team konnte keiner in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Als bester Fahrer aus dem Quintett von Swiss Cycling klassierte sich Marc Hirschi mit über zehn Minuten Rückstand auf den Sieger im 18. Rang.
Jan Christen versuchte mit einem Angriff in der Schlussphase, die Lücke zu den Medaillenrängen zuzufahren, schaffte den Anschluss aber nicht mehr. Der 21-jährige Aargauer beendet sein erste WM-Strassenrennen bei der Elite als 29. Von den 165 gestarteten Fahrern kamen im wohl schwerste WM-Rennen der Geschichte nur 30 ins Ziel.
Für Gastgeberland Ruanda war das erste WM-Strassenrennen auf afrikanischem Boden ein voller Erfolg. Hunderttausende säumten die Strecke, feierten die Fahrer frenetisch und machten das Rennen zu einem Fest des Radsports - mit einem verdienten neuen und alten Weltmeister.
Pogacar ist erst der achte Fahrer in der über hundertjährigen WM-Geschichte, der seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen kann, der erste seit dem Franzosen Julian Alaphilippe (2020/2021).