Reusser verpasst angestrebten Giro-Sieg
Marlen Reusser schliesst den Giro d'Italia beim neuerlichen Triumph von Elisa Longo Borghini im 2. Gesamtrang ab. Obwohl sie damit den angestrebten Sieg verpasst, ist das Podium als Erfolg zu werten.
Nachdem Marlen Reusser tags zuvor in der Königsetappe die Führung im Gesamtklassement an die italienischen Vorjahressiegerin Elisa Longo Borghini verloren hatte, wartete man beim hügeligen Finale der achttägigen Rundfahrt vergebens auf einen Angriff der Schweizerin auf die Maglia Rosa.
Der WM-Rundkurs von 2020 in Imola hätte mit dem ständigen Auf und Ab zwar genug Möglichkeiten geboten, das Blatt nochmals zu wenden. Doch nachdem ihr in den letzten Tagen eine Durchfall-Erkrankung schwer zu schaffen gemacht hatte, war es Reusser nicht mehr möglich, die italienische Meisterin nochmals in Bedrängnis zu bringen.
Beim Tagessieg ihrer Teamkollegin Liane Lippert - dem zweiten für die Deutsche an diesem Giro - gewann Reusser als Sprintsiegerin der Verfolgergruppe dank dem 3. Rang zwar noch vier Bonussekunden, Longo Borghini behielt mit 18 Sekunden Vorsprung auf die Schweizerin dennoch den 1. Platz in der Gesamtwertung.
Reusser hat im Vorfeld den Gesamtsieg an der 36. Italien-Rundfahrt der Frauen zu ihrem grossen Saisonziel erklärt. Ohne die gesundheitlichen Rückschläge wäre dies für die Siegerin des Auftaktzeitfahrens wohl sehr gut möglich gewesen. Angesichts der Umstände ist das Podium, das bereits zweite in diesem Jahr in einer grossen Rundfahrt nach Platz 2 an der Vuelta, dennoch als grosser Erfolg zu werten.
Bereits in weniger als zwei Wochen beginnt in der Bretagne die Tour de France der Frauen, in der sich Reusser wegen des Profils allerdings nicht so grosse Chancen ausrechnet wie am Giro.