Ricardo Rodriguez fordert mit Betis den FC Chelsea
Noch bevor Yann Sommer mit Inter Mailand am Samstag nach dem Champions-League-Titel greift, spielt sein langjähriger Wegbegleiter Ricardo Rodriguez im Final der Conference League.
Ricardo Rodriguez strebt am Mittwochabend (21.00 Uhr) im polnischen Wroclaw mit Betis Sevilla gegen den FC Chelsea seinen ersten internationalen Titel seit der U17-WM 2009 an und erst die zweite bedeutende Trophäe in seiner Profi-Karriere. Obwohl der 127-fache Schweizer Internationale schon für Wolfsburg, Milan, Eindhoven und Torino gespielt hat, holte er nur mit den Deutschen einen Titel, den Cupsieg 2015.
Dass der 32-jährige Zürcher Verteidiger nun mit Betis nochmals eine Chance auf einen Pokal erhält, kommt überraschend. Die Andalusier stehen normalerweise im Schatten des Stadtrivalen FC Sevilla, der die internationalen Trophäen in den letzten Jahren gehortet hat. Betis hingegen kam bis zu diesem Jahr im Europacup nie über den Viertelfinal hinaus. Auch in der Meisterschaft überzeugte die Mannschaft des chilenischen Trainers Manuel Pellegrini mit dem 6. Platz, der zur Teilnahme an der kommenden Europa League berechtigt.
Linksverteidiger Rodriguez trug mit seinen Einsätzen - mehr oder weniger abwechselnd mit dem Franzosen Romain Perraud - seinen Teil zur starken Saison von Betis bei. Aber die entscheidenden Figuren der Andalusier sind mit dem Spanier Isco und dem Brasilianer Antony zwei andere. Beide schafften es dank der starken Leistungen in den letzten Monaten zurück in den Kreis ihrer Nationalmannschaften.
Die Favoritenrolle im vierten Final des jüngsten Europacups gehört dem FC Chelsea, der am Wochenende mit der Qualifikation für die Champions League das Minimalziel in der Premier League erreicht hat. Die Londoner greifen nach dem ersten Titel seit 2018 und unter der vor drei Jahren installierten Besitzer-Gruppe, der auch der Berner Unternehmer Hansjörg Wyss angehört. Gewinnt Chelsea, wäre es das erste Team, das alle drei aktuellen Europacup-Wettbewerbe für sich entschieden hat.