Schlägt Lara Gut Behrami einmal mehr zu?
Heute steht an der Ski-WM die dritte Entscheidung an – im Super-G der Frauen ist Lara Gut Behrami die grösste Schweizer Medaillenhoffnung.
Die Tessinerin weiss, wie man im Super-G zu WM-Gold fährt. Vor zwei Jahren in Cortina d’Ampezzo triumphierte sie vor Corinne Suter und der Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Es ist ein Resultat, das wir gerne wieder nehmen würden, zumal Gut Behrami zu den heissen Medaillenanwärterinnen gezählt werden darf. In diesem Winter glänzte sie vor allem in St. Anton, gewann eines der beiden Rennen und wurde im anderen Dritte. In der Super-G-Wertung im Weltcup liegt sie nach fünf Rennen auf Rang 2, hinter der Norwegerin Ragnhild Mowinckel und vor der Italienerin Federica Brignone, die mit dem Gewinn von WM-Gold in der Kombination bereits ein Erfolgserlebnis feiern konnte.
Vor zwei Jahren in Cortina war Gut Behrami mit Gold im Super-G und im Riesenslalom sowie Bronze in der Abfahrt die gefeierte Athletin. Im letzten Winter gewann sie an den Olympischen Spielen in Peking im Super-G erneut Gold, dazu kam Bronze im Riesenslalom. Diese Resultate in den letzten zwei Wintern – nachdem sie schon bei ihrem WM-Debüt 2009 in Val d’Isère erstmals Medaillen an einem Grossanlass gesammelt hatte (Silber in der Abfahrt und in der Kombination) und seither immer wieder in die Top 3 gefahren war – schüren natürlich Erwartungen. Doch die Athletin bleibt cool und teilte in diesen Tagen in Frankreich mit, dass jede WM ihre eigene Geschichte habe und eine Wiederholung solcher Taten schwierig sei. Und: «Ich will einfach zeigen, was ich kann, und auch ein bisschen geniessen.»
Mit Corinne Suter steht eine zweite Schweizerin am Start, die in diesem Winter bereits einen Super-G gewinnen konnte (Lake Louise). Wie Gut Behrami weiss auch die Schwyzerin, wie man an Grossanlässen erfolgreich ist. In ihrem Palmarès stehen: Olympia-Gold in der Abfahrt 2022, WM-Gold (Abfahrt 2021), WM-Silber (Super-G 2021 und Abfahrt 2019) sowie Bronze (Super-G 2019). Allerdings kam sie nach ihrem Sieg in Kanada in dieser Saison nicht mehr richtig auf Touren und musste nach ihrem üblen Sturz in Cortina und einer Gehirnerschütterung eine Zwangspause einlegen. «Im Kopf habe ich den Sturz überwunden, denke ich. Aber es ist noch schwierig zu sagen, wie es im Rennmodus ist. Ich muss Tag für Tag nehmen», erklärte sie nun.
Mit Joanna Hählen, Michelle Gisin und Jasmine Flury sind drei weitere Schweizerinnen dabei, die jederzeit für einen Exploit gut sein können. Doch das internationale Feld wird den Swiss-Ski-Vertreterinnen das Leben schwer machen. Allen voran die Norwegerin Ragnhild Mowinckel, die Siegerin des letzten Rennens, aber auch die Italienerinnen Brignone, Bassino und Curtoni, der amerikanische Superstar Shiffrin oder die Österreichern Cornelia Hütter, die in Lake Louise und Cortina auf dem Podest stand.