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Schweiz will im WM-Final gegen die USA die Goldmedaille

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Seit 181 Minuten und 35 Sekunden ist der Schweizer Goalie Leonardo Genoni an der WM ungeschlagen - und es ist ihm ziemlich egal. Jetzt zählt nur noch eines: der Sieg im Final gegen die USA.

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Mit seinem insgesamt 12. WM-Shutout egalisierte Leonardo Genoni im Halbfinal am Samstag die Bestmarke des Tschechen Jiri Holecek © KEYSTONE/AP/Petr David Josek

Wer Leonardo Genoni am Samstagabend in seiner sperrigen Goaliemontur durch die Mixed Zone der Stockholmer Globen Arena stapfen sieht, würde nicht darauf kommen, dass er eben einen Halbfinal 7:0 gewonnen und seinen vierten Shutout an dieser WM aufgestellt hat. Die Miene: ernst. Euphorie: keine zu sehen. Selbstlob: sowieso nicht. Dieser Mann ist, wie sein ganzes Team, auf einer Mission - und die ist noch nicht erfüllt.

Der letzte Gegentreffer, den Genoni einstecken muss, liegt bereits zehn Tage zurück. Im vierten Gruppenspiel gegen Deutschland war das, in der zweitletzten Minute beim Stand von 5:0. Mit dem 7:0 im Halbfinal gegen Dänemark bleibt der 37-Jährige vom EV Zug zum zwölften Mal in einem WM-Spiel ungeschlagen und stellt einen Rekord ein, den der Tscheche Jiri Holecek vor langer Zeit, zwischen 1966 und 1978, aufgestellt hatte.

"Es ist einfach der nächste Schritt", erklärt er vor den Medien. Am meisten freue er sich, wie das Team spiele. Es mache ihn stolz, wie die Mannschaft arbeite und alles gebe. Gerade auch die Stürmer würden auch defensiv einen unglaublich guten Job machen, lobt er. Der Rekord sei schön, ja, und da glaubt man, sogar ein kurzes Lächeln über Genonis Gesicht huschen zu sehen. Aber bevor er weiter geht, folgt die wichtigste Aussage: "Jetzt müssen wir noch den letzten Schritt machen."

Man kann davon ausgehen, dass Patrick Fischer auch im Final wieder auf Genoni setzen wird. Und eines ist klar: Sollten Genoni und seine Teamkollegen den Kasten auch am Sonntagabend (ab 20.20 Uhr) gegen die USA reinhalten, wäre die Schweiz erstmals in ihrer Geschichte Eishockey-Weltmeister. Im Final gibt es nämlich kein Penaltyschiessen, in der Verlängerung wird so lange gespielt, bis ein Tor fällt (mit drei gegen drei Feldspielern). 56 Minuten und 30 Sekunden müsste Genoni im Final ungeschlagen bleiben, um den Rekord von Minuten ohne Gegentreffer an einer WM zu übertreffen. Den hält der Finne Pekka Rinne. Grosser Unterschied: Dieser stellte ihn 2015 in der Vorrunde auf, schied dann aber im Viertelfinal aus.

Die Schweizer wollen jetzt nach drei verlorenen WM-Finals Gold, und sind nach Niederlagen gegen Schweden (zweimal) und Tschechien vor einem Jahr erstmals nicht der Aussenseiter. Auch die Amerikaner wollen Geschichte schreiben. Ihr bisher einziger WM-Titel liegt sage und schreibe 92 Jahre zurück, danach wurden sie 1960 und 1980 im eigenen Land noch Olympiasieger. Die mehrheitlich NHL-gestählten US-Spieler hatten den schwierigeren Weg in den Final und schalteten im Viertel- und Halbfinal mit überzeugenden Leistungen Finnland und Schweden aus.

In der Vorrunde in Herning gewannen die Schweizer deutlich 3:0, doch darauf geben beide Lager nicht mehr viel. "Dieses Spiel war für uns ein wenig ein Augenöffner", sagt Logan Cooley von den Utah Mammoth über die bisher einzige Turnierniederlage der Amerikaner. "Gegen Topteams musst du von Anfang an voll bereit sein, das waren wir damals nicht. Das wird am Sonntag anders sein."

Die Schweizer werden dafür nach ihrem einfachen Parcours gegen die Überraschungsteams Österreich und Dänemark so frisch wie noch nie in einen Final gehen. Für Coach Patrick Fischer ein vielleicht entscheidender Vorteil. "Wir brauchen Energie", erklärt er. "Unser Spiel ist aufgebaut auf Speed, Intensität, Härte." Auf ganz ähnliche Stärken bauen auch die Amerikaner. Am Ende wird wohl der mit der Goldmedaille um den Hals auf dem Eis stehen, dem es gelingt, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen.

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