Sieg und Schweizer Rekord in 13,07 über 110 m Hürden
Jason Joseph egalisiert bei Spitzenleichtathletik Luzern erneut den Schweizer Rekord über 110 m Hürden. Der Baselbieter läuft zum dritten Mal 13,07 Sekunden.
Insgesamt gibt es auf der Allmend drei WM-Final-würdige Schweizer Leistungen.
Jason Joseph setzte sich in Luzern in einem hochkarätigen internationalen Feld durch. Der EM-Dritte von Rom 2024 erwischte die ersten drei Hürden besser als üblich und zog in seinem starken zweiten Teil den Konkurrenten deutlich davon. "Ich muss zuerst hart arbeiten, bevor ich ins Fliegen komme", kommentierte der 26-Jährige seine verschiedenen Phasen des Laufs.
Joseph liefert diesen Sommer konstant starke Leistungen. So gewann er das Diamond-League-Meeting in Rom oder winkte im Juni auch in Paris, wo er ebenfalls in 13,07 gestoppt wurde, als Dritter vom Podest.
Auch seine gelegentliche Trainingspartnerin Ditaji Kambundji liess wenig später mit der starken Zeit von 12,49 Sekunden und einem Sieg über 100 m Hürden aufhorchen. Zeigen der Baselbieter und die Bernerinnen diese Leistungen an den Weltmeisterschaften Mitte September in Tokio, stehen sie im Final und dürfen auf einen Coup hoffen.
Gleiches gilt für Angelica Moser, die mit 4,76 m so hoch sprang wie noch nie in diesem Sommer. Die Zürcherin zeigt nach überstandener Fussverletzung klare Aufwärtstendenz. Der Fahrplan der Europameisterin und Olympia-Vierten Richtung Tokio stimmt.
Elite komplett vertreten
Das Meeting Spitzenleichtathletik Luzern bot vor 8000 Anwesenden ein attraktives Programm. Abgesehen von der schwangeren Mujinga Kambundji waren sämtliche sieben Schweizer Medaillengewinnerinnen und - gewinner der EM 2024 von Rom plus die Olympia-Vierte Annik Kälin auf der Allmend am Start.
Ebenfalls das Hürdenrennen bestritt der Mehrkämpfer Simon Ehammer. Der Appenzeller blieb in 13,71 Sekunden deutlich hinter seiner Bestzeit zurück. Gegen Schluss kam er ins Stolpern, konnte den Sturz aber vor der Ziellinie noch verhindern.
Timothé Mumenthaler wagte sich an den Doppelstart über 100 und 200 m. Auf 10,30 Sekunden liess der Genfer eine Stunde später über die doppelte Distanz 20,36 folgen, welche höher einzustufen sind, zumal leichter Gegenwind einsetzte und es merklich kühler war. Der 200-m-Europameister arbeitet diese Saison spezifisch an der Grundschnelligkeit und läuft mehr über 100 m als noch in der Olympiasaison. William Reais musste sich mit 21,04 begnügen.
Der 10'000-m-Europameister Dominic Lobalu testete über 1500 m seine Grundschnelligkeit. Sie ist vorhanden. In 3:36,15 Minuten schaffte er den drittbesten Wert der Karriere.
Im Weitsprung hatte die Mehrkämpferin Annik Kälin die Spezialistinnen im Griff. Die Bündnerin flog als Siegerin 6,72 m weit. Sie wird nun am Samstag beim Diamond-League-Meeting in London nochmals Anlauf nehmen, ehe vor Athletissima, Weltklasse Zürich und der WM nochmals ein Trainingsblock folgt.