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Spanien im Spannungsfeld der Favoritenrolle

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Am Freitag treffen die Spanierinnen im EM-Viertelfinal in Bern auf die Schweiz. Die Weltmeisterinnen gelten als klare Favoritinnen - auch wenn sie sich mit dieser Rolle sichtbar schwertun.

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Die Spanierinnen beim Training am Dienstag in Lausanne © KEYSTONE/AP/Salvatore Di Nolfi

Die Spanierinnen haben mit drei Siegen in der Gruppenphase ein deutliches Zeichen gesetzt: Mit dem 5:0 gegen Portugal, dem 6:2 gegen Belgien und dem 3:1 gegen Italien ist "La Roja" eindrucksvoll in ihre Titelmission auf Schweizer Boden gestartet. Zwei Jahre nach dem WM-Triumph in Neuseeland soll nun auch der erste EM-Titel folgen.

Die Spanierinnen beeindruckten mit ihren bisherigen Auftritten und liessen ihren Gegnerinnen in Gruppe B nicht den Hauch einer Chance. Nur kurz kam Zweifel auf, als Italien im dritten Spiel früh in Führung ging. Doch bereits vier Minuten später glich Spanien aus und legte zwei weitere Treffer nach, um sich souverän den Gruppensieg zu sichern.

Ein kurzer Blick auf die Statistiken genügt, um die Dominanz der Spanierinnen seit ihrer Ankunft in der Schweiz zu erkennen: durchschnittlich 70 Prozent Ballbesitz, zwischen 20 und 30 Torschüsse pro Spiel, 14 erzielte Tore - das hat mit der bisweilen sterilen Dominanz, die dem iberischen Fussball nachgesagt wird, wenig zu tun.

Dieser furiose erste Turnierabschnitt hat ihren Status als Titelanwärterinnen weiter gestärkt, auch wenn die Spielerinnen selbst davon nichts wissen wollen. "Ganz ehrlich, wenn man uns als Favoritinnen bezeichnet, denken wir gar nicht darüber nach", sagte die Stürmerin Claudia Pina am Dienstag an der Pressekonferenz in Lausanne, wo die Spanierinnen ihr EM-Quartier aufgeschlagen haben. "Frankreich hat ebenfalls überzeugt, England ist Titelverteidiger. Es sind noch einige sehr starke Teams im Rennen", ergänzte die Teamkollegin von Sydney Schertenleib beim FC Barcelona.

Nach einem freien Wochenende, an dem einige Spielerinnen einen Ausflug auf den Rochers-de-Naye, ein Berg mit malerischer Aussicht auf den Genfersee, unternahmen, hat das spanische Team das Training auf dem Rasen des Juan-Antonio-Samaranch-Stadions in Vidy wieder aufgenommen. Das Ziel ist klar: Sich so gut als möglich vorzubereiten, um am Freitag den Traum der Schweizerinnen zu zerstören und nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen in den EM-Viertelfinals erstmals seit 1997 wieder zu den besten vier Teams zu gehören.

Die Weltmeisterinnen nehmen das von Pia Sundhage gecoachte Schweizer Team keineswegs auf die leichte Schulter. Spaniens Nationaltrainerin Montse Tomé hatte nach dem Sieg gegen Italien nicht ohne Grund betont, dass die erfahrene schwedische Trainerin der Schweizer Equipe ein neues Gesicht verliehen habe - ein Team, das kaum noch mit jenem zu vergleichen ist, das im Jahr 2023 innerhalb von drei Monaten drei herbe Niederlagen gegen Spanien kassiert hat (1:5, 0:5, 1:7).

"Wir haben sie genau analysiert, und ich muss sagen, dass mir ihr Mittelfeld sehr gut gefällt. Es ist sehr stabil - mit drei Spielerinnen (Reuteler, Wälti, Vallotto - Red.), die sich hervorragend ergänzen", sagte Spaniens Stürmerin Claudia Pina auf die Frage nach den Stärken der Schweizerinnen.

Bereits am Vortag hatte ihre Teamkollegin Jana Fernandez auf einen weiteren Faktor hingewiesen: das Heimstadion in Bern. "Das Publikum wird sie emotional tragen. Es wird sie in schwierigen Momenten unterstützen und antreiben, wenn wir unter Druck geraten. Aber wir sind hochmotiviert, diese Herausforderung anzunehmen", erklärte die Verteidigerin des FC Barcelona.

Die Spanierinnen, die sich angesichts der bevorstehenden K.o.-Phase auch im Penaltyschiessen üben, sind sich bewusst, dass eine Niederlage gegen das Gastgeberland als grosser Misserfolg in der Heimat gewertet würde. Die Enttäuschung der Olympischen Spiele 2024, die für die Spanierinnen ohne Medaille endeten, ist noch in den Köpfen.

"Ab jetzt geht es bei jedem Spiel um Leben und Tod", erklärte Jana Fernandez. "Aber wenn wir unser bestes Niveau abrufen, können nur wenige Gegnerinnen uns Paroli bieten."

Um ihren Aufenthalt in der Schweiz zu verlängern, kann "La Roja" natürlich auf ihre zwei Stars im Mittelfeld zählen: Alexia Putellas und Aitana Bonmati, die zusammen die letzten vier Ballon d’Or gewonnen haben. Putellas hat bereits drei Tore erzielt, und Bonmati steigert sich von Spiel zu Spiel, nachdem eine Hirnhautentzündung ihre unmittelbare Turniervorbereitung beeinträchtigt hatte.

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