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Super-League-Review: Winti gibt Gas, Servette vergibt und der FCB befreit sich

Patrick

23. Runde in der Credit Suisse Super League und in der Formtabelle der letzten fünf Spieltage spielen mit dem FC Basel und dem FC Winterthur zwei Teams aus der unteren Tabellenhälfte ganz vorne mit. Natürlich schlugen sie auch an diesem Wochenende wieder zu und gehörten gemeinsam mit Yverdon und dem FC Zürich zu den grossen Gewinnern des Spieltages.

kEystone_SDA_ Mann des Spiels lässt sich feiern
In Basel wird wieder gejubelt: Thierno Barry lässt sich nach dem 1:0 feiern © Keystone / SDA

Zwei Torschüsse, zwei rote Karten und eine geglückte Revanche

Drittes Zürcher-Derby in vier Runden und zum dritten Mal wurde das zahlreich erschienene Publikum mit fussballerischer Magerkost «verwöhnt». Ob es an den Grasshoppers liegt? Der Verdacht lässt sich zumindest nicht von der Hand weisen, blieb der Rekordmeister doch im fünften Rückrundenspiel bereits zum vierten Mal ohne Torerfolg – und vor allem auch fast ohne Torchance. Aber auch der FC Zürich auf der Gegenseite bekleckerte sich nicht unbedingt mit Ruhm, nutze aber ein unnötiges Foulspiel der Hoppers zum entscheidenden Treffer: Antonio Marchesano traf in der 35. Minute mit dem einzigen Zürcher Schuss aufs Tor vom Elfmeterpunkt. Ansonsten sorgten im Letzigrund lediglich die beiden roten Karten gegen Asumah Abubakar (12., Tätlichkeit) und Nikola Katic (26., grobes Foulspiel) für einen etwas höheren Puls. Mit dem ersten Sieg nach sieben Partien schob sich der FCZ in der Tabelle wieder auf den 4. Zwischenrang (23/36), währenddessen sich GC in den kommenden Wochen exklusiv auf den Kampf um den Ligaerhalt konzentrieren kann. Der Vorsprung auf den FC Lausanne-Sport auf Relegationsrang 11 beträgt drei Punkte.  

 

Wenn einer nicht will und der andere nicht kann

Am Samstagabend war nicht nur am Zürichsee Derbyzeit. Auch gut 225 Kilometer weiter westlich massen sich im noch jungen Lausanner-Derby zwei Stadtrivalen. 1:1 trennten sich Stade Lausanne-Ouchy und Lausanne-Sport nach 90 Minuten – und machten damit maximal die Konkurrenz im Tabellenkeller happy. Denn insbesondere für die Mannschaft von Trainer Ludovic Magnin war dieses Derby abermals ein Spiel der verpassten Chancen. Nach einer wunderbaren Einzelleistung von PSG-Leihgabe Ismaël Gharbi zum 1:0 (32.), bekamen die knapp 3'150 Zuschauer auf der Pontaise nämlich vor allem noch Chancen von Lausanne-Sport zu sehen. Zwar traf Donat Rrudhani bei seinem Debüt für die Blau-Weissen noch vor der Pause (45.) zum Ausgleich, in der zweiten Hälfte vergaben er (59.) und Stürmerkollege Kaly Sène (50.) aber aus besten Positionen. Somit blieb LS auch im achten Spiel in Folge ohne Sieg und verharrt mit 22 Punkten unverändert auf Rang 11. Doch auch für Stadtrivale SLO dürfte der siebte Punktgewinn in den vergangenen 14 Partien ein schwacher Trost sein. Mit 15 Punkten aus 23 Spielen verbleibt man abgeschlagen am Tabellenende.

 

YB lässt Punkte liegen – und gewinnt trotzdem

Was wäre wohl passiert, wenn YB-Stürmer Cedric Itten ein echter Torjäger wäre? Zugegeben, diese Frage nach diesem Spieltag zu stellen grenzt an Boshaftigkeit, aber auch der 27-jährige Nati-Stürmer wird im Nachgang des Berner Gastspiels in Lugano zugeben müssen, dass der späte Samstagabend nicht sein Abend war. Itten vergab in einer turbulenten Partie nicht weniger als dreimal die Chance, den Tabellenführer zu drei weiteren Punkten zu schiessen und stand stattdessen am Ursprung des ultimativen Tessiner Ausgleichs, als er einen Freistoss Anto Grgic’ in der 79. Minute reflexartig mit dem Arm ablenkte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Zen Celar eine Zeigerumdrehung später zum 3:3 Ausgleich, der sich für die Young Boys knapp 20 Stunden später dennoch als Schritt nach vorne herausstellen sollte. Neu führt Gelb-Schwarz die Tabelle nämlich mit sieben Punkten Vorsprung an (23/48), während Lugano mit 34 Punkten den fünften Tabellenrang belegt. Zwei Punkte fehlen aktuell noch auf Rang 3, aber angesichts von auch nur vier Punkten Vorsprung auf Yverdon und Platz 8, ist der gelegentliche Blick in den Rückenspiegel weiterhin eine vernünftig anmutende Alternative.

 

Keystone_SDA_Packendes Duell mit 6 Toren im Tessin
Packendes Duell mit sechs Toren: Lugano und YB teilen sich die Punkte (Keystone / SDA)

Ein Spiel, zwei Halbzeiten

3:0 oder mindestens 2:0 hätte der FC Luzern gestern in Winterthur zur Halbzeit führen müssen, tat es aber nicht. Adrian Grbic traf zwar per Elfmeter (25.), im Anschluss verpassten es der österreichische Neuzugang und seine Kollegen jedoch, für klare Verhältnisse zu sorgen. Wobei eine Teilschuld daran auch Winti-Keeper Marvin Keller in die Schuhe geschoben werden kann, der den zweiten Luzerner Gegentreffer insbesondere Augenblicke vor der Pause mirakulös verhinderte. Nach der Pause war es dann Kellers Kollege Pascal Loretz, der plötzlich und ungewollt im Mittelpunkt stand. Erst musste er Sayfallah Ltaiefs Schuss von der Strafraumgrenze passieren lassen (64.), im Anschluss war er dann gemeinsam mit Nicky Beloko Teil eines Zentralschweizers Blackouts, der es Tobias Schättin erlaubte, eine sehr hohen und sehr weiten Ball von Granit Lekaj zum umjubelten Siegtor ins Netz zu köpfen (83.). Ein abruptes Ende des Luzerner Höhenflugs, der zuletzt neun Punkt in einer Woche einbrachte. Hingegen surft der FC Winterthur weiter auf seiner im Dezember begonnen Erfolgswelle, welche ihn möglicherweise sogar in die Champions Group tragen wird. Nach fünf Siegen aus den letzten sieben Spielen schnuppern die Eulachstädter (23/32) wieder eifrig am Strich.

 

Als wäre es immer schon so gewesen

Was Cedric Itten am Samstag für YB, war Jozo Stanic am Sonntag für den FCSG. Der gebürtige Augsburger hätte die Ostschweizer im Duell mit dem FCB zu Beginn jeder Halbzeit fast schon in Führung bringen müssen, war so aber schlussendlich nur Teil jener St. Galler Hintermannschaft, die Basels Thierno Barry trotz Überzahl nicht am entscheidenden 1:0 hindern konnte. Und so gewannen die Beppi trotz der roten Karte gegen Renato Veiga in der 46. Minute (grobes Foulspiel) ein Spiel, dass sie ihm Herbst 2023 mit Sicherheit noch verloren hätten. Damals, als Thierno Barry (drei Tore in den letzten drei Spielen) das Tor selbst in aussichtsreichster Position verfehlte und Fabio Celestini (12 Spiele / 23 Punkte) den Baslern noch nicht jene Stabilität und Wettkampfhärte eingetrichtert hatte, die sie jetzt auszeichnet. Als Lohn für die zuletzt meist guten Leistungen hat sich der FCB (23/28) zum ersten Mal in dieser Saison etwas vom Tabellenende abgesetzt und erhält im Direktduell mit GC am kommenden Wochenende die Gelegenheit, weiter Boden gutzumachen. Auf der anderen Seite verpasste der FC St. Gallen eine goldene Gelegenheit, mit einem Big Point auswärts zurück ins positive Fahrwasser zu gelangen. Stattdessen steht man nach der vierten Niederlage in Folge nur noch auf Tabellenrang 4 (23/36).

 

Gern gesehene Gäste

Der Servette FC oder Ces Fàbregas? Warum nicht beide, dachte sich da wohl der FC Yverdon Sport, wohlwissend, dass der Tabellenzweite aus Genf schon beim ersten Aufeinandertreffen im August ein spendabler Gast gewesen war. Freilich, damals brachten die Genfer noch nicht das Selbstvertrauen eines seit 15 Meisterschaftsspielen ungeschlagenen Tabellenzweiten mit in die Partie, aber auch das machte gestern keinen Unterschied. Vor den Augen der ehemaligen Arsenal-, Barcelona- und Chelsea-Legende taten die Grenats nämlich ihr Möglichstes, um auch das zweite Gastspiel beim Aufsteiger trotz gutem Start (Alexis Antunes traf in der 20. Minute zum 0:1) noch aus den Händen zu geben. Erst holte sich Stürmer Enzo Crivelli in der 27. Minute eine unnötige rote Karte (Tätlichkeit) ab, dann floppte Torhüter Joël Mall eine knappe Minute später und ermöglichte den Grün-Weissen so sogar den Ausgleich. Die in der Rückrunde widererstarkten Waadtländer (5 Spiele / 9 Punkte) witterten ihre Chance und belohnten sich in der zweiten Halbzeit mit dem 2:1 Siegtor durch ex-Servettien Anthony Sauthier (56.) In der Nachspielzeit setzten die Genfer dann noch ein Ausrufezeichen hinter ihren missglückten Ausflug an den Neuenburgersee: Yoan Severin holte sich innerhalb weniger Augenblicke zwei gelbe Karten ab und wurde ebenfalls noch vom Platz gestellt.

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