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Super-League-Review: Zürich zurück auf dem Thron, Basel gibt die rote Laterne ab

Patrick

15. Spieltag in der Credit Suisse Super League und alle Fürsprecher eines spannenden Titelkampfes könnten in diesem Jahr wieder einmal auf ihre Kosten kommen. Dafür sorgten an diesem Wochenende insbesondere der FC Zürich und Servette Genf – aber auch der Meister aus Bern.

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Jubelnde Zürcher, konsternierte Berner: Der FCZ ist neuer Tabellenführer © IMAGO / Manuel Stefan

Winterthurer Schiessbude hat abermals geöffnet

Schon wieder drei Gegentore, schon wieder drei verlorene Punkte. Falls der FC Winterthur in dieser Spielzeit den Sprung in die Championship Group verpasst oder gar noch in Abstiegsgefahr gerät, kann er sich in der Saisonanalyse fast ausschliesslich mit der eigenen, mangelhaften Defensive beschäftigen. Beim Gastspiel in Luzern erlaubten sich die Eulachstädter zwar für einmal keinen Aussetzer der ganz groben Sorte, trotzdem bedankten sich Sofyan Chader (6.), Denis Simani (85.) und Asumah Abubakar (90.) für die z.T. ungenügende Verteidigungsarbeit mit den Gegentoren nur 34, 35 und 36. Da nützte es dann auch wenig, dass Winti insbesondere nach dem Ausgleich durch Tobias Schättin (66.) am Drücker blieb und dem Führungstor zum 2:1 näherstand, als der Gastgeber aus der Zentralschweiz. Am Ende behauptet jener mit dem 3:1-Erfolg nämlich Tabellenrang 5 und die fünf Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Lugano und Lausanne. Nach der dritten Niederlage in Folge verbleibt der FC Winterthur auf Rang 9, mit drei Punkten Rückstand auf den Strich.

 

Zürich zeigt YB den Meister

Der neue Tabellenführer der Super League heisst FC Zürich (15 Spiele/30 Punkte). Nach dem 3:1 im Heimspiel gegen die Berner (14 Spiele/28 Punkte) besitzt diese Aussage mittlerweile auch «gefühlt» ihre Richtigkeit, auch wenn die Young Boys in der Praxis noch darauf beharren können, nach Verlustpunkten weiterhin knapp vorne zu liegen. Aber wie schon beim 0:0 vor fünf Wochen tat sich der Titelverteidiger auch im zweiten Direktduell mit dem FCZ schwer, mit dem Unterschied, dass es den Zürchern dieses Mal früh im Spiel gelang, die Weichen in Richtung Sieg zu stellen. Jonathan Okita profitierte bei seinem achten Saisontor in der sechsten Minute von einem Fehler von YB-Keeper Anthony Racioppi, Nikola Katic doppelt in der 28. Minute nach. Dazwischen und danach kontrollierte das Team von Trainer Bo Hendriksen die Partie erstaunlich souverän, obwohl Gelb-Schwarz in der 32. Minute durch Meschack Elia der Anschlusstreffer gelang. Wirklich ins Wanken kamen die Zürcher aber nicht mehr, was genauso für sie, wie gegen den über weite Strecken enttäuschenden Auftritt von YB spricht. Wenige Tage vor dem vermutlich entscheidenden CL-Gruppenspiel gegen Roter Stern Belgrad blieben die Berner nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Beweis schuldig, die aktuelle beste Schweizer Mannschaft zu sein. Neu finden sie sich punktegleich mit Servette Genf auf dem zweiten Tabellenrang wieder.

 

«Rien ne va plus» in Yverdon?

Das hatten sich die Verantwortlichen von Yverdon Sport wohl anders vorgestellt, als sie ihren Trainer Marco Schällibaum (61) am 31.10. ohne offensichtliche Not durch Alessandro Mangiaratti ersetzten. Knapp einen Monat später ist der Aufsteiger nämlich keinen Schritt weiter als unter dem am Neuenburgersee ebenso populären wie erfolgreichen Zürcher – im Gegenteil. Mittlerweile stehen die Waadtländer bei sechs Spielen ohne Sieg, Tendenz klar fallend. Das gilt für die Tabelle, in der Yverdon noch auf Rang acht zu finden ist, aber auch für die Leistung in der zweiten Hälfte der Partie gegen Lugano, in der die Grün-Weissen gleich fünf Tore kassierten. Am Anfang vom Ende standen dabei zwei Fehler von Goalie Kevin Martin, der sowohl bei Ablian Hajdaris 0:1 (57.) als auch bei Zan Celars 0:2 (59.) nicht gut aussah. Mit seinem zweiten Tor innerhalb von drei Minuten entschied der slowenische Torjäger die Partie schliesslich nach 62 Minuten zugunsten der Tessiner, die im Stade Municipal selbst zum ersten Vollerfolg in den letzten fünf Spielen kamen. Mit neu 19 Punkten behaupteten die Bianconeri Platz 6, knapp vor dem punktegleichen Lausanne Sports.

 

ImAGO_Geisser_Rekordmann FF mit 422 SL Spielen
Jubiläums-Spiel und drei Punkte: Fabian Frei und der FCB erlebten gestern einen gelungenen Sonntag

Auch im Derby weiter auf der Erfolgsspur

Dass Tabellensituationen und Ausgangslagen seit der Einführung der Dreipunkteregel schnell überholt sein können, ist mittlerweile keine Neuheit mehr. Und trotzdem ist es immer wieder erstaunlich zu sehen, wie rasch sich Dinge grundlegend verändern, wenn eine Mannschaft einmal zu einem Höhenflug ansetzt. Bestes Beispiel dafür ist aktuell Lausanne-Sport, dass noch Anfang Oktober das Tabellenende der Super League zierte. Fünf Punkte aus zwölf Partien standen damals auf dem Konto des Aufsteigers, der sich nach dem 1:0 gegen Stade Lausanne-Ouchy neu auf Rang 7 und mit intakten Chancen auf die Championship Group wiederfindet. Im gestrigen Derby sorgte ausgerechnet Ex-SLO-Stürmer Brighton Labeau nach 66 Minuten für die Entscheidung zugunsten seiner Mannschaft und dafür, dass sich die Truppe von Trainer Ludovic Magnin (44) mit einer Serie von 14 Punkten aus sechs Spielen zumindest vorderhand aus der Abstiegszone entfernt hat. Diametral anders präsentiert sich die Situation hingegen beim Stadtrivalen. Beim Debut von Neo-Trainer Ricardo Dionisio (40) blieb Stade Lausanne-Ouchy zum dritten Mal in Folge ohne Punkte. Den letzten Sieg feierten die Waadtländer am 1. Oktober gegen den FC Basel, der in der Tabelle gestern an den Waadtländern vorbeizog. Bei einer Niederlage im Direktduell vom kommenden Samstag könnte es für den Super-League-Debütanten im Tabellenkeller bald noch etwas einsamer werden.

 

Ungefährdet zum siebten Sieg

Möglicherweise ist es das Wasser im Lac Léman. Denn noch besser als Lausanne-Sport ist aktuell nur noch eine Super-League-Mannschaft unterwegs: Der Servette FC aus Genf. Beim 2:0 gegen GC sicherten sich die Grenats den siebten Sieg in Folge und manifestierten damit ihren Platz in der Spitzengruppe der höchsten Schweizer Fussball-Liga. Mittlerweile ist die Mannschaft von Trainer René Weiler auf Augenhöhe mit Meister YB angelangt und bekommt am kommenden Sonntagnachmittag in Bern die Chance, möglicherweise sogar die Tabellenführung zu übernehmen. Dabei dürften sie jedoch auf mehr Widerstand treffen als gestern Nachmittag, als die Grasshoppers nach dem 0:1 durch Jérémy Guillemenot (16.) schon früh auf die Verliererstrasse einbogen. Die Zürcher waren zwar bemüht, aber eigentlich zu keiner Zeit zu einer echten Reaktion fähig. So konnte Servette sogar die Knieverletzung von Torhüter Joël Mall (wurde unmittelbar vor der Pause durch Jérémy Frick ersetzt) sowie einen verschossenen Elfmeter (Chris Bedia scheiterte in Minute 68 an Justin Hammel) verschmerzen, ehe Timothé Cognat das Spiel mit einem platzierten Weitschuss in der 75. Minute endgültig entschied. Mit 28 Punkten bleiben die Genfer dem FCZ auf den Fersen, während die Hoppers auf Rang 10 (14 Punkte) den heissen Atem des FC Basel (11 Punkte) im Nacken verspüren.

 

Der Celestini-Effekt

Vier Pflichtspiele, drei Siege: Die Bilanz von Neo-FCB-Coach Fabio Celestini kann sich sehen lassen und ist genau das, was der FC Basel in seiner aktuellen Situation benötigt. Mit dem 2:0-Erfolg gegen den FC St. Gallen sicherten sich die Basler in Fabian Frei’s 422. Super-League-Einsatz (neuer SL-Rekord) nicht nur die Saisonpunkte Nr, 9, 10 und 11, sondern gaben damit auch die rote Laterne an Stade Lausanne-Ouchy weiter. Und wenn die Art und Weise des dritten Saisonsieges eine Schlussfolgerung erlaubt dann die, dass es mit den Bebbi in den kommenden Wochen weiter aufwärts gehen dürfte, sofern sie defensiv auch künftig dermassen gewissenhaft auftreten und ihre Effizienz im Angriff beibehalten. Gestern trafen Anton Kade (11.) und Finn van Breemen (70.) nach einer Ecke von Dominick Schmid. Auf der anderen Seiten konnten sich die für gewöhnlich sehr offensiv ausgerichteten Ostschweizer kaum je in Szene setzen und verpassten bei Lukas Görtler’s Comeback nach knapp dreimonatiger Verletzungspause die Gelegenheit, nach YB’s Niederlage auf Rang zwei vorzurücken. Im Direktduell bei SLO winkt Basel nun am kommenden Samstag die Chance, den Aufwärtstrend zu bestätigen und sich weiter vom Tabellenende abzusetzen. St. Gallen trifft einen Tag später im Kybunpark auf Yverdon.

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