Trotz WM-Aus: Bellmont macht grossen Sprung in der Weltrangliste
Stefan Bellmont scheidet bei seiner zweiten Teilnahme an der Darts-WM in der zweiten Runde aus. Der Chamer verliert im Alexandra Palace von London gegen den Australier Damon Heta 2:3 in den Sätzen.
Stefan Bellmonts WM-Abenteuer ist zu Ende. Der 36-jährige Zuger verliert trotz ansprechender Leistung im entscheidenden fünften Satz gegen Damon Heta. Bellmont, der in der ersten Runde mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen Darts-Ikone Raymond van Barneveld beeindruckt hatte, nutzte den schwachen Start seines Gegners, der im ersten Satz gerade einmal einen Average von 76 Punkten spielte. Danach zeigte der Australier, der schon vor einigen Jahren nach England übergesiedelt ist, weshalb er in der Weltrangliste an Position 16 geführt wird. Im zweiten Satz warf er mit drei Pfeilen im Durchschnitt 111 Punkte – eine Pace, die der Schweizer nicht mitzugehen vermochte.
Aber Bellmont liess sich im stimmungsvollen Alexandra Palace nicht aus der Ruhe bringen. Gleich im ersten Leg des dritten Satzes durchbrach er den Anwurf seines Gegners und sicherte sich seinen zweiten Satz.
Eigentlich sprach danach einiges dafür, dass das Schweizer WM-Abenteuer weitergehen würde, denn den vierten Satz konnte Bellmont eröffnen. Doch er sollte die Triple-Felder in dieser entscheidenden Phase nicht mehr so regelmässig treffen wie zuvor, weshalb er zunehmend Probleme bekundete, seinen Anwurf durchzubringen. Auf das erste Break von Heta vermochte Bellmont zwar postwendend zu reagieren – unter anderem auch dank einer seiner drei geworfenen Maxima von 180 Punkten. Den neuerlichen Verlust seines Anwurfs konnte der Innerschweizer dann indes nicht verhindern, wobei er die nötigen Doppel-8 beziehungsweise 4 für ein zweites Break mit zwei Würfen nur um Millimeter verfehlte.
Der Entscheidungssatz verlief ausgeglichen, bis Heta im zweiten Anwurfleg Bellmonts äusserst treffsicher agierte und den Schweizer unter Druck setzte. Mit seinem zweiten Matchdart beendete "The Heat", wie Heta genannt wird, Bellmonts zweiten Ausflug auf die grösste Darts-Bühne.
Bellmont hatte sich seine zweite WM-Teilnahme aufgrund einer starken und äusserst konstanten Saison verdient. Als Sieger der Challenge Tour, der zweithöchsten Turnierserie auf dem Darts-Circuit, löste er nicht nur das Ticket zum renommiertesten Darts-Turnier der Welt, sondern erspielte sich unter anderem auch eine Tour Card, mit der er in den kommenden zwei Jahren bei den meisten Turnieren auf der Profitour startberechtigt sein wird.
Insofern ist die Niederlage nur ein kleiner Tolggen im Reinheft einer sonst formidablen Saison. Zumal er sich in London zum wiederholten Mal auf grösstmöglicher Bühne präsentieren konnte. Ab Januar beginnt dann offiziell Bellmonts Leben auf der Profitour, wo er in den kommenden 24 Monaten bei Turnieren in ganz Europa versuchen wird, sich möglichst viel Preisgeld zu erspielen. Der Zweitrundeneinzug der WM bringt ihm 25000 britische Pfund ein.
Es ist Preisgeld, das er als "Zustupf" sieht für seinen Start auf der Profitour. Es sorgt allerdings auch dafür, dass er in der Weltrangliste einen beachtlichen Sprung nach vorne macht. Vor dem Turnier noch an Position 111 klassiert, belegt er jetzt die 90.