Er behielt die vereinigten WBO-, IBF- und WBA-Schwergewichtsgürtel, die Usyk von Anthony Joshua gewonnen und gegen ihn verteidigt hatte.
Aber Usyk musste immensem Druck standhalten, um zu gewinnen, und sich nach einem Schlag, den der Schiedsrichter als Tiefschlag wertete, selbst vom Boden aufrichten.
Der ukrainische Champion kontrollierte den Kampf von Anfang an und mischte seine blitzschnellen Jabs mit viel Abwechslung, um Dubois zu erwischen und die ersten Runden für sich zu entscheiden.
Aber der Kampf entflammte in der fünften Runde, als Dubois eine Rechte in die Gürtellinie von Usyk schlug.
Usyk ging nach einem Schlag zu Boden, den der Ringrichter als versehentlichen Tiefschlag wertete. Er bekam die vollen fünf Minuten Zeit, um sich zu erholen, sah aber sichtlich angeschlagen aus.
Dubois wurde zwar nicht niedergeschlagen, aber nach der Wiederaufnahme des Kampfes setzte er seinen Angriff fort und attackierte Usyks Körper heftig.
Die Entschlossenheit des Ukrainers wurde auf eine harte Probe gestellt und Dubois' Aggression setzte sich fort, indem der Brite schwere Schläge austeilte.
Usyk war verletzt. Aber er erholte sich irgendwann und versetzte Dubois einen geschwungenen linken Haken.
Schnelle Schläge trafen Dubois hoch am Kopf und brachten ihn am Ende der achten Runde zu Fall.
In der neunten Runde setzte Usyk seine rechte Führhand ein und der Brite sank auf ein Knie, wo der Ringrichter ihn auszählte.
Dubois unterlag zwar, steigerte aber seinen Ruf immens. Er kam als Pflichtherausforderer für den WBA-Titel, aber obwohl seine Schlagkraft schon immer deutlich war, hatte er noch nie einen Gegner der Eliteklasse besiegt. Er verlor gegen Joe Joyce, als sein übermächtiger Londoner Rivale ihn 2020 stoppte.
Usyk dagegen ist einer der eindrucksvollsten Boxer in jeglicher Gewichtsklasse. Der Olympiasieger von 2012 wurde zum unangefochtenen Champion im Cruisergewicht, als er die World Boxing Super Series gewann und Mairis Briedis und Murat Gassiev besiegte, um alle vier wichtigen Titel in dieser Klasse zu holen.
Er stieg ins Schwergewicht auf und hat seinen ungeschlagenen Rekord beibehalten, als er Anthony Joshua entthronte und ihn letztes Jahr in Saudi-Arabien erneut mit einem Punkt besiegte.
Weder damals noch heute würde er sich eine Niederlage erlauben.
Usyk ist in seinem Heimatland zu einer Kultfigur geworden. Sein zweiter Kampf gegen Joshua wurde verschoben, damit er in die Ukraine zurückkehren konnte, als Russland in sein Land einmarschierte.
Die Titelverteidigung hat er nach Polen verlegt, so nah an der Ukraine wie unter den aktuellen Umständen möglich. Usyk, der immer ein Botschafter seines Volkes ist, kämpft, um sein Land zu vertreten und genoss die begeisterte Unterstützung im Stadion.
Diese Inspiration brauchte er, als Dubois ihn unerwartet in arge Schwierigkeiten brachte.
"Ich fühle mich gut. Ich bin dankbar für mein Team, meine Familie, meine Kinder. Ich liebe sie. Ich bin dankbar für mein Land und die ukrainische Armee. Vielen Dank", sagte Usyk anschliessend.
"Boxen ist ein harter Sport, aber ich bin grossartig. Das ist Boxen. Ich liebe das Boxen. Ich respektiere meinen Gegner, aber es ist Boxen und kein Ballett. Es ist ein Königssport."
